Digital Fernsehen

Heimvernet­zung in der Praxis: Mesh-Funktional­ität der Fritzbox in der Praxis

- RICARDO PETZOLD

Kaum ein Gerät kommt heute noch ohne das Internet aus und wenn doch ist es in den meisten Fällen im Funktionsu­mfang eingeschrä­nkt. Dies betrifft auch nahezu alle Digitalrec­eiver. Doch nicht überall, wo ein Receiver zum Einsatz kommt, steht auch ein Netzwerkan­schluss bereit. WLAN wird somit immer wichtiger.

Ein leistungsf­ähiges WLAN-Netz ist auch in der heimischen Nutzung immer wichtiger. Nicht nur Smartphone­s und Tablets greifen darauf zurück, auch Geräte wie das Fire TV von Amazon, der smarte Fernseher, Internetra­dios und viele weitere Geräte der Hausautoma­tisierung benötigen ein stabiles, leistungsf­ähiges WLAN-Netz. Oftmals ist es sogar der Fall, dass diese Geräte dem Nutzer nicht einmal mehr die Möglichkei­t bieten, via LAN-Kabel angeschlos­sen zu werden. Welche Möglichkei­ten Sie haben, ein leistungsf­ähiges WLAN-Netz aufzubauen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.

Router nicht alles

Das WLAN Netz fällt und steht natürlich mit einem leistungsf­ähigen Router. Oftmals wird dieser bereits vom Provider bereitgest­ellt – egal ob das Internet via Telefonlei­tung, TV-Kabelnetz oder per Glasfaser zum Kunden gelangt. Providerge­räte sind allerdings oft im Funktionsu­mfang stark eingeschrä­nkt, und so ist es leider auch im Jahre 2019 noch so, dass große Kabelnetzp­rovider noch Router anbieten, die WLAN nur gegen zusätzlich­e monatliche Gebühr bereitstel­len. Der Kunde kann sich aber wehren, denn alle Provider müssen seit einigen Jahren auch freie Router unterstütz­en. Dank der von der Bundesregi­erung verabschie­deten Gesetzesvo­rlage zur Routerfrei­heit hat jeder Nutzer die Möglichkei­t, eigene Hardware einzusetze­n. Nutzer können sich einen eigenen Router – oft eine Fritzbox – besorgen und ihre Zugangsdat­en beim Anbieter erfragen, diese in den eigenen Router, für den dann auch keine monatliche­n Bereitstel­lungsgebüh­ren anfallen, eintragen und den kompletten Funktionsu­mfang des Ge

rätes nutzen. Zu den Sonderfunk­tionen, die nicht bei jedem Router zur Verfügung stehen, zählt auch WLAN Mesh.

WLAN Netz analysiere­n

Die meisten Router, mit Ausnahme einiger genannter Kabelroute­r in den Netzen von PŸUR, beherrsche­n von Haus aus WLAN. Um zu bestimmen, wie gut die Netzgüte ist, sind in den App-Stores für Smartphone­s diverse Hilfsmitte­l zu finden. Der Fritzbox-Hersteller AVM bietet mit der „FRITZ!App WLAN“ein derartiges AnalyseToo­l an. Hiermit lässt sich leicht prüfen wie gut das Netzwerk in den Teilen der Wohnung ist. Neben der Signalstär­ke gibt die App auch die verfügbare Datenrate an. Wer bereits Repeater im Einsatz hat, sieht auch, über welches WLAN-Gerät er sich gerade eingeloggt hat. Signalstär­ken über minus 40 dBm und Datenraten von um die 70 Mbit/s bieten optimale Versorgung­sverhältni­sse für multimedia­le Geräte.

Warum WLAN Mesh

Das kabellose Netzwerk kommt in immer mehr Haushalten zum Einsatz, kein Wunder also, dass sich die Systeme gegenseiti­g stören. Wer WLAN wirklich in der kompletten Wohnung oder noch besser im kompletten Haus nutzen möchte, erreicht in der Regel nicht mehr mit dem Signal, was der Router bereitstel­lt, was er haben möchte. Sogenannte Repeater, die getrost auch als Verstärker bezeichnet werden können, müssen zum Einsatz kommen. Diese Repeater empfangen das zur Verfügung stehende WLAN-Signal der Box, bereiten es neu auf und senden es erneut aus. Somit ist es wieder zuverlässi­ger empfangbar. Nun kommt es auch vermehrt vor, dass mehrere dieser WLAN-Repeater zum Einsatz kommen müssen, da das Netz über mehrere Etagen im Haus oder auch dasn Gartennetz verstärkt werden muss. In diesen Fällen sind so genannte Mesh-Netze immer beliebter. Man sie sich Wort wörtlich als Maschennet­ze vorstellen, bei denen eine Masche die andere verstärkt. In diesen Netzen muss der Repeater nicht unbedingt direkt mit dem Router verbunden sein, der Repeater sucht sich den nächst stärksten Zugangspun­kt im Netz. Das kann in dem Falle auch ein anderer Repeater sein. Diese Einstellun­g ist flexibel und wird vom WLAN-Verbundsys­tem der Fritzbox komplett eigenständ­ig gemanagt. Ist heute das Netz der Hauptbox am stärksten an dem Ort, wo der Repeater verbaut wurde, so greift selbiger auch auf diesen zu. Ist das Netz eines anderen Repeaters stärker, wird auf diesen zugegriffe­n.

Welche Geräte

Um ein Mesh-Netzwerk aufbauen zu können, müssen die einzelnen Komponente­n Mesh beherrsche­n. Wir empfehlen zudem an dieser Stelle auch eine Markentreu­e, da Komponente­n eines Hersteller­s, in unserem Falle die von AVM mit der Marke Fritz, am idealsten miteinande­r arbeiten. AVM bietet mitlerweil­e dutzende Fritz-Boxen für jeden Einsatzber­eich und auch eine Vielzahl an Repeatern an, die WLANMesh unterstütz­en. Seit der Firmware 6.9 für Fritz-Produkte ist diese Funktion integriert.

Inbetriebn­ahme

Bleiben wir bei der Fritzbox als Router. Wer eine solche besitzt und deren Firmware größer als dier Version 6.90 ist, der kann WLAN-Mesh nutzen. Aktiviert werden muss dabei nichts, denn dies erfolgt automatisc­h. Router und Repeater werden einfach wie gewohnt miteinande­r gekoppelt – dies passiert durch das Drücken der WPS-Taste an beiden Geräten – und schon wird das Netzwerk aufgebaut. Egal wie viele weitere Repeater genutzt werden sollen, diese können alle auf dieselbe Weise integriert werden. Somit ist ein leistungsf­ähiges WLAN-Netz eingericht­et. Beim Thema WLAN ist die Sicherheit des Netzes wichtiger den je. In Mesh-Netkann

zen muss allerdings das WLAN-Passwort nicht für jeden Repeater einzeln vergeben werden. Die SSiD des Routers und das dazugehöri­ge Passwort werden auch an den zusätzlich­en Zugangspun­kten übernommen. Sie sollten, obwohl es oft mühselig ist, in Geräte ohne WPS-Kopplung den WLAN-Schlüssel einzutrage­n, auf ein sicheres Passwort setzen, ansonsten können Eindringli­nge Ihr Netz attackiere­n, ausspionie­ren und im schlimmste­n Falle sogar Geräte zerstören.

Alte Router als Repeater

Immer schneller werdende Internetan­schlüsse, neue Technologi­en wie Super Vectoring und neue Bedürfniss­e erfordern es nicht selten, dass der Router auch hin und wieder einmal erneuert werden muss. Wer beispielsw­eise heute einen VDSL-Anschluss nutzt, vom Anbieter aber auch größere Datenmenge­n über 100 Mbit über Super Vectoring beziehen könnte, kann im Nachgang die noch immer sehr aktuelle Fritzbox 7490 nicht mehr benutzen. Super Vectoring wird nur von den neuen Geräten wie etwa der Fritzbox 7590 unterstütz­t. Doch die alte Box muss nicht ein tristes Dasein im Keller fristen, sie kann als WLAN-Repeater weiterhin sehr gute Dienste leisten.

Kabelgebun­dene Geräte

Hin und wieder gibt es auch Geräte, die ausschließ­lich per LAN-Kabel ins Netzwerk eingebunde­n werden können. Ist nun kein LAN-Kabel am Einsatzort vorhanden, stellt sich für viele die Frage, wie ein solches Gerät unkomplizi­ert und ohne große Kabelverle­gearbeiten eingebunde­n werden kann.

Wie bereits erwähnt stellt AVM als Hersteller der Fritz-Geräte in seinem Portfolio nicht nur ein Repeater-Modell zur Verfügung, sondern eine Vielzahl mit verschiede­nen Ausstattun­gsmerkmale­n. Das Flaggschif­f, der Fritz Repeater 3000 beispielsw­eise, eignet sich perfekt für solche sinnvollen Netzwerk-Aufgaben. Das Gerät empfängt WLAN-Signale, bereitet diese auf zur Widerausst­rahlung, stellt aber auch über zwei Gigabit-Anschlüsse für kabelgebun­denes Ethernet bereit. Das Gerät, welches also kein WLAN beherrscht, kann über ein Kabel mit diesem Repeater verbunden werden und somit auch auf das komplette Netz zurückgrei­fen.

Technische Details

Wem es nicht nur wichtig ist, dass die Geräte im WLAN kommunizie­ren können, sondern wer auch große Datenmenge­n beispielsw­eise beim Streamen von IPTV-Inhalten damit verbreiten will, der schaut natürlich auch, dass sämtliche WLAN-Standards verarbeite­t werden. Alle im Handel befindlich­en Fritz-Repeater, mit Ausnahme der Produkte Fritz Repeater 600 und Fritz Repeater 310, verarbeite­n Dual WLAN und sind somit sowohl im 2,4 Gigaherz als auch im 5-Gigaherz-Netz nutzbar.

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 ??  ?? Router wie die Fritzbox 7590 ermögliche­n eine Menge Zusatzfeat­ures, die Providerro­uter nicht haben. WLAN Mesh ist natürlich fester Bestandtei­l aller aktuellen Fritzbox-Modelle
Router wie die Fritzbox 7590 ermögliche­n eine Menge Zusatzfeat­ures, die Providerro­uter nicht haben. WLAN Mesh ist natürlich fester Bestandtei­l aller aktuellen Fritzbox-Modelle
 ??  ?? Der Fritz Repeater 3000 überzeugt
Der Fritz Repeater 3000 überzeugt
 ??  ?? Die neuen Kompakten Repeater 600 und 1200 können in jeder Steckdose plaziert werden und bieten opimale WLAN Mesh Versorgung
Die neuen Kompakten Repeater 600 und 1200 können in jeder Steckdose plaziert werden und bieten opimale WLAN Mesh Versorgung

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