Heimvernetzung in der Praxis: Mesh-Funktionalität der Fritzbox in der Praxis
Kaum ein Gerät kommt heute noch ohne das Internet aus und wenn doch ist es in den meisten Fällen im Funktionsumfang eingeschränkt. Dies betrifft auch nahezu alle Digitalreceiver. Doch nicht überall, wo ein Receiver zum Einsatz kommt, steht auch ein Netzwerkanschluss bereit. WLAN wird somit immer wichtiger.
Ein leistungsfähiges WLAN-Netz ist auch in der heimischen Nutzung immer wichtiger. Nicht nur Smartphones und Tablets greifen darauf zurück, auch Geräte wie das Fire TV von Amazon, der smarte Fernseher, Internetradios und viele weitere Geräte der Hausautomatisierung benötigen ein stabiles, leistungsfähiges WLAN-Netz. Oftmals ist es sogar der Fall, dass diese Geräte dem Nutzer nicht einmal mehr die Möglichkeit bieten, via LAN-Kabel angeschlossen zu werden. Welche Möglichkeiten Sie haben, ein leistungsfähiges WLAN-Netz aufzubauen, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Router nicht alles
Das WLAN Netz fällt und steht natürlich mit einem leistungsfähigen Router. Oftmals wird dieser bereits vom Provider bereitgestellt – egal ob das Internet via Telefonleitung, TV-Kabelnetz oder per Glasfaser zum Kunden gelangt. Providergeräte sind allerdings oft im Funktionsumfang stark eingeschränkt, und so ist es leider auch im Jahre 2019 noch so, dass große Kabelnetzprovider noch Router anbieten, die WLAN nur gegen zusätzliche monatliche Gebühr bereitstellen. Der Kunde kann sich aber wehren, denn alle Provider müssen seit einigen Jahren auch freie Router unterstützen. Dank der von der Bundesregierung verabschiedeten Gesetzesvorlage zur Routerfreiheit hat jeder Nutzer die Möglichkeit, eigene Hardware einzusetzen. Nutzer können sich einen eigenen Router – oft eine Fritzbox – besorgen und ihre Zugangsdaten beim Anbieter erfragen, diese in den eigenen Router, für den dann auch keine monatlichen Bereitstellungsgebühren anfallen, eintragen und den kompletten Funktionsumfang des Ge
rätes nutzen. Zu den Sonderfunktionen, die nicht bei jedem Router zur Verfügung stehen, zählt auch WLAN Mesh.
WLAN Netz analysieren
Die meisten Router, mit Ausnahme einiger genannter Kabelrouter in den Netzen von PŸUR, beherrschen von Haus aus WLAN. Um zu bestimmen, wie gut die Netzgüte ist, sind in den App-Stores für Smartphones diverse Hilfsmittel zu finden. Der Fritzbox-Hersteller AVM bietet mit der „FRITZ!App WLAN“ein derartiges AnalyseTool an. Hiermit lässt sich leicht prüfen wie gut das Netzwerk in den Teilen der Wohnung ist. Neben der Signalstärke gibt die App auch die verfügbare Datenrate an. Wer bereits Repeater im Einsatz hat, sieht auch, über welches WLAN-Gerät er sich gerade eingeloggt hat. Signalstärken über minus 40 dBm und Datenraten von um die 70 Mbit/s bieten optimale Versorgungsverhältnisse für multimediale Geräte.
Warum WLAN Mesh
Das kabellose Netzwerk kommt in immer mehr Haushalten zum Einsatz, kein Wunder also, dass sich die Systeme gegenseitig stören. Wer WLAN wirklich in der kompletten Wohnung oder noch besser im kompletten Haus nutzen möchte, erreicht in der Regel nicht mehr mit dem Signal, was der Router bereitstellt, was er haben möchte. Sogenannte Repeater, die getrost auch als Verstärker bezeichnet werden können, müssen zum Einsatz kommen. Diese Repeater empfangen das zur Verfügung stehende WLAN-Signal der Box, bereiten es neu auf und senden es erneut aus. Somit ist es wieder zuverlässiger empfangbar. Nun kommt es auch vermehrt vor, dass mehrere dieser WLAN-Repeater zum Einsatz kommen müssen, da das Netz über mehrere Etagen im Haus oder auch dasn Gartennetz verstärkt werden muss. In diesen Fällen sind so genannte Mesh-Netze immer beliebter. Man sie sich Wort wörtlich als Maschennetze vorstellen, bei denen eine Masche die andere verstärkt. In diesen Netzen muss der Repeater nicht unbedingt direkt mit dem Router verbunden sein, der Repeater sucht sich den nächst stärksten Zugangspunkt im Netz. Das kann in dem Falle auch ein anderer Repeater sein. Diese Einstellung ist flexibel und wird vom WLAN-Verbundsystem der Fritzbox komplett eigenständig gemanagt. Ist heute das Netz der Hauptbox am stärksten an dem Ort, wo der Repeater verbaut wurde, so greift selbiger auch auf diesen zu. Ist das Netz eines anderen Repeaters stärker, wird auf diesen zugegriffen.
Welche Geräte
Um ein Mesh-Netzwerk aufbauen zu können, müssen die einzelnen Komponenten Mesh beherrschen. Wir empfehlen zudem an dieser Stelle auch eine Markentreue, da Komponenten eines Herstellers, in unserem Falle die von AVM mit der Marke Fritz, am idealsten miteinander arbeiten. AVM bietet mitlerweile dutzende Fritz-Boxen für jeden Einsatzbereich und auch eine Vielzahl an Repeatern an, die WLANMesh unterstützen. Seit der Firmware 6.9 für Fritz-Produkte ist diese Funktion integriert.
Inbetriebnahme
Bleiben wir bei der Fritzbox als Router. Wer eine solche besitzt und deren Firmware größer als dier Version 6.90 ist, der kann WLAN-Mesh nutzen. Aktiviert werden muss dabei nichts, denn dies erfolgt automatisch. Router und Repeater werden einfach wie gewohnt miteinander gekoppelt – dies passiert durch das Drücken der WPS-Taste an beiden Geräten – und schon wird das Netzwerk aufgebaut. Egal wie viele weitere Repeater genutzt werden sollen, diese können alle auf dieselbe Weise integriert werden. Somit ist ein leistungsfähiges WLAN-Netz eingerichtet. Beim Thema WLAN ist die Sicherheit des Netzes wichtiger den je. In Mesh-Netkann
zen muss allerdings das WLAN-Passwort nicht für jeden Repeater einzeln vergeben werden. Die SSiD des Routers und das dazugehörige Passwort werden auch an den zusätzlichen Zugangspunkten übernommen. Sie sollten, obwohl es oft mühselig ist, in Geräte ohne WPS-Kopplung den WLAN-Schlüssel einzutragen, auf ein sicheres Passwort setzen, ansonsten können Eindringlinge Ihr Netz attackieren, ausspionieren und im schlimmsten Falle sogar Geräte zerstören.
Alte Router als Repeater
Immer schneller werdende Internetanschlüsse, neue Technologien wie Super Vectoring und neue Bedürfnisse erfordern es nicht selten, dass der Router auch hin und wieder einmal erneuert werden muss. Wer beispielsweise heute einen VDSL-Anschluss nutzt, vom Anbieter aber auch größere Datenmengen über 100 Mbit über Super Vectoring beziehen könnte, kann im Nachgang die noch immer sehr aktuelle Fritzbox 7490 nicht mehr benutzen. Super Vectoring wird nur von den neuen Geräten wie etwa der Fritzbox 7590 unterstützt. Doch die alte Box muss nicht ein tristes Dasein im Keller fristen, sie kann als WLAN-Repeater weiterhin sehr gute Dienste leisten.
Kabelgebundene Geräte
Hin und wieder gibt es auch Geräte, die ausschließlich per LAN-Kabel ins Netzwerk eingebunden werden können. Ist nun kein LAN-Kabel am Einsatzort vorhanden, stellt sich für viele die Frage, wie ein solches Gerät unkompliziert und ohne große Kabelverlegearbeiten eingebunden werden kann.
Wie bereits erwähnt stellt AVM als Hersteller der Fritz-Geräte in seinem Portfolio nicht nur ein Repeater-Modell zur Verfügung, sondern eine Vielzahl mit verschiedenen Ausstattungsmerkmalen. Das Flaggschiff, der Fritz Repeater 3000 beispielsweise, eignet sich perfekt für solche sinnvollen Netzwerk-Aufgaben. Das Gerät empfängt WLAN-Signale, bereitet diese auf zur Widerausstrahlung, stellt aber auch über zwei Gigabit-Anschlüsse für kabelgebundenes Ethernet bereit. Das Gerät, welches also kein WLAN beherrscht, kann über ein Kabel mit diesem Repeater verbunden werden und somit auch auf das komplette Netz zurückgreifen.
Technische Details
Wem es nicht nur wichtig ist, dass die Geräte im WLAN kommunizieren können, sondern wer auch große Datenmengen beispielsweise beim Streamen von IPTV-Inhalten damit verbreiten will, der schaut natürlich auch, dass sämtliche WLAN-Standards verarbeitet werden. Alle im Handel befindlichen Fritz-Repeater, mit Ausnahme der Produkte Fritz Repeater 600 und Fritz Repeater 310, verarbeiten Dual WLAN und sind somit sowohl im 2,4 Gigaherz als auch im 5-Gigaherz-Netz nutzbar.