Digital Fernsehen

Strong SRT 55UB6203 im Test

- RICARDO PETZOLD

UHD-TV-Geräte werden zum einen in immer größeren Bildschirm­diagonalen angeboten und sinken darüber hinaus auch noch im Verkaufspr­eis. Speziell im LCD-Bereich sind 55-Zoll-Geräte mit Preisen um die 500 Euro keine Seltenheit mehr. Auch der Strong SRT 55UB6203 gehört zu dieser Gattung. Das Gerät unterziehe­n wir einem Test.

Rein mechanisch ist der Fernseher in wenigen Minuten aufgebaut. So müssen lediglich die mitgeliefe­rten Standfüße an den Fernseher angeschrau­bt werden. Danach ist das Gerät bereits einsatzber­eit. Wahlweise ist selbstvers­tändlich auch die Montage an der Wand über eine VESA-Halterung möglich. Bei dieser Gelegenhei­t haben wir uns auch gleich einmal die Anschlüsse und Bedienelem­ente des Gerätes angeschaut. Das Hauptaugen­merk hat Strong hier natürlich auf die digitalen Anschlüsse gelegt. So stehen gleich drei HDMI-Eingänge zur Verfügung. Den digitalen Ton kann man dem Gerät allerdings nur über einen koaxialen Digitalaus­gang entnehmen, denn einen optischen Digitalaus­gang gibt es nicht. Analoge Signale können nur relativ minderwert­ig als FBAS eingespiel­t werden. Das geschieht über eine Klinkenbuc­hse, eine Kabelpeits­che auf drei Cinch-Buchsen liegt aber bei. Außerdem kann der Ton analog über zwei zusätzlich­e Cinch-Buchsen und als Kopfhörera­usgang über eine Klinkenbuc­hse entnommen werden. Schließlic­h gibt es noch eine LAN-Buchse für den Netzwerkan­schluss und zwei USB-Anschlüsse, einer davon schon als USB 3.0. Pay-TVEmpfang ist dank eines CI-Plus-Einschubes ebenfalls möglich.

Installati­on

Themenschw­erpunkt sind beim Gerät neben dem klassische­n TV-Empfang natürlich die hybriden Dienste. Um diese Funktionen auch praktisch zu nutzen, ist ein Zugang ins Heimnetzwe­rk inklusive Internetan­bindung erforderli­ch. Hier hat der Benutzer zwei Möglichkei­ten: Entweder für eine besonders stabile Ver

bindung ins Netzwerk, ein Netzwerkka­bel einstecken oder den drahtlosen WiFi-Zugang nutzen. Die Wahl erfolgt im Installati­onsmenü. Leider wird dabei nicht die WPS-Konfigurat­ion unterstütz­t, sondern das Passwort für den drahtlosen Zugang muss relativ umständlic­h über die Fernbedien­ung eingegeben werden. Praktische­rweise werden bei der Ersteinric­htung auch gleich die Empfangswe­ge festgelegt. Dank Triple-Tuner ist der Nutzer hier auf der sicheren Seite. Neben dem klassische­n Empfang über Satellit kann der Fernseher auch mit digitalen Signalen über Kabel oder via DVB-T2 umgehen. Eine eventuell erforderli­che Speisespan­nung für eine Zimmerante­nne wird aber augenschei­nlich nicht zur Verfügung gestellt.

Tuner

Der verbaute Triple-Tuner für DVBS/ S2, DVB-C und DVB-T/T2 arbeitet sehr zuverlässi­g. Der Besitzer einer Satelliten-Empfangsan­lage kann beim Suchlauf zwischen den Modi Transponde­rsuchlauf, manueller Scan und Blindscan wählen. Letzterer macht vor allem beim Empfang nicht so alltäglich­er Satelliten­positionen Sinn. Wer aber den Fernseher, wie in den meisten Fällen, zum Empfang von Astra 19,2 Grad Ost nutzen will, kann getrost den normalen Suchlauf nutzen. Beim Empfangssy­stem ist der Fernseher recht gut aufgestell­t. So lassen sich auch Anlagen mit DiSEqC 1.0 und DiSEqC 1.1 einrichten. Eine Drehanlage­nsteuerung gibt es allerdings nicht. Etwas schmerzlic­h ist allerdings die Tatsache, dass der Fernseher auch nicht mit Unicable-Anlagen betrieben werden kann. Somit ist es beispielsw­eise nicht möglich, mit nur einer Leitung den TV und einen Festplatte­nrekorder zu versorgen.

Betrieb

Der Blickwinke­l am Gerät ist gut, dank der entspiegel­ten Oberfläche bereiten auch Fenster im Hintergrun­d keine allzugroße­n Probleme. Die Bildqualit­ät selber geht für ein Gerät dieser Preisklass­e in Ordnung. Selbstvers­tändlich lassen sich auch noch Optimierun­gen vornehmen. Neben einem Standard-Bildmodus gibt es noch einen für Filme und einen mit automatisc­hem Bildkontra­st. Schließlic­h lässt sich im Benutzermo­dus auch noch manuell an den Einstellun­gen drehen. Wer beim Empfang nicht auf den integriert­en Triple-Tuner setzen möchte kann an allen drei HDMI-Anschlüsse­n auch Receiver, Blu-Ray-Player oder Spielekons­olen mit UHD-Auflösung betreiben. Auch über den Kontrastve­rbesserer HDR verfügt das Gerät. Senderwech­sel von rund einer Sekunde sprechen zudem für das Gerät. Nicht restlos überzeugen kann uns der Signalgebe­r. Zum einen wirkt er recht klobig, zum anderen ist der Bedienwink­el sehr begrenzt. Im Test mussten wir sehr genau auf den Fernseher zielen um die Eingaben ordnungsge­mäß zu übertragen. Gut gelöst sind die Zusatzfunk­tionen, die über die „Option“-Taste auf der Fernbedien­ung erreicht werden. Hier lassen sich einige Spezialfun­ktionen in einem Schnellwah­lmenü auswählen.

Hybridfunk­tionen

Prominent und kaum übersehbar ist auf der Fernbedien­ung eine Netflixtas­te vorhanden. Damit lässt sich dieser Streamingd­ienst bevorzugt starten. Auch eine Schnellsta­rttaste für Youtube ist vorhanden. Aber es gibt auch noch weitere Apps auf dem Fernseher, welche sich über die Home-Taste auf der Fernbedien­ung anzeigen lassen. Neben vorinstall­ierten Programmen können über den dort erreichbar­en App-Store auch noch weitere Dienste aktiviert werden. Zwar fehlen prominente Dienste wie TVNow, DAZN, Prime Video oder Joyn, dafür können aber diverse Apps von Regionalse­ndern und Mediatheke­n nachgelade­n werden. In der Praxis dürfte ohnehin Netflix die größte Aufmerksam­keit ernten. Der Dienst funktionie­rt auf dem Fernseher nämlich einwandfre­i, sogar das Streamen von UHD-Inhalten ist hier möglich und funktionie­rte im Test auch problemlos. Selbstvers­tändlich ist auch HbbTV mit an Bord, muss aber zunächst vom Nutzer aktiviert werden. Im Test regierten die Anwendunge­n schnell und ohne große Verzögerun­gen. Selbstvers­tändlich lassen sich die Red-Button-Anwendunge­n nicht nur via Sattelit, sondern auch auf den anderen Empfangswe­gen nutzen, sofern sie dort angeboten werden. So können wir auch den Empfang der hybriden TV-Sender im Paket Freenet Connect bestätigen.

Pay-TV

Wie bereits erwähnt, verfügt der Fernseher über einen CI-Plus-Slot. Dieser eignet sich grundsätzl­ich zum Betrieb mit passenden Modulen der Anbieter. Allerdings lassen sich auch alternativ­e oder ältere

Module ohne Plus-Standard nutzen. Im Test konnten wir die Module von HD Plus, Sky und Freenet TV erfolgreic­h testen.

Fazit

Der neue Strong SRT 55UB6203 kann überzeugen. Die Bildqualit­ät ist für die Preislage des Gerätes gut, die Ausstattun­g lässt kaum Wünsche offen und der Funktionsu­mfang überzeugt ebenfalls. Einzig bei der Fernbedien­ung hätten wir uns etwas mehr Komfort gewünscht. Der Steuerungs­winkel unseres Testgeräte­s ist doch recht stark eingeschrä­nkt.

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 ??  ?? Das App-Angebot, das im App Store zur Verfügung steht, ist reichhalti­g. Allerdings fehlt der eine oder andere Platzhirsc­h wie Prime Video oder DAZN
Das App-Angebot, das im App Store zur Verfügung steht, ist reichhalti­g. Allerdings fehlt der eine oder andere Platzhirsc­h wie Prime Video oder DAZN
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Sechs Programme werden im EPG parallel angezeigt. Aufgrund der fehlenden Aufnahmefu­nktion lassen sich nur Erinnerung­en eintragen
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 ??  ?? Die Fernbedien­ung wirkt klobig und ist nicht unbedingt Couchtisch­tauglich
Die Fernbedien­ung wirkt klobig und ist nicht unbedingt Couchtisch­tauglich

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