Die DFL bremst
Blies die Deutsche Fußball Liga (DFL) vor einigen Jahren noch ins gleiche Horn wie die Vereine – bei solchen Rekordsummen wie in England sei man ja chancenlos, wenn man aus der Auktion nicht auch deutlich mehr Geld heraushole – schlägt der Verband in diesem Jahr schon deutlich mildere Töne an. Denn der Aufschrei der Bundesligisten und der DFL, dass auch mehrere Milliarden Euro nicht genug seien, stieß auf wenig Gegenliebe in der Öffentlichkeit. So warnte DFL-Chef Christian Seifert Anfang Januar davor, einen neuen Sprung bei den TV-Einnahmen zu erwarten, auch wenn der Kreis der Interessenten diesmal deutlich größer ist. „Ob uns die nächsten paar Millionen Euro mehr wirklich besser machen auf dem Platz, diese Frage muss irgendwann erlaubt sein“, so Seifert.
Großes Novum bei der letzten Auktion war die Einführung der sogenannten „No-Single-Buyer“-Rule, die besagt, dass nicht mehr ein Anbieter allein alle Rechte kaufen darf. Auf diese Weise erhoffte man sich mehr Wettbewerb – und durch den natürlich höhere Erlöse. Die Einnahmen gingen tatsächlich in die Höhe, neben Sky kaufte sich Eurosport ein, doch die Sendergruppe hat sich übernommen und seine Rechte mittlerweile an DAZN abgetreten. Die DFL bekommt zwar auch so ihr Geld, das Signal, dass man mit der Bundesliga auch scheitern kann, war allerdings kein gutes für die Liga. Die „No-Single-Buyer“-Rule wird es auch in diesem Jahr geben. Die DFL wollte die Regelung zwar wieder kippen, doch das Bundeskartellamt besteht darauf. „Ein Monopolist hätte kaum Anreize, die Qualität der Berichterstattung zu verbessern und das Innovationspotenzial insbesondere des Internets auszuschöpfen“, so Kartellamts-Chef Andreas Mundt in einem Interview mit der „F.A.Z.“.