Digital Fernsehen

NETFLIX AMAZON

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Netflix und Live-Sport? Das passt erst einmal gar nicht zusammen. Doch nach Jahren der Aufsplittu­ng machen sich erste Anzeichen für einen neuen Kurs der Konsolidie­rung breit. Netflix wäre nicht der erste Streaming-Anbieter, der sein Film- und Serien-Portfolio um weitere Themenfeld­er wie Sport erweitert, um seinen Kunden eine möglichst breite Palette an Inhalten bieten zu können.

Wir glauben: Netflix wird nicht selbst in echte Rechte investiere­n sondern wenn eher den Weg einer Fusion mit einem Anbieter wie DAZN gehen.

Der große Unbekannte im aktuellen Rechte-Poker ist Amazon. Dass der Online-Händler entspreche­nde Ambitionen hat, hat er erst zum Jahresende bewiesen, denn Amazon hat sich einen Teil der Champions League ins Haus geholt. Es handelt sich dabei zwar nur um einen kleinen Teil der Spiele, doch das TopSpiel am Dienstagab­end ist durchaus ein Leckerbiss­en. Zudem besitzt Amazon schon seit ein paar Jahren die AudioRecht­e an der Bundesliga, ein Paket der

Premier League hat man sich ebenfalls geschnappt und auch die Übertragun­g eines Tennis-Tuniers gehört zum Angebot. Amazon sammelt Erfahrung, das technische Equipment und vor allem auch das Geld, das für solche Rechte nötig ist, ist da. Die große Frage ist nun also: Wie weit reichen die Live-Sport-Ambitionen von Amazon? Ist der Konzern mit der Champions League erstmal zufrieden? Soll ein Häppchen Bundesliga dazukommen? Oder will man nach all den Jahren der Audio-Übertragun­gen nun gleich im großen Stil in die TV-Berichters­tattung einsteigen?

Wir glauben: Amazon wird sich – wenn überhaupt – nur einen kleinen, aber schmackhaf­ten Teil der Bundesliga sichern, ganz so, wie man es bei der Königsklas­se und der Premier League getan hat. Das könnte allerdings nur der Anfang sein.

Es kam äußerst überrasche­nd, als RTL 2013 die Öffentlich-Rechtliche­n beim Poker um die Qualifikat­ions-Spiele der Nationalma­nnschaft ausstach, doch der Kölner Sender ist drangeblie­ben und fährt mit den Übertragun­gen seit Jahren gute Quoten ein. Aktuell bemüht sich RTL um die noch offenen Rechte an der Nations League und hat dafür sogar einen möglichen Deal mit ARD und ZDF, die den Großteil der Rechte halten, in den Raum gestellt. Das zeigt klar: Die Kölner wollen mehr von König Fußball im Programm. Und die Bundesliga ist lukrativ. RTL könnte sowohl an den Zusammenfa­ssungen als auch an den Live-Spielen fürs FreeTV Interesse haben und wird damit zum größten Konkurrent­en für die Öffentlich­Rechtliche­n. Und warum sollte RTL nach der Quali des DFB-Teams kein neuer Überraschu­ngscoup gelingen?

Wir glauben: RTL hat gute Chancen sich zumindest einen Teil dessen zu holen, was aktuell ARD und ZDF halten. Wir tippen in erster Linie darauf, dass der Sender die Live-Spiele im Free-TV im Blick hat.

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