Digitalradio fürs Kabel: So gut ist das Technisat Cabelstar 400
Seit analoges UKW in Kabel-TV-Netzen abgeschaltet wurde, hat sich der Kabelradioempfang gravierend erschwert. Mit dem Technisat Cablestar 400 ist er wieder so komfortabel wie früher.
Das Technisat Calbestar 400 kommt in dezentem schwarzem Gehäuse und ist ein typisches Tischgerät mit fest verbauten Stereolautsprechern. Sie sind beidseits des mittigen Bedienungsfelds verbaut und haben einen Durchmesser von je rund sechs Zentimetern.
Das mittlere Bedienfeld ist zweigeteilt. In den oberen, in dezentem Schwarz gehaltenen zwei Dritteln enthält zunächst das zweizeilige OLED-Display je 16 Zeichen. Links davon befindet sich eine 3,5-mmKlinkenbuchse für einen Kopfhörer. Unter der Anzeige sind vier Tasten für Favoritenkanäle platziert. Über sie sind die vier
beliebtesten Lieblingssender direkt zugänglich. Insgesamt bietet das Technisat Cablestar 400 aber 20 Favoritenkanäle. Sie sind über das untere Bedienfeld zugänglich. Es enthält acht Tasten, über die unter anderem kann damit ein automatischer Scan gestartet werden. Auch Infos zum gerade laufenden Sender, wie Datenrate und Empfangsparameter, lassen sich direkt abrufen. Flankiert wird das Tastenfeld durch zwei griffige Drehregler. Der linke dient der Lautstärkeregelung und zum Einschalten, mit dem rechten erfolgen die Senderauswahl und die OK-Bestätigung. An der Rückseite befindet sich die Antennenbuchse,
mit der per Antennenkabel die Verbindung zur Kabel-TV-Steckdose herzustellen ist. Über eine 3,5-mm-Klinkenbuchse kann eine externe Audioquelle zugespielt werden, die sich über das Radio wiedergeben lässt. Für Servicezwecke ist ferner eine USB-Schnittstelle vorhanden. Auch die Buchse für das externe Netzgerät findet sich hier.
Inbetriebnahme
Bei der erstmaligen Inbetriebnahme fragt das Radio zuerst nach der Sprache der Menüoberfläche. Deutsch ist bereits vorausgewählt. Mit dem rechten Drehrad
hat man zusätzlich die Wahl zwischen Englisch, Französisch und Italienisch. Mit Drücken auf den rechten Knopf wird die Auswahl bestätigt. Als nächstes ist auszuwählen, ob die Kanalsuche automatisch oder per Network-ID, was dem manuellen Sendersuchlauf entspricht, erfolgen soll. Der Autoscan nimmt etwa viereinhalb Minuten in Anspruch. Er berücksichtigt ausschließlich frei empfangbare Programme. Verschlüsselte Sender werden erst gar nicht in der Kanalliste aufgenommen.
Wie viele Programme man mit dem Cablestar 400 bekommt, hängt davon ab, wie viele der Kabelanbieter frei zugänglich anbietet. Bei unserem Anbieter werden 91 Programme eingelesen. Davon werden etliche aber doppelt ausgekabelt. Womit bei uns effektiv 69 übrig bleiben.
Bedienung
In Sachen Bedienungsfreundlichkeit wurden wir vom Cablestar 400 definitiv überrascht. Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass der Empfang von Kabelradioprogrammen so simpel sein kann. Die Bedienung erinnert stark an ein museales UKW-Radio. Ein Knopf für die Lautstärke, der zweite für die Sendersuche. Also ganz wie früher. Nur mit dem Unterschied, dass man die Sender nicht erst auf einer Skala zu suchen braucht. Das hat der automatische Sendersuchlauf im Zuge der Erstinstallation bereits für uns erledigt und sie alphabetisch sortiert gespeichert. Weiter vereinfacht wird die Handhabung durch die vier Favoritentasten. So sind die wichtigsten Lieblingssender auf Knopfdruck verfügbar.
Üblicherweise wird der Stationsname des gerade eingestellten Programms in der zweiten Zeile angezeigt. Darüber kann man abwechselnd den Speicherplatz, gefolgt vom durchscrollenden Radiotext, nachlesen.
Sonderfunktionen
Praktisch ist, dass das Kabelradio auch externe Audioquellen wiedergibt, die über den Audio-Eingang angeschlossen sind. Wie etwa das Smartphone, so es noch eine Audio-Buchse besitzt. Das Radio besitzt zwei Ausschaltoptionen. In der Standardeinstellung wird es auf Deep Standby geschaltet. Was den Energieverbrauch im ausgeschalteten Zustand auf rund 0,35 Watt drastisch reduziert. Wird in der Menüoberfläche der Schnellstartmodus aktiviert, spielt es binnen 4 Sekunden. Ist das Radio ausgeschaltet, zeigt das Display die Uhrzeit an. Allerdings steigt der Energieverbrauch im Bereitschaftsmodus auf nahezu 3 Watt. Mit der Funktion List-Update kontrolliert das Gerät selbsttätig, ob über das Kabel neue Sender verfügbar sind, und aktualisiert die bereits eingespeicherte Senderliste. So ist man stets auf dem aktuellen Stand. Zuletzt bietet das Gerät eine Weckfunktion, die je nach Bedarf nur einmal, für Werktage, das Wochenende oder täglich eingestellt werden kann.
Empfang
Bei Kabelradio kann man, nüchtern betrachtet, schwerlich von Empfangsqualität sprechen. Denn hier bestimmt alleine der Kabelnetzbetreiber, welche und wie viele Programme zur Verfügung stehen. Dennoch bietet das Radio auch eine Signalstärkeund Qualitätsanzeige an. Mit ihr lässt sich immerhin kontrollieren, wie gut das Kabelsignal beim Cablestar 4 ankommt. Wird das Kabelsignal nach der Antennensteckdose zu oft verteilt, kann es schon in die Knie gehen und für Aussetzer sorgen. Was keine Schuld des Radios ist, sondern zum Beispiel auf schadhafte Kabel oder minderwertige Verteiler hindeutet. Mit dem Radio lassen sich solche Mängel sogar finden.
Was insofern etwas schade ist, da man so mit dem Gerät keine Programme empfangen kann, die zwar durchaus ortsüblich, aber nicht im Kabelnetz angeboten werden. Zumindest Digitalradio lässt sich mit einem DAB-Plus-Autoradioadapter nachrüsten, der einfach an der Audio-Eingangsbuchse angeschlossen wird. Natürlich wird sich der ein oder andere Leser fragen, ob auch UKW-Signale mit dem Gerät nutzbar sind. Die Antwort ist nein. In vielen Kabelnetzen wurde diese nämlich abgeschaltet. Seitdem analoges UKW im Kabel eleminiert wurde, besteht keine Möglichkeit mehr, mit herkömmlichen Geräten digitales Kabelradio zu empfangen. Kabelsender über den Fernseher oder die Kabelbox zu hören, ist alles andere als komfortabel und energieeffizient. Hier sorgt das digitale Kabelradio für bequeme Empfangsmöglichkeiten.
Tonqualität
Zum einen hängt die Audioqualität eines Radioprogramms davon ab, mit welcher Qualität es über Kabel angeboten wird. Bei unserem Kabelanbieter reicht sie von 64 bis 320kBit/s. Womit alleine deshalb schon nicht alle Stationen gleich gut klingen können. Ungeachtet dessen sorgt das Cablestar 400 für satten, ausgewogenen Klang. Zu ihn kommt man, indem in der Menüoberfläche in den individuellen Equalizer-Einstellungen Höhen und Tiefen den eigenen Wünschen entsprechend eingestellt werden. Besonders gut gefallen hat uns ferner, dass das Radio selbst bei maximaler Lautstärke nicht übersteuert. Einfach perfekter Musikgenuss mit bis zu zweimal 10 Watt RMS Ausgangsleistung.