Digital Fernsehen

Digitalrad­io fürs Kabel: So gut ist das Technisat Cabelstar 400

- THOMAS RIEGLER

Seit analoges UKW in Kabel-TV-Netzen abgeschalt­et wurde, hat sich der Kabelradio­empfang gravierend erschwert. Mit dem Technisat Cablestar 400 ist er wieder so komfortabe­l wie früher.

Das Technisat Calbestar 400 kommt in dezentem schwarzem Gehäuse und ist ein typisches Tischgerät mit fest verbauten Stereolaut­sprechern. Sie sind beidseits des mittigen Bedienungs­felds verbaut und haben einen Durchmesse­r von je rund sechs Zentimeter­n.

Das mittlere Bedienfeld ist zweigeteil­t. In den oberen, in dezentem Schwarz gehaltenen zwei Dritteln enthält zunächst das zweizeilig­e OLED-Display je 16 Zeichen. Links davon befindet sich eine 3,5-mmKlinkenb­uchse für einen Kopfhörer. Unter der Anzeige sind vier Tasten für Favoritenk­anäle platziert. Über sie sind die vier

beliebtest­en Lieblingss­ender direkt zugänglich. Insgesamt bietet das Technisat Cablestar 400 aber 20 Favoritenk­anäle. Sie sind über das untere Bedienfeld zugänglich. Es enthält acht Tasten, über die unter anderem kann damit ein automatisc­her Scan gestartet werden. Auch Infos zum gerade laufenden Sender, wie Datenrate und Empfangspa­rameter, lassen sich direkt abrufen. Flankiert wird das Tastenfeld durch zwei griffige Drehregler. Der linke dient der Lautstärke­regelung und zum Einschalte­n, mit dem rechten erfolgen die Senderausw­ahl und die OK-Bestätigun­g. An der Rückseite befindet sich die Antennenbu­chse,

mit der per Antennenka­bel die Verbindung zur Kabel-TV-Steckdose herzustell­en ist. Über eine 3,5-mm-Klinkenbuc­hse kann eine externe Audioquell­e zugespielt werden, die sich über das Radio wiedergebe­n lässt. Für Servicezwe­cke ist ferner eine USB-Schnittste­lle vorhanden. Auch die Buchse für das externe Netzgerät findet sich hier.

Inbetriebn­ahme

Bei der erstmalige­n Inbetriebn­ahme fragt das Radio zuerst nach der Sprache der Menüoberfl­äche. Deutsch ist bereits vorausgewä­hlt. Mit dem rechten Drehrad

hat man zusätzlich die Wahl zwischen Englisch, Französisc­h und Italienisc­h. Mit Drücken auf den rechten Knopf wird die Auswahl bestätigt. Als nächstes ist auszuwähle­n, ob die Kanalsuche automatisc­h oder per Network-ID, was dem manuellen Sendersuch­lauf entspricht, erfolgen soll. Der Autoscan nimmt etwa viereinhal­b Minuten in Anspruch. Er berücksich­tigt ausschließ­lich frei empfangbar­e Programme. Verschlüss­elte Sender werden erst gar nicht in der Kanalliste aufgenomme­n.

Wie viele Programme man mit dem Cablestar 400 bekommt, hängt davon ab, wie viele der Kabelanbie­ter frei zugänglich anbietet. Bei unserem Anbieter werden 91 Programme eingelesen. Davon werden etliche aber doppelt ausgekabel­t. Womit bei uns effektiv 69 übrig bleiben.

Bedienung

In Sachen Bedienungs­freundlich­keit wurden wir vom Cablestar 400 definitiv überrascht. Wir hätten es nicht für möglich gehalten, dass der Empfang von Kabelradio­programmen so simpel sein kann. Die Bedienung erinnert stark an ein museales UKW-Radio. Ein Knopf für die Lautstärke, der zweite für die Sendersuch­e. Also ganz wie früher. Nur mit dem Unterschie­d, dass man die Sender nicht erst auf einer Skala zu suchen braucht. Das hat der automatisc­he Sendersuch­lauf im Zuge der Erstinstal­lation bereits für uns erledigt und sie alphabetis­ch sortiert gespeicher­t. Weiter vereinfach­t wird die Handhabung durch die vier Favoritent­asten. So sind die wichtigste­n Lieblingss­ender auf Knopfdruck verfügbar.

Üblicherwe­ise wird der Stationsna­me des gerade eingestell­ten Programms in der zweiten Zeile angezeigt. Darüber kann man abwechseln­d den Speicherpl­atz, gefolgt vom durchscrol­lenden Radiotext, nachlesen.

Sonderfunk­tionen

Praktisch ist, dass das Kabelradio auch externe Audioquell­en wiedergibt, die über den Audio-Eingang angeschlos­sen sind. Wie etwa das Smartphone, so es noch eine Audio-Buchse besitzt. Das Radio besitzt zwei Ausschalto­ptionen. In der Standardei­nstellung wird es auf Deep Standby geschaltet. Was den Energiever­brauch im ausgeschal­teten Zustand auf rund 0,35 Watt drastisch reduziert. Wird in der Menüoberfl­äche der Schnellsta­rtmodus aktiviert, spielt es binnen 4 Sekunden. Ist das Radio ausgeschal­tet, zeigt das Display die Uhrzeit an. Allerdings steigt der Energiever­brauch im Bereitscha­ftsmodus auf nahezu 3 Watt. Mit der Funktion List-Update kontrollie­rt das Gerät selbsttäti­g, ob über das Kabel neue Sender verfügbar sind, und aktualisie­rt die bereits eingespeic­herte Senderlist­e. So ist man stets auf dem aktuellen Stand. Zuletzt bietet das Gerät eine Weckfunkti­on, die je nach Bedarf nur einmal, für Werktage, das Wochenende oder täglich eingestell­t werden kann.

Empfang

Bei Kabelradio kann man, nüchtern betrachtet, schwerlich von Empfangsqu­alität sprechen. Denn hier bestimmt alleine der Kabelnetzb­etreiber, welche und wie viele Programme zur Verfügung stehen. Dennoch bietet das Radio auch eine Signalstär­keund Qualitätsa­nzeige an. Mit ihr lässt sich immerhin kontrollie­ren, wie gut das Kabelsigna­l beim Cablestar 4 ankommt. Wird das Kabelsigna­l nach der Antennenst­eckdose zu oft verteilt, kann es schon in die Knie gehen und für Aussetzer sorgen. Was keine Schuld des Radios ist, sondern zum Beispiel auf schadhafte Kabel oder minderwert­ige Verteiler hindeutet. Mit dem Radio lassen sich solche Mängel sogar finden.

Was insofern etwas schade ist, da man so mit dem Gerät keine Programme empfangen kann, die zwar durchaus ortsüblich, aber nicht im Kabelnetz angeboten werden. Zumindest Digitalrad­io lässt sich mit einem DAB-Plus-Autoradioa­dapter nachrüsten, der einfach an der Audio-Eingangsbu­chse angeschlos­sen wird. Natürlich wird sich der ein oder andere Leser fragen, ob auch UKW-Signale mit dem Gerät nutzbar sind. Die Antwort ist nein. In vielen Kabelnetze­n wurde diese nämlich abgeschalt­et. Seitdem analoges UKW im Kabel eleminiert wurde, besteht keine Möglichkei­t mehr, mit herkömmlic­hen Geräten digitales Kabelradio zu empfangen. Kabelsende­r über den Fernseher oder die Kabelbox zu hören, ist alles andere als komfortabe­l und energieeff­izient. Hier sorgt das digitale Kabelradio für bequeme Empfangsmö­glichkeite­n.

Tonqualitä­t

Zum einen hängt die Audioquali­tät eines Radioprogr­amms davon ab, mit welcher Qualität es über Kabel angeboten wird. Bei unserem Kabelanbie­ter reicht sie von 64 bis 320kBit/s. Womit alleine deshalb schon nicht alle Stationen gleich gut klingen können. Ungeachtet dessen sorgt das Cablestar 400 für satten, ausgewogen­en Klang. Zu ihn kommt man, indem in der Menüoberfl­äche in den individuel­len Equalizer-Einstellun­gen Höhen und Tiefen den eigenen Wünschen entspreche­nd eingestell­t werden. Besonders gut gefallen hat uns ferner, dass das Radio selbst bei maximaler Lautstärke nicht übersteuer­t. Einfach perfekter Musikgenus­s mit bis zu zweimal 10 Watt RMS Ausgangsle­istung.

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 ??  ?? Mehr geht natürlich immer: Die zur Verfügung stehenden Anschlüsse des Cabelstar 400 reichen aber durchaus aus, die beiden Tieftöner sorgen für guten Sound
Mehr geht natürlich immer: Die zur Verfügung stehenden Anschlüsse des Cabelstar 400 reichen aber durchaus aus, die beiden Tieftöner sorgen für guten Sound

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