Bundesliga beendet Lookdown – Alle Details zum Neustart im Fern sehen
Sonderangebot geben soll, wenn die Bundesliga wieder ihren Betrieb aufnimmt. Konkrete preisliche Details nannte Lehmann bei der Infoveranstaltung seines Vereins zunächst nicht, sprach dann laut einem Bericht des „Kickers“aber doch von einen „sehr attraktiven Angebot zu sehr vertretbaren Preisen“. Die Hoffnungen, die nicht zuletzt durch ebendiese
Aussagen Lehmanns genährt wurden, dürften nun jedoch zumindest ein wenig enttäuscht worden sein.
Denn um Fans der Zugang zu noch mehr Bundesliga-Liveerlebnissen möglich gemacht wird, wird es laut Mitteilung von Sky über die Free-TV-Konferenzen bei Sky Sport News hinaus ab sofort für Sky Q Kunden die Bundesliga live und in HD für 24,99 Euro pro Monat als Angebot geben, sowie ab dem 11. Mai für den Streamingservice Sky Ticket das End-of-Season-Ticket mit zwei Monaten Supersport für einmalig 39,99 Euro. Sky wird dabei laut eigenen Angaben auch neue Features einsetzen, um „ein besonderes TV-Erlebnis zu präsentieren“. Diesbezüglich wurde die Katze im Rahmen der Mitteilung zur Fortsetzung der Bundesliga-Übertragungen aber noch nicht aus dem Sack gelassen. Es heißt dort lediglich, dass diese Features in Kürze kommuniziert würden.
Folgen für die Zuschauer
„Wir werden weiterhin Freitagsspiele anbieten. Das sind wir auch den Fans und unserem Partner DAZN schuldig“, sagte DFL-Chef Christian am 8. Mai der „Bild“. Nach Informationen der Zeitung wird das Montagsspiel am 18. Mai zwischen Werder Bremen und Bayer Leverkusen bereits bei DAZN live gezeigt. Der Streamingdienst wollte sich auf Anfrage dazu nicht äußern. „Wir haben, was DAZN angeht, keine Probleme“, sagte Seifert weiter. „Wir haben derzeit eine andere Auffassung über die Interpretation der Verträge als Eurosport/ Discovery. Da sind wir in Gesprächen.“Hinter den DAZN-Übertragungen steht wegen dieses Disputs noch ein Fragezeichen. DAZN hatte von Eurosport für diese und die kommende Saison eine Sublizenz erworben. Wie erwähnt, soll Eurosport allerdings anders als andere Rechteinhaber (Sky, ARD und ZDF) keine Vorauszahlung auf die TV-Prämien an die DFL geleistet haben. Beim zur Discovery-Gruppe gehörenden Sportsender dürfte man offensichtlich der Ansicht sein, dass der Sublizenznehmer DAZN hierfür zuständig sei. Gegebenenfalls hat Herr Seifert indirekt also doch ein Problem mit DAZN.
Rechtevergabe verschoben
Dessen fehlende Angriffslust in Richtung des Sportstreaminganbieters könnte auch damit zusammenhängen, dass parallel zur Corona-Krise aktuell die Übertragungsrechte an den Bundesliga-Saisons ab Sommer 2021 ausgeschrieben werden und man sich von DAZN erhofft, dabei eine gehöriges Wörtchen mitzureden.
Rein formell gab ein DFL-Sprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur zwar zu Protokoll, dass das Verfahren „transparent und diskriminierungsfrei“abläuft. Aber selbst wenn, wie ferner angeben, „individuelle Vor- oder Nebenabsprachen mit einzelnen Bietern dabei nicht zugelassen sind“, dürfte Eurosport aufgrund ihres gescheiterten Experiments mit dem TV-Paket für rund 40 Freitags- und Montags-Partien
im Gegensatz zu DAZN bei der nächsten Vergabe keine große Rolle mehr spielen. Da scheint es leichter zu fallen, Giftpfeile in Richtung Discovery zu schießen. Selbst wenn sich hinter dem Dilemma vielmehr der Sportstreaminganbieter verbirgt, den man aber nur ungern vom Bieterrennen disqualifizieren würde.
Schon am Montag, den 27. April, sollte mit der Auktion der Deutschen Fußball Liga der wichtigste Teil der Milliarden-Ausschreibung beginnen. Die DFL hat den Abschluss des Ausschreibungsverfahrens aufgrund der aktuellen Situation vom ursprünglich anvisierten Termin Ende Mai auf Mitte Juni verschoben. Dieser Zeitplan wurde bei der DFL-Pressekonferenz am 7. Mai noch einmal bestätigt. Bei der Auktion dürfen aber natürlich auch Quereinsteiger nicht außer Acht gelassen werden. Amazon gilt ebenso wie die Telekom als Interessent für Rechtepakete mit Livespielen. Dem Versandriesen wird nachgesagt, dass sie generell ein Profiteur der Corona-Krise werden könnten. Dies kann unter Umständen auch auf die Ausschreibung der Übertragunsrechte zutreffen. Genügend Mittel sollten vorhanden sein. Durch die Übernahme der InternetradioRechte in der aktuell laufenden Rechteperiode ist bereits geschultes Personal für den hiesigen Markt akquiriert und man hat sich auch bereits Rechte an der Champions League für Deutschland sichern können. Ein Einstieg in die Bundesliga wäre also eigentlich nur logisch.
Die Telekom wiederum hatte nicht zuletzt mit einem Coup im letzten Herbst auf sich aufmerksam gemacht, als man sich die Übertragunsrechte an den Heim-Europameisterschaft 2024 in Deutschland gesichert hat. Aus dieser Richtung könnte es also auch Konkurrenz für Platzhirsch Sky geben. In Anbetracht der Unterstützung in der problematischen Lage in diesem Corona-Frühling dürften die Chancen des Pay-TV-Anbieters, weiterhin wichtigster TV-Partner der Bundesliga zu bleiben, aber sicherlich nicht gesunken sein.
Sky überzeugt
Der Pay-TV-Anbieter hat generell vieles richtig gemacht während der Krise. Man hat nicht nur Kulanz walten lassen, indem man einen großzügigen Vorschuss an die Bundesliga genehmigte, sondern hält auch an seinen Plänen vom Beginn der Pandemie fest, mehrere Konferenzen im Free-TV zu zeigen. Es ist eine Gratwanderung gewesen für Sky, aber sie haben in Unterföhring Kooperationswillen vorgelebt und Wort gehalten. Natürlich kann man das größte Zugpferd im Stall nicht hängen lassen. Hätte man der Bundesliga den Vorschuss nicht gewährt, wären womöglich einige Vereine aus erster und zweiter Liga vor die Hunde und es ganz am Ende dieser Kausalitätskette sicherlich auch beim Anbieter selbst ans Eingemachte gegangen. Hier war man also „zur Großzügigkeit gezwungen“. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man Volkes (und Politikers) Wille mit den frei empfangbaren Konferenzschaltungen (1. Liga samstags, 2. Liga sonntags) an den ersten beiden Wochenenden entsprochen werden müsse. Auch hier hat man mit der Entscheidung pro Sky Sport News HD und contra ARD/ZDF einen passablen Mittelweg gefunden. Der Balanceakt wäre perfekt gewesen, wenn die Pay-TV-Angebote noch ein wenig attraktiver geworden wären. Wobei auch erwähnt sein soll, dass es sich bei dem Sky Q- und Sky Ticket-Angebot auch nicht um Wucherpreise handelt. Und irgendwo müssen die hunderte von Vorschussmillionen ja auch wieder her kommen.