Dreambox One UltraHD Combo
Die Dreambox One ist seit über einem Jahr im Markt erhältlich. Das Sat-Modell hat nun Zuwachs erhalten. Seit wenigen Wochen ist auch die Dreambox One Combo Ultra HD erhältlich. Wir haben uns das Modell genauer angeschaut.
Die neueste Dreambox mit Tripple Tuner und Abrufvideotheken-Einbindung im Test
Wer öfter umzieht oder seine Box auch unterwegs einsetzen will, möchte sich nicht auf einen Empfangsweg für TV-Signale festlegen. Was in TV-Geräten heute schon Standard ist, wird auch bei immer mehr Receivern Realität. Die Hersteller statten ihre Geräte mit einem sogenannten Tripple-Tuner aus. Auch Dream hat dies bei der neuen Dreambox One Combo Ultra HD getan. Die Box kann neben Sat-Signalen auch digitale Kabel und terrestrische Signale empfangen. Auch ansonsten wird die Dreambox One Familie immer weiter aufgebohrt. An der Front ist neben einem Kartenschacht für Pay-TV-Smartcards auch ein SD-Karteneinschub sowie ein Standby-Knopf zu finden. Alle anderen Steuerungen erfolgen mit der Fernbedienung.
Neuer Signalgeber
Neben dem klassischen Infrarotmodell ist mitlerweile auch ein Bluetooth Signalgeber erhältlich. Dieser ermöglicht die komfortable Bedienung ganz ohne auf die Box zielen zu müssen. Auch eine Sprachsteuerung soll später mit dem optional erhältlichen Signalgeber möglich sein. Die Fernbedienung selbst liegt angenehm in der Hand und kann zudem mit einer guten Tastenaufteilung punkten Auf der Rückseite des knapp 250 Euro teuren 4K-Empfängers befinden sich die zwei Tunereingänge. Die Empfänger sind übrigens fest verbaut und lassen sich nicht wechseln. Weiterhin ist ein HDMI-Ausgang mit HDR10- und HLG-Unterstützung vorhanden. Ton kann ausschließlich digital über HDMI oder einen optischen Digitalausgang entnommen werden. Schließlich gibt es noch zwei USB-Anschlüsse (je einmal USB 2.0 und USB 3.0) sowie den von Dream schon bekannten Service-Anschluss.
Die Stromversorgung erfolgt über ein externes Netzteil. Besonders punkten konnte die Box bereits im ersten Test mit ihren inneren Werten. So sorgt ein 6-Kern-Prozessor für ordentlich Power und Geschwindigkeit. Mit 53 000 DMIPS übertrifft die ONE UltraHD damit alles, was wir bisher bei Digitalreceivern gesehen haben. Unterstützt wird der Prozessor von einer Grafik-GPU MALI-G52. Auch beim Speicher heißt es Klotzen und nicht Kleckern. 2GB DDR-Ram, vor allem aber 16GB Flash können sich sehen lassen. Auch drahtloses Netzwerk ist dank WLAN (802.11 a/b/g/n/ac, 2 × 2 MIMO) und Bluetooth möglich.
Imageauswahl
Ausgeliefert wird die Box natürlich mit dem DreamOS-Grundimage, auf das auch viele zusätzliche Funktionen per Plugin integriert werden können. Wahlweise direkt aus dem Netzwerk oder per manueller Installation über FTP können Plugins wie das beliebte Gemini-Projekt-Erweiterung auf die Box übertragen werden. Dank dieser Möglichkeit kann aus der Dreambox One Combo Ultra HD noch mehr herausgeholt werden. Aber auch Team-Images wie jene von Newnigma2 oder Dream Elite mit interessanten Zusatzfeatures stehen für das Modell bereit. Neue Images werden über den Recovery Modus aufgespielt. Der Modus wird wahlweise per Tastendruck oder aus dem Startmenü heraus aktiviert. Danach die auf dem angeschlossenen Fernseher eingeblendete IP-Adresse in den Webbrowser eingeben und die Anweisungen des Webinterface beachten. Nach wenigen Minuten ist die Box mit neuem Image betriebsbereit und die Ersteinrichtung kann durchlaufen werden. Im Test nehmen wir die Box allerdings ausschließlich mit dem OriginalImage und der GP4 Erweiterung unter die Lupe.
Inbetriebnahme
Die Ersteinrichtung ist sehr bedienerfreundlich gelöst. Neben der Sprachauswahl muss der Nutzer noch die Bildschirmauflösung festlegen. Die Box prüft dabei welche Auflösungen ein angeschlossene TV-Gerät unterstützt und zeigt nur diese zur Auswahl an. Auch das Netzwerk muss eingestellt werden. Dank der WLAN-Unterstützung muss am TV-Platz nicht einmal ein Netzwerkanschluss vorhanden sein. Die Dreambox One Combo Ultra HD unterstützt dabei 2,4 und 5 GHz WLAN-Netze. Abschließend muss noch der Tuner konfiguriert werden. Hier hat der Nutzer die Wahl ob er seine TV-Signale via Kabel, DVB-T2 oder Satellit empfangen möchte oder gar alle Empfangswege parallel verwenden will.
Im Betrieb
Ja, die Dreambox ist flott unterwegs. Das merkt man vor allem bei leistungsintensiven Anwendungen wie beispielsweise dem vorinstallierten HbbTV. In weniger als zwei Sekunden ist die Anwendung bereits gestartet und zur Nutzung bereit. Ebenso schnell klappt dann die Navigation innerhalb der Anwendung. Auch die Bootzeit der Dreambox überzeugt. Nur maximal 25 Sekunden dauert es vom Deep-Standby bis zu einem stabilen Bild. Die Senderumschaltung geht schnell, knapp eine Sekunde wird benötigt, bis der neue Sender auf
der Mattscheibe erscheint. Weiterhin ist aber auch bei diesem mit Hisilicon-Prozessor versehen Gerät in den ersten Millisekunden nach Umschalten ein leicht ruckelndes Bild zu sehen. Der Ton läuft dabei bereits normal. Auch die Nutzung des Webinterfaces wird in Bezug auf die Geschwindigkeit zu einer ganz neuen Erfahrung. Streaming und Screenshots erscheinen nun deutlich schneller.
Tuner
Auch bei den Empfangseigenschaften kann die ONE überzeugen. Alle DiSEqCProtokolle sowie Unicable und JESS/ Unicable 2 sind verfügbar. Selbstverständlich ist auch der Anschluss einer Drehanlage möglich. Der Satellitentuner der Dreambox ONE UltraHD ist in der Lage, auch Signale in DVB-S2X-Norm zu empfangen. Dies konnten wir erfolgreich auf 33 Grad Ost bei den dort in dieser Norm sendenden Schweizer Programmen nachprüfen. Auch Multistream Signale werden fehlerfrei empfangen und dargestellt. Begeistern kann der Blindscan der kleinen Dreambox. Dieser ist schnell und sehr genau. Er spürt zuverlässig alle Sat-Signale – Ausnahme bilden hier Multistream-Transponder – auf und liest anschließend die Sender ein. Für einen kompletten Satellitenscan werden inklusive Kanalsuche weniger als zehn Minuten benötigt. Gerade für Feedhunter ist diese Schnelligkeit der Box ein großer Vorteil.
Im DVB-T2-Betrieb arbeitet die Box auch sehr zuverlässig und besitzt ebenfalls eine sehr gute Tunerempfindlichkeit. Am Teststandort in Mittelsachsen konnten neben den deutschen Multiplexen gleich drei tschechische Multiplexe – Außenantenne vorausgesetzt – störungsfrei gesehen werden. Auch der sehr schwache Testmultiplex mit Nasa UHD an Bord wurde von der Dreambox One UltraHD Combo ohne Bildfehler wiedergegeben. Im Kabelbetrieb stellten wir keine Fehler fest. Alle Testkabelnetze meisterte die Box und fand die darin enthaltenen Sender zuverlässig.
Abrufinhalte nutzen
Wer mehr aus der Dreambox herausholen will, kann beispielsweise das Mediaportal auf dem Gerät installieren.
Dieser Plugin gehört bei Enigma2-Receiver zu den beliebtesten überhaupt. Die Installation bei der Dreambox One Combo Ultra HD wird per Telnet-Befehl realisiert. Wie es geht, erfahren interessierte Nutzer im nebenstehenden Kasten oder auf der Website www.mediaportal.info. Sobald das Mediaportal installiert ist, steht der Zugang zu den bekannten Mediatheken der öffentlichrechtlichen Sender, YouTube und vielen weiteren Multimediadiensten zur Verfügung. Die Besonderheit bei der Dreambox One liegt aber bei der Unterstützung der Video on Demand-Angebote von Netflix, Prime Video, DAZN und Disney Plus. Alle vier Dienste können auf dem Gerät genutzt werden. Für viele Linuxfans ist das ein lang gehegter Traum, schließlich ist es auf anderen Geräten mit der beliebten Enigma2-Oberfläche aufgrund der fehlenden Unterstützung des Kopierschutzes nicht möglich, beispielsweise einen Netflix-Film zu schauen. Zugegeben, die Bedienung ist etwas anders und grafisch nicht ganz so aufwendig gelöst wie in den Apps auf Fire TV oder den fest integrierten Apps im TV-Gerät, aber auf jeden Fall ist das Angebot zweckmäßig nutzbar.
Aufnahme
Neben VoD-Diensten steht auch die Aufnahmefunktion als Multimedia-Anwendung bei der Dreambox One zur Verfügung. Hierzu muss aber zunächst ein passendes Aufnahmemedium angeschlossen oder eingebunden werden. Möglich ist dies mit USB-Datenspeichern, einer entsprechend großen SDKarte, aber auch einem Netzlaufwerk. Im Test funktionierten alle genannten Medien problemlos. Neben der Direktaufnahme sind natürlich auch Timeraufnahmen möglich, die direkt aus dem EPG Heraus programmiert werden können. Auch die Timeshift-Funktion wird unterstützt.
Fazit
Die Dreambox One UltraHD Combo bietet mehr als wir es erwartet hätten. Neben der Möglichkeit, TV-Signale über Satellit, Kabel oder terrestrisch zu empfangen und aufzunehmen, kann das Gerät auch mit einer breiten VoD-Unterstützung auftrumpfen. Der TV-Abend kann mit der Box somit komplett individuell realisiert werden. Zur Perfektion wäre noch ein CISchacht wünschenswert. Dies ist dem Hersteller bewusst, mit der Dreambox Two ist bereits ein höherklassiges Gerät kurz vor der Fertigstellung. Wer aber auf frei empfangbare Programme setzt, wird schon heute optimal bedient.