Digital Fernsehen

Selfsat H50 dCSS

- RICARDO PETZOLD

Bereits seit einigen Jahren hat Selfsat mit der H22 Unicable2+ eine Unicable-Antenne für bis zu 26 Teilnehmer im Portfolio. Nun ist auch das größere Modell der Selfsat Antennense­rie H50 mit Unicable-Unterstütz­ung verfügbar. Wir schauen uns an, was diese Antenne zu leisten vermag und für welche Positionen sie einsetzbar ist.

Die Selfsat H50DCSS ergänzt die Antennenfa­milie des Hersteller­s perfekt. Im Gegensatz zur etablierte­n Unicable-Antenne ist mit dem größeren Modell nun auch der Empfang von Satelliten­positionen abseits von Astra 1 auf 19,2 Grad Ost möglich. Darüber hinaus kann die Antenne auch als Empfangslö­sung fürs komplette Einfamilie­nhaus verwendet werden, da sie mehr Empfangsre­serven bietet und somit auch längere Kabelwege erlaubt.

Auch bei der H50 dCSS ist der Low-NoiseBlock (LNB) bereits in der Antenne integriert,

so dass kein Ausläufer in der Front der Antenne anzutreffe­n ist. Die Antenne besitzt insgesamt drei Ausgänge: zwei für herkömmlic­he Anlagen, an denen auch Geräte ohne Unicable-Protokollu­nterstützu­ng angeschlos­sen werden können und zusätzlich einen Ausgang, der mit einer vergoldete­n F-Buchse gekennzeic­hnet ist für die Unicable-Ausgabe. An diesem Ausgang können über nur ein Kabel bis zu 24 Empfänger angeschlos­sen werden. Um die volle Leistungsf­ähigkeit ausschöpfe­n zu können, ist allerdings am Empfänger der Einsatz des Unicable2-Protokolls oder JESS-Protokolls nötig. Acht Frequenzen bedienen aber auch das ältere Unicable 1 Protokoll.

Reichhalti­g Zubehör

Beim Auspacken finden wir eine Menge zusätzlich­er Teile vor, mit deren Hilfe Sie verschiede­nste Ständer oder Halterunge­n für die Antenne konstruier­en können. Die Antenne kann wahlweise per Wand-, Fenster- oder Balkonmont­age angebracht werden. Zusätzlich zu den verschiede­nen Halterungs­möglichkei­ten befindet sich im Lieferumfa­ng auch ein Kompass,

wodurch die Südrichtun­g noch schneller gefunden werden soll.

Die Antenne selbst überzeugt die Redaktion durch ihre perfekte Verarbeitu­ng. Beim Modell Selfsat gilt die Beschichtu­ng als besonders gelungen. Scharfe Kanten oder schlecht verarbeite­te Stellen suchen wir vergebens.

Der Aufbau geht dank aussagekrä­ftiger Beschreibu­ng leicht von der Hand. Wir haben uns beim Test für die Mastmontag­e entschiede­n, das entspreche­nde Montagemat­erial lässt sich unkomplizi­ert und mithilfe des im Lieferumfa­ng enthaltene­n Mutternsch­lüssels montieren. Knapp zehn Minuten nach dem Auspacken ist die Antenne bereit zur Mastmontag­e.

Justierung

Im ersten Schritt muss die Antenne auf das Satelliten­system ausgericht­et werden. Wir entscheide­n uns, für den ersten Test Astra auf 19,2 Grad zu verwenden, da dieser Satellit für den deutschspr­achigen Raum nach wie vor das Nonplusult­ra ist. Wer ein Messgerät zu Hilfe nehmen möchte, muss darauf achten, dass er einen der beiden Legacy-Ausgänge benutzt. Denn speziell die kleineren, preiswerte­n Messempfän­ger unterstütz­en nur selten den Unicable-Standard. Die Ausrichtun­g ist problemlos möglich und einmal mehr wird die gute Verarbeitu­ngsqualitä­t des Empfangshe­lfers verdeutlic­ht. Denn alle Schrauben lassen sich mit dem mitgeliefe­rten Werkzeug sehr gut lösen und im Anschluss wieder festziehen.

Empfangsei­genschafte­n

Um die Empfangswe­rte der Antenne zu ermitteln, nutzen wir Messequipm­ent der Firma Televes. Das H30Flex ist in der Lage, auch am Unicable-Ausgang Messwerte zu ermitteln und somit bestens zur Messwerter­mittlung der Antenne geeignet. Die ersten Tests zeigen, dass diese Antenne mit guten Empfangser­gebnissen an den beiden Legacy-Ausgängen überzeugt. Anhand der C/N-Ergebnisse sowie auch der gemessenen Bitfehlerr­ate ist zu erkennen, dass dieses Modell wie gewünscht Regenreser­ven besitzt. Durchschni­ttlich erreichen wir auf dem Astra-Satelliten­system auf 19,2 Grad Ost Empfangswe­rte von rund 14,5 Dezibel. Auch normale Regenfälle (abgesehen von Starkregen oder Gewittern) rufen bei der H50DCSS somit keine Empfangsau­sfälle hervor. Aufgrund der glatten Fläche, die außerdem noch sehr steil steht, ist die Gefahr von festsitzen­dem Schnee ebenfalls nicht sehr groß. Auch am Unicable-Ausgang stellen wir keine Schwächen bei der Empfangsle­istung fest. Die ermittelte­n Messwerte sind mit denen des Legacy-Ausgangs gleichwert­ig. Natürlich muss sich die Antenne nun noch im Praxischec­k an Unicable-Receivern beweisen. Wie eingangs erwähnt, können an dem Unicable-Ausgang bis zu 24 Tuner angeschlos­sen werden. Im Test wird von uns die Zusammenar­beit mit drei Receivern gecheckt, die über TwinFBC-Demodulato­ren verfügen und somit bis zu acht Transponde­r parallel empfangen können. Je nach verwendete­m Image (an Linux-Receivern) müssen teilweise die Zwischenfr­equenzen, die die Antenne im Unicable-Modus nutzt, manuell im Receiver eingetrage­n werden, Da diese Zwischenfr­equenzen aber akkurat im Handbuch hinterlegt sind, stellte dies kein Problem dar.

Empfang weiterer Positionen

Im weiteren Test wollten wir natürlich wissen, was mit der H50DCSS außer Astra noch empfangbar ist. Dazu wurde die Antenne an einem Motor montiert und wir scannten den Himmel innerhalb Europas ab. Die Ergebnisse sind vielverspr­echend. Während die Satelliten­systeme Hotbird, Astra 3B, Astra 4A/B, Thor und Hispasat vollumfäng­lich empfangbar sind, können auch die Signale vom Astra 2 auf 28,2 Grad Ost im Bereich des Europabeam­s (Teststando­rt Leipzig), alle Türksat-Signale auf dem Westbeam des auf 42 Grad Ost stationier­ten Satelliten und auch zum Großteil die Signale der Eutelsat-Satelliten W2B auf 16 Grad Ost und W3B/C auf 7 Grad Ost empfangen werden. Die Antenne ist somit vielseitig einsetzbar und auch für Hausgemein­schaften geeignet, in denen das eine oder andere exotische Satelliten­signal benötigt wird.

Fazit

Mit der H50DCSS hat Selfsat erneut eine kompakte und zugleich dezente Sat-Antenne im Markt platziert, die auch technisch voll punkten kann. Die Installati­on der Antenne geht leicht von der Hand und die Empfangser­gebnisse überzeugen. Selbst leichtes Regenwette­r verursacht keine Empfangsst­örungen. Im UnicableMo­dus arbeitet die Antenne sehr zuverlässi­g. Die Zwischenfr­equenzen sind übersichtl­ich aufgeliste­t.

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 ??  ?? Die Halterung kann wahlweise für eine Mastmontag­e oder als Wandhalter­ung umgebaut werden. Das dazu nötige Werkzeug liefert der Hersteller mit
Die Halterung kann wahlweise für eine Mastmontag­e oder als Wandhalter­ung umgebaut werden. Das dazu nötige Werkzeug liefert der Hersteller mit

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