Selfsat H50 dCSS
Bereits seit einigen Jahren hat Selfsat mit der H22 Unicable2+ eine Unicable-Antenne für bis zu 26 Teilnehmer im Portfolio. Nun ist auch das größere Modell der Selfsat Antennenserie H50 mit Unicable-Unterstützung verfügbar. Wir schauen uns an, was diese Antenne zu leisten vermag und für welche Positionen sie einsetzbar ist.
Die Selfsat H50DCSS ergänzt die Antennenfamilie des Herstellers perfekt. Im Gegensatz zur etablierten Unicable-Antenne ist mit dem größeren Modell nun auch der Empfang von Satellitenpositionen abseits von Astra 1 auf 19,2 Grad Ost möglich. Darüber hinaus kann die Antenne auch als Empfangslösung fürs komplette Einfamilienhaus verwendet werden, da sie mehr Empfangsreserven bietet und somit auch längere Kabelwege erlaubt.
Auch bei der H50 dCSS ist der Low-NoiseBlock (LNB) bereits in der Antenne integriert,
so dass kein Ausläufer in der Front der Antenne anzutreffen ist. Die Antenne besitzt insgesamt drei Ausgänge: zwei für herkömmliche Anlagen, an denen auch Geräte ohne Unicable-Protokollunterstützung angeschlossen werden können und zusätzlich einen Ausgang, der mit einer vergoldeten F-Buchse gekennzeichnet ist für die Unicable-Ausgabe. An diesem Ausgang können über nur ein Kabel bis zu 24 Empfänger angeschlossen werden. Um die volle Leistungsfähigkeit ausschöpfen zu können, ist allerdings am Empfänger der Einsatz des Unicable2-Protokolls oder JESS-Protokolls nötig. Acht Frequenzen bedienen aber auch das ältere Unicable 1 Protokoll.
Reichhaltig Zubehör
Beim Auspacken finden wir eine Menge zusätzlicher Teile vor, mit deren Hilfe Sie verschiedenste Ständer oder Halterungen für die Antenne konstruieren können. Die Antenne kann wahlweise per Wand-, Fenster- oder Balkonmontage angebracht werden. Zusätzlich zu den verschiedenen Halterungsmöglichkeiten befindet sich im Lieferumfang auch ein Kompass,
wodurch die Südrichtung noch schneller gefunden werden soll.
Die Antenne selbst überzeugt die Redaktion durch ihre perfekte Verarbeitung. Beim Modell Selfsat gilt die Beschichtung als besonders gelungen. Scharfe Kanten oder schlecht verarbeitete Stellen suchen wir vergebens.
Der Aufbau geht dank aussagekräftiger Beschreibung leicht von der Hand. Wir haben uns beim Test für die Mastmontage entschieden, das entsprechende Montagematerial lässt sich unkompliziert und mithilfe des im Lieferumfang enthaltenen Mutternschlüssels montieren. Knapp zehn Minuten nach dem Auspacken ist die Antenne bereit zur Mastmontage.
Justierung
Im ersten Schritt muss die Antenne auf das Satellitensystem ausgerichtet werden. Wir entscheiden uns, für den ersten Test Astra auf 19,2 Grad zu verwenden, da dieser Satellit für den deutschsprachigen Raum nach wie vor das Nonplusultra ist. Wer ein Messgerät zu Hilfe nehmen möchte, muss darauf achten, dass er einen der beiden Legacy-Ausgänge benutzt. Denn speziell die kleineren, preiswerten Messempfänger unterstützen nur selten den Unicable-Standard. Die Ausrichtung ist problemlos möglich und einmal mehr wird die gute Verarbeitungsqualität des Empfangshelfers verdeutlicht. Denn alle Schrauben lassen sich mit dem mitgelieferten Werkzeug sehr gut lösen und im Anschluss wieder festziehen.
Empfangseigenschaften
Um die Empfangswerte der Antenne zu ermitteln, nutzen wir Messequipment der Firma Televes. Das H30Flex ist in der Lage, auch am Unicable-Ausgang Messwerte zu ermitteln und somit bestens zur Messwertermittlung der Antenne geeignet. Die ersten Tests zeigen, dass diese Antenne mit guten Empfangsergebnissen an den beiden Legacy-Ausgängen überzeugt. Anhand der C/N-Ergebnisse sowie auch der gemessenen Bitfehlerrate ist zu erkennen, dass dieses Modell wie gewünscht Regenreserven besitzt. Durchschnittlich erreichen wir auf dem Astra-Satellitensystem auf 19,2 Grad Ost Empfangswerte von rund 14,5 Dezibel. Auch normale Regenfälle (abgesehen von Starkregen oder Gewittern) rufen bei der H50DCSS somit keine Empfangsausfälle hervor. Aufgrund der glatten Fläche, die außerdem noch sehr steil steht, ist die Gefahr von festsitzendem Schnee ebenfalls nicht sehr groß. Auch am Unicable-Ausgang stellen wir keine Schwächen bei der Empfangsleistung fest. Die ermittelten Messwerte sind mit denen des Legacy-Ausgangs gleichwertig. Natürlich muss sich die Antenne nun noch im Praxischeck an Unicable-Receivern beweisen. Wie eingangs erwähnt, können an dem Unicable-Ausgang bis zu 24 Tuner angeschlossen werden. Im Test wird von uns die Zusammenarbeit mit drei Receivern gecheckt, die über TwinFBC-Demodulatoren verfügen und somit bis zu acht Transponder parallel empfangen können. Je nach verwendetem Image (an Linux-Receivern) müssen teilweise die Zwischenfrequenzen, die die Antenne im Unicable-Modus nutzt, manuell im Receiver eingetragen werden, Da diese Zwischenfrequenzen aber akkurat im Handbuch hinterlegt sind, stellte dies kein Problem dar.
Empfang weiterer Positionen
Im weiteren Test wollten wir natürlich wissen, was mit der H50DCSS außer Astra noch empfangbar ist. Dazu wurde die Antenne an einem Motor montiert und wir scannten den Himmel innerhalb Europas ab. Die Ergebnisse sind vielversprechend. Während die Satellitensysteme Hotbird, Astra 3B, Astra 4A/B, Thor und Hispasat vollumfänglich empfangbar sind, können auch die Signale vom Astra 2 auf 28,2 Grad Ost im Bereich des Europabeams (Teststandort Leipzig), alle Türksat-Signale auf dem Westbeam des auf 42 Grad Ost stationierten Satelliten und auch zum Großteil die Signale der Eutelsat-Satelliten W2B auf 16 Grad Ost und W3B/C auf 7 Grad Ost empfangen werden. Die Antenne ist somit vielseitig einsetzbar und auch für Hausgemeinschaften geeignet, in denen das eine oder andere exotische Satellitensignal benötigt wird.
Fazit
Mit der H50DCSS hat Selfsat erneut eine kompakte und zugleich dezente Sat-Antenne im Markt platziert, die auch technisch voll punkten kann. Die Installation der Antenne geht leicht von der Hand und die Empfangsergebnisse überzeugen. Selbst leichtes Regenwetter verursacht keine Empfangsstörungen. Im UnicableModus arbeitet die Antenne sehr zuverlässig. Die Zwischenfrequenzen sind übersichtlich aufgelistet.