Ausländisches Pay-TV über Sat
Ausländische verschlüsselte Satellitenprogramme haben auf uns schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt. In letzter Zeit haben zumindest einige Pay-TVAnbieter Zugangsmöglichkeiten zu ihren Paketen aus dem Ausland geschaffen. Hier ein kurzer Überblick.
TV Vlaanderen kommt über Astra 3B auf 23,5 Grad Ost. Es ist das PayTV-Paket Flanderns, also des nördlichen Teils Belgiens. Hier spricht man Niederländisch. Die meisten angebotenen Kanäle laufen demnach in Originalfassung mit niederländischen Untertiteln.
Neben belgischen TV-Programmen erhält man mit TV Vlaanderen auch Zugang zu den wichtigsten Stationen des holländischen Nachbarn.
TV Vlaanderen gibt auf seiner Homepage ganz offen als eines seiner Vorzüge an, auch im Ausland abonniert werden zu können. Übrigens zu denselben Kosten, wie in Belgien selbst. Um sich auf der Homepage des Pay-TV-Anbieters zurechtzufinden, kann man den GoogleTranslator bemühen, der alle von uns gewünschten Textpassagen ins Deutsche überträgt. Abgesehen davon, lässt sich holländisch auch ohne dieses Hilfsmittel, etwas Phantasie vorausgesetzt, ganz gut verstehen.
TV Vlaanderen bietet vier Pakete ab 15,90 Euro pro Monat an. Die Bestellung lässt sich bequem über den PC erledigen. Bei der Adresseingabe ist zuerst das Heimatland aus einer 18 Staaten umfassenden Liste auszuwählen. Deutschland und Österreich werden angeboten, die Schweiz nicht.
Somit steht einem Abo belgischen PayTVs nichts im Wege. Das Angebot von TV Vlaanderen enthält im Übrigen in erster Linie reguläre belgische TV-Stationen. Je nach ausgewähltem Paket können auch internationale Stationen, wie MTV, VH-1, History, Cartoon Network und Love Nature 4K, enthalten sein. Der besondere
Reiz an flämischen Kanälen ist, dass diese zugekaufte Inhalte grundsätzlich in englischer Originalfassung und Untertiteln ausstrahlen. Womit die Sender auch für uns verständlich sind. Zumindest nicht ganz schlechte englische Sprachkenntnisse vorausgesetzt.
Niederländisches Pay-TV
Nüchtern betrachtet ist niederländisches Pay-TV für uns noch interessanter, als jenes aus Belgien. Einfach deshalb, weil es in den Niederlanden mehr TV-Kanäle gibt, die somit für mehr Abwechslung sorgen. Die meisten sind Vollprogramme, bringen, im Gegensatz zu deutschen Sendern, ungleich mehr an attraktiven Spielfilmen und TV-Serien. Auch sie werden im englischen Original mit Untertiteln ausgestrahlt.
In den Niederlanden gibt es zwei PayTV-Plattformen. Die größere ist Canal Digitaal, die auf Astra 3B auf 23,5 Grad Ost beheimatet ist. Ein Blick auf deren Homepage verrät gleich an mehreren Stellen, dass man die Angebote der Plattform auch legal im Ausland abonnieren kann. Auch hier erfolgt die Bestellung bequem über das Internet auf vergleichbare Weise, wie bereits bei den Belgiern beschrieben. Die Unterschiede liegen allerdings im Detail. So bietet Canal Digitaal eigene Pakete für Interessenten im In- und Ausland an. Wir haben uns für unseren Bestellversuch für eines der für Niederländer vorgesehenen Pakete entschieden. Nach Drücken des Bestell-Buttons wurde zuerst die Nationalität abgefragt.
Neun Länder stehen zur Wahl. Deutschland und Österreich inklusive. Anschließend wird das benötigte Empfangsequipment abgefragt. Bei Abschluss einen Zweijahresabos bekommt man dieses gratis. Bei der folgenden Adresseingabe stehen am Ende doch 18 Staaten zur Wahl, in denen Canal Digitaal geordert werden kann. Übrigens zu denselben Konditionen, wie in Holland. Das Einstiegsabo gibt es für knapp 20 Euro. Dafür erhält man 66 TV-Kanäle. Darunter befinden sich auch die öffentich-rechtlichen flämischen Programme, sowie mehrere typische Pay-Sender, wie MTV und National Geographic. Einen Mehrwert bilden auch die niederländischen Musik-Spartenkanäle. Joyne nennt sich die zweite holländische Pay-TV-Plattform. Sie wird über Eutelsat 9B auf 9 Grad Ost ausgestrahlt und ist erst seit knapp zwei Jahren auf dem Markt. Joyne unterscheidet sich in den angebotenen Sendern und Paketpreisen nur minimal. Joyne kann sogar in 31 europäischen Staaten, die Schweiz inklusive, geordert werden. Joyne bietet auch ein nierderländischsprachiges Paket für Nordbelgien an. Dieses kann derzeit laut Homepage über Händler in Belgien, den Niederlanden und in Spanien bezogen werden. Eine Onlinebestellung wird nicht angeboten.
Pay-TV aus Belgien
TeleSat bietet ein Pay-TV-Paket für die französischsprachige Wallonie Belgiens an. Neben den öffentlich-rechtlichen belgischen Kanälen von RTBF und einigen Privaten aus dem Lande, werden hier vor allem französische Sender angeboten. Auch darunter einige klassische PaySender, wie Planete, Seasons oder MTV. Telesat ist über Astra auf 19,2 Grad Ost und Hotbird auf 13 Grad Ost verfügbar. Da die Programme durchweg in Fran
zösisch sind, empfiehlt sich das Paket für alle, die entweder Interesse an der französischen Kultur haben oder damit ihre Französisch-Sprachkenntnisse aufbessern wollen. Das Angebot von Telesat kann in 19 europäischen Staaten inklusive Deutschland und Österreich geordert werden.
HD Austria
Das österreichische Gegenstück zum deutschen HD Plus macht es Interessenten im Ausland nicht gerade leicht. Zwar kann man sich, etwa über bekannte Onlinehändler, das HD-Austria-Modul auch nach Deutschland schicken lassen. Um es zum Laufen zu bringen, braucht es jedoch eine Anmeldung mit österreichischer Adresse und Bankverbindung. Beides ist laut Auskunft von HD Austria aus lizenzrechtlichen Gründen erforderlich. So soll auch sichergestellt werden, dass die „freien“österreichischen Sender, also die ORF-Kanäle, Servus TV, Puls4 und die beiden ATVs nicht außerhalb der Alpenrepublik gesehen werden können. Somit braucht man, übrigens genauso wie bei der ORF-Karte, einen Mittelsmann in Österreich, der einem beim Zugang zu den österreichischen TV-Kanälen behilflich ist.
Rumänisches Pay-TV
Focus Sat bietet sein Bezahlpaket über die Orbitposition 1 Grad West an. Bereits die Startseite des rumänischen Focus Sat sagt uns, dass wir ohne GoogleTranslator nicht weiter kommen werden. Zunächst bietet sich an, die obere Menüzeile der Startseite übersetzen zu lassen. „Cum devin client“bedeutet etwa, wie man Kunde wird und „Pachete și reîncărcări“Pakete und Nachladungen. Demnach ist Focus Sat kein Pay-TV wie Sky mit monatlichen Abo-Gebühren, sondern ein Prepayd-System, so wie wir es von HD Plus kennen. Um auf der FocusSat-Homepage aktiv werden zu können, gilt es zunächst ein Konto anzulegen. Dazu ist die Eingabe des Vor- und Familiennamens, einer gültigen E-Mail-Adresse und einer Telefonnummer erforderlich. Weiter ist ein mindestens sechsstelliges Passwort zu vergeben. Die genaue Vorgehensweise wird auf der Homepage mit Bildern beschrieben. Dazu ist der Menüpunkt „Cum sa fac cont“anzuklicken. Am Ende ist die Registrierung per Bestätigungsmail abzuschließen. Das exakte Bestellszenario ist auf der Seite https://www.focussat.ro/pdf/cumcomand-online/ bis ins kleinste Detail beschrieben. Die einzelnen bebilderten Textpassagen brauchen nur noch per Translator übersetzt zu werden.
Für Focus Sat braucht es zunächst ein CI-Plus-Modul, das vom Anbieter online geordert werden kann. Zum Preis von Modul und Smartcard kommen noch eine Aktivierungsgebühr und Versandspesen hinzu. Der Transporttarif für Lieferungen außerhalb Rumäniens wird am Ende des Bestellvorgangs angezeigt. Um Focus Sat nutzen zu können, muss die Smartcard aufgeladen werden. Dies kann auf monatlicher Basis oder für drei, sechs plus ein oder 12 Monate plus zwei Gratismonate erfolgen. Die Aufladung und Bezahlung erfolgt bequem online und per Kreditkarte.
Focus Sat bietet in seinem Einstiegsangebot für monatlich 35 Lei, also etwa 7,24 Euro, 73 TV-Kanäle, davon fünf in HD. Neben den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern des Landes, sind auch viele internationale Kanäle, wie mehrere AXN-Versionen, AMC, TNT, TV1000 und mehrere Sportsender. Die in Focus Sat enthaltenen Kanäle sorgen jedenfalls für Abwechslung und haben teils sogar schon einen etwas exotischen Charakter für uns. Attraktiv können auch die enthaltenen Musiksender sein.
HD Plus
Das deutsche HD-Plus-Paket kann etwa für Österreicher oder auch Schweizer Zuschauer von Interesse sein. Einmal, weil man darüber die deutschen Privatsender in HD in ihrer Originalversion bekommt, weiter, weil es mit weniger Restriktionen verbunden ist, als beim Anbieter HD Austria.
Das erforderliche CI-Plus-Modul mit Smartcard kann man auch im Ausland über die bekannten Onlinehändler problemlos beziehen. Das jährliche Freischalten der Smartcard lässt sich ebenso leicht über die HD-Plus-Homepage bewerkstelligen. Einfach die zur Verfügung stehende ausländische E-Mail-Adresse und Kreditkartennummer eingeben und den Bestellbutton drücken. Die Aktivierung der Karte erfolgt wenige Minuten darauf vollautomatisch.