Labornotitzen
Auch wenn mittlerweile eine Vielzahl der Linux-Geräte 4K-Signale empfangen und darstellen kann, unterscheiden sich die einzelnen Geräte untereinander doch. Auf den folgenden Seiten haben wir 14 Receiver mit der Enigma2-Oberfläche für Sie unter die Lupe genommen.
Linux-Boxen haben seit vielen Jahren eine Vorreiterrolle inne. Häufig sind es Funktionen, die in das offene Betriebssystem implementiert werden, die Jahre später auch auf Providerboxen auftauchen. Doch auch beim Thema Empfangshardware sind die Geräte dem Standard immer ein Stück voraus. Wer bisher die Geräte noch gemieden hat, aber nun – aufgrund der immer geringer
werdenden Alternativen im Markt, gerade wenn es um Boxen geht, die nicht nur zum Zappen zwischen den deutschsprachigen Free-TV-Programmen geeignet sind – auf den Linux-Zug aufspringen will, sollte einiges beachten.
Einstieg
Neueinsteiger, die mit dem Gedanken spielen, einen Linux-Receiver mit Enigma2-Oberfläche zu nutzen, sollten zuallererst beachten, dass die Bedienung gegenüber herkömmlichen Zapping-Boxen etwas komplexer ist. Ein größerer Funktionsumfang ermöglich nicht nur mehr Extras, sondern erfordert auch etwas mehr Einlernzeit. An der Stelle muss immer wieder betont werden, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist und nicht direkt nach zwei misslungenen Bedienversuchen aufgegeben werden sollte. Gehen Sie die Erkundung langsam und schrittweise an. Vor allem die aufgeräumte Ersteinrichtung, die mittlerweile in allen Images und Geräten enthalten ist, wird Sie anfangs unterstützen. Wichtig ist zudem, dass es stets empfehlenswert ist, die Boxen neben dem Sat-Anschluss auch mit dem Internet zu verbinden. Nur so holt man alles aus den
Allround-Talenten heraus und kann darüber hinaus auch schnell und unkompliziert die neusten Updates nutzen.
Fragen werden in diversen Communities, wie etwa den Foren von OpenATV, VTI oder Dreambox.info beantwortet. Hier findet auch ein reger Erfahrungsaustausch statt und das nicht nur unter Freaks, sondern auch im Zusammenspiel mit Enigma2-Einsteigern.
Tipp Multiboot
Wer auch selbst gern an den Boxen tüftelt, aber nicht wie viele Bastler mehrere Boxen zu Hause stehen hat und auf die Alltags-Fernsehbox zurückgreifen muss, sollte sich etwas näher mit dem Thema Multiboot auseinandersetzen. Eine Vielzahl der im Testfeld unter die Lupe genommenen Geräte bietet den so genannten Hardware-Multiboot an. Ermöglich wird diese Funktion durch einen großen Speicher im Gerät, der zwischen drei und fünf Bootsektoren zur Verfügung stellt. Auf jedem dieser Sektoren kann ein eigenständiges Image installiert werden. Der Vorteil: Verläuft ein Test einmal nicht optimal, kann auf ein Image, welches sich auf einem anderen Sektor befindet, zurückgegriffen werden. Es empfiehlt sich, das Image für den TV-Alltag immer sauber von Spielereien zu halten und auf den zwei bis vier verbleibenden Sektoren der Box Tests durchzuführen. Im Testfeld kann Multiboot unter anderem beim AX HD61, Amiko Viper 4K, dem Edision OS mini, der Gigablue UHD IP 4K, dem Octagon SF8008 mini und dem HiTube Combo verwendet werden. In allen Test arbeitete Multiboot sehr gut, einzig die Installation und Auswahl unterscheidet sich zwischen den Modellen.
Tuner beachten
Gängige Receiver im Markt sind in der Regel auf einen Empfangsweg spezialisiert. Bei den Linux-Geräten ist dies immer seltener der Fall. Möglich machen es die Wechseltuner. Zudem sind bei vielen Geräten auch Hybrid-Einbautuner anzutreffen. Für den Benutzer hat dies den Vorteil, dass er bei einem Umzug und dem damit verbundenen Wechsel des TVEmpfangswegs nicht auch die Hardware tauschen muss, sondern gegebenenfalls mit einer neuen Konfiguration ebendieser auskommt. Wechseltuner bieten zudem den Vorteil, dass sich neue Standards schneller in bereits vorhandene Boxen implementieren lassen. Ein gutes Beispiel ist hier die Dreambox DM900, die anfänglich nur DVB-S2-Signale mit dem Sat-Demodulator empfangen konnte, aber heute dank neuer Tuner DVB-S2x und Multiboot darstellen kann.