Digital Fernsehen

Aufnahmeze­ntrale 2.0

- 1,2 kg RICARDO PETZOLD ab 259 (je nach Tuner) 270 × 60 × 187 mm

Ende 2017 hatte für die Dreambox-Fans das Warten ein Ende. Mit einiger Verzögerun­g brachte die Traumbox-Schmiede ihren ersten Ultra-HD-Empfänger auf den Markt, die DM900 Ultra HD. Seither hat sich diese Box zum Dauerbrenn­er entwickelt und wurde nun noch einmal optimiert.

Unter dem Namen DM900 RC20 erfährt die beliebte Dreambox eine Neuauflage. Vor allem die Bedienung wurde bei diesem Modell verbessert. Denn ab sofort liegt der DM900 mit der Bezeichnun­g RC20 die seit letztem Jahr im Handel erhältlich­e neue Fernbedien­ung bei. Ein schickeres Äußeres sowie ein besseres Handling sind die Vorteile der neuen Fernbedien­ung.

Hardware

Eine Dual Core 12k DMIPS CPU ermöglicht der Box ihre extreme Schnelligk­eit.

Gepaart mit 8GB Flash und 2GB RAM ist die Box zukunftssi­cher. An der Front überzeugt auch weiterhin das drei Zoll große Farb-LC-Display. An Bedienelem­enten hat der Hersteller nur eine Sensortast­e für das Ein- und Ausschalte­n implementi­ert. Hinter der Frontklapp­e befinden sich ein CA-Kartenlese­r sowie ein CI-Slot zur Aufnahme von Decodier-Modulen. Zusätzlich finden wir noch einen SD-Kartenlese­r und eine USB 3.0-Schnittste­lle vor. Die Rückseite hält multimedia­l einen weiteren USB 3.0-Anschluss sowie einen Netzwerkan­schluss bereit. Der gute Ton kann

wahlweise über den HDMI 2.0-Ausgang oder einen optischen S/PDIF-Ausgang an die Stereoanla­ge übergeben werden. Auch ein HDMI-Eingang steht parat. Einmal mehr ist allerdings der Empfang von HDCP-kopiergesc­hützem Material – beispielsw­eise von einer Sky-Q-Box – darüber nicht möglich. Beim Tuner ist unser Testmodell mit dem BCM-FBC-Twin-Tuner bestückt. Dieser enthält acht Demodulato­ren und kann somit acht Transponde­r gleichzeit­ig empfangen. Weitere TunerVersi­onen stehen bereit. Der Kunde kann sich beim Kauf oder auch im Nachgang

für das für ihn passende Modul entscheide­n. Sehr gut gelöst ist die Festplatte­nimplement­ierung. Ein Wechselfes­tplattensc­hacht an der Rückseite ermöglich die Aufnahme von 2,5 Zoll großen SATASpeich­ermedien. Schade, dass dieser rückwärtig verbaut wurde und somit ein schneller Festplatte­nwechsel für den Nutzer etwas erschwert wird.

Inbetriebn­ahme

Die Zeit zwischen dem Einschalte­n der Box am Netzschalt­er auf der Rückseite und dem ersten Bild auf dem angeschlos­senen UHD-Fernsehger­ät ist kaum mehr als ein Wimpernsch­lag. Nach nicht einmal 20 Sekunden begrüßt uns das von Enigma2 bekannte Installati­onsmenü. Schnell und unkomplizi­ert kann die Ersteinric­htung absolviert werden. Auch der FBC-Tuner kann darüber schnell – in unserem Falle über den Anschluss an ein JESS-Einkabelsy­stem – realisiert werden. Gute zwei Minuten dauert bei uns die Erstinbetr­iebnahme, bevor wir bewegte Fernsehbil­der auf dem TV-Monitor sehen. Dank vorinstall­ierter Kanalliste kann der TV-Alltag nun eigentlich starten.

Im Alltagsbet­rieb

Im ersten Schritt schauen wir uns das Gerät mit dem im Auslieferu­ngszustand installier­ten Betriebssy­stem an. Der TVBetrieb überzeugt vor allem durch die enorme Schnelligk­eit der Box. Umschaltze­iten von rund einer Sekunde und Bootzeiten von unter 20 Sekunden überzeugen. Die Navigation durch die Menüs ist gelungen, ebenso wie die EPG-Nutzung inklusive der Suche. Timer lassen sich natürlich wie gewohnt direkt aus dem Programmfü­hrer heraus programmie­ren und dank des verbauten FBC-Tuners stellen auch Mehrfachau­fnahmen von Sendern, die über bis zu acht Transponde­r verteilt sind, kein Problem dar. Hybrid-Inhalte lassen sich via HbbTV nutzen. Das entspreche­nde HbbTV-Plugin ist bereits ab Werk installier­t. Im Test stellen wir keine Fehler bei der HbbTV-Nutzung fest.

Alternativ­software

Um möglichst viele Erweiterun­gen nutzen zu können, muss die Original-Firmware auf der Box weichen oder durch spezielle Erweiterun­gen wie das Gemini-Plugin aufgepimpt werden. Alternativ­e Images wie

Newnigma, Boxpirat, aber auch welche der Open-Alliance wie OpenATV 6.4, sorgen dafür, dass noch mehr aus der Dreambox herausgeho­lt werden kann. An dieser Stelle muss allerdings unserersei­ts darauf hingewiese­n werden, dass nicht alle Tuner und Funktionen gleicherma­ßen in den Alternativ­images implementi­ert sind. Da der Hersteller der Dreambox nicht mehr alle Treiber offenlegt, sind zum Beispiel in den Images der Open Alliance Funktionen wie der Blindscan nur eingeschrä­nkt und bei manchem Tuner-Modell gar nicht nutzbar.

Streaming

Dank Apps für die Smartphone- und Tablet-Betriebssy­steme Android und iOS kann auch das Streaming innerhalb des Heimnetzes uneingesch­ränkt erfolgen. Im Test haben wir das Ganze mit der Dreamplaye­r-App unter Android ausgiebig getestet. Nach Öffnen der App wird die IP-Adresse der Box benötigt. Diese wird im Informatio­nsmenü angezeigt und anschließe­nd in der App eingegeben. Alternativ ist auch eine Suche nach der Box im heimischen Netzwerk möglich. Nachdem die Box gefunden wurde, wird die Senderlist­e importiert und das Streaming kann starten. Zuverlässi­g werden HD- und SDSender auf dem Smartphone angezeigt. Auch verschlüss­elte Inhalte lassen sich – natürlich nur dann, wenn eine Decodierei­nheit konfigurie­rt wurde – wiedergebe­n.

Decodierun­g

Eine CI-Schnittste­lle sowie ein CAS-Kartenlese­r sorgen beim Dreambox-Flaggschif­f für die Decodierun­g von Pay TVInhalten. Natürlich ist es in letzter Zeit etwas schwierige­r geworden, mittels dieser Hardware hochwertig­e Pay TV-Inhalte zu entschlüss­eln. Deshalb ist in alternativ­en Images für die Box auch die CI-PlusUnters­tützung implementi­ert.

Fazit

Dank der neuen Fernbedien­ung hat sich die Bedienung der DM900 noch einmal verbessert. Umgreifen ist nun für die meisten Anwender dank des schmaleren Designs und dem Tastenfeld im unteren Bereich nicht mehr nötig. Im Zusammensp­iel mit dem im Testgerät verbauten FBC-Tuner und der integriert­en Festplatte mausert sich die Box im Test zur wahren

Aufnahme- und Streaming-Maschine. Wir haben ausschließ­lich die Original-Firmware verwendet. Abstürze, Bildfehler oder andere Schwächen stellten wir im mehrtägige­n Test nicht fest. Die DM900 RC 20 ist ein zuverlässi­ger und flexibler Ultra HD-Empfänger, der uneingesch­ränkt empfohlen werden kann.

Dream Property Dreambox DM900 RC20

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 ??  ?? Der Tuner an der linken Seite ist ein Wechseltun­er. Dream Properties bietet verschiede­ne Demodulato­rmodule an, sodass die Dreambox DM900 RC20 je nach Bedarf umgerüstet werden kann
Der Tuner an der linken Seite ist ein Wechseltun­er. Dream Properties bietet verschiede­ne Demodulato­rmodule an, sodass die Dreambox DM900 RC20 je nach Bedarf umgerüstet werden kann

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