Aufnahmezentrale 2.0
Ende 2017 hatte für die Dreambox-Fans das Warten ein Ende. Mit einiger Verzögerung brachte die Traumbox-Schmiede ihren ersten Ultra-HD-Empfänger auf den Markt, die DM900 Ultra HD. Seither hat sich diese Box zum Dauerbrenner entwickelt und wurde nun noch einmal optimiert.
Unter dem Namen DM900 RC20 erfährt die beliebte Dreambox eine Neuauflage. Vor allem die Bedienung wurde bei diesem Modell verbessert. Denn ab sofort liegt der DM900 mit der Bezeichnung RC20 die seit letztem Jahr im Handel erhältliche neue Fernbedienung bei. Ein schickeres Äußeres sowie ein besseres Handling sind die Vorteile der neuen Fernbedienung.
Hardware
Eine Dual Core 12k DMIPS CPU ermöglicht der Box ihre extreme Schnelligkeit.
Gepaart mit 8GB Flash und 2GB RAM ist die Box zukunftssicher. An der Front überzeugt auch weiterhin das drei Zoll große Farb-LC-Display. An Bedienelementen hat der Hersteller nur eine Sensortaste für das Ein- und Ausschalten implementiert. Hinter der Frontklappe befinden sich ein CA-Kartenleser sowie ein CI-Slot zur Aufnahme von Decodier-Modulen. Zusätzlich finden wir noch einen SD-Kartenleser und eine USB 3.0-Schnittstelle vor. Die Rückseite hält multimedial einen weiteren USB 3.0-Anschluss sowie einen Netzwerkanschluss bereit. Der gute Ton kann
wahlweise über den HDMI 2.0-Ausgang oder einen optischen S/PDIF-Ausgang an die Stereoanlage übergeben werden. Auch ein HDMI-Eingang steht parat. Einmal mehr ist allerdings der Empfang von HDCP-kopiergeschützem Material – beispielsweise von einer Sky-Q-Box – darüber nicht möglich. Beim Tuner ist unser Testmodell mit dem BCM-FBC-Twin-Tuner bestückt. Dieser enthält acht Demodulatoren und kann somit acht Transponder gleichzeitig empfangen. Weitere TunerVersionen stehen bereit. Der Kunde kann sich beim Kauf oder auch im Nachgang
für das für ihn passende Modul entscheiden. Sehr gut gelöst ist die Festplattenimplementierung. Ein Wechselfestplattenschacht an der Rückseite ermöglich die Aufnahme von 2,5 Zoll großen SATASpeichermedien. Schade, dass dieser rückwärtig verbaut wurde und somit ein schneller Festplattenwechsel für den Nutzer etwas erschwert wird.
Inbetriebnahme
Die Zeit zwischen dem Einschalten der Box am Netzschalter auf der Rückseite und dem ersten Bild auf dem angeschlossenen UHD-Fernsehgerät ist kaum mehr als ein Wimpernschlag. Nach nicht einmal 20 Sekunden begrüßt uns das von Enigma2 bekannte Installationsmenü. Schnell und unkompliziert kann die Ersteinrichtung absolviert werden. Auch der FBC-Tuner kann darüber schnell – in unserem Falle über den Anschluss an ein JESS-Einkabelsystem – realisiert werden. Gute zwei Minuten dauert bei uns die Erstinbetriebnahme, bevor wir bewegte Fernsehbilder auf dem TV-Monitor sehen. Dank vorinstallierter Kanalliste kann der TV-Alltag nun eigentlich starten.
Im Alltagsbetrieb
Im ersten Schritt schauen wir uns das Gerät mit dem im Auslieferungszustand installierten Betriebssystem an. Der TVBetrieb überzeugt vor allem durch die enorme Schnelligkeit der Box. Umschaltzeiten von rund einer Sekunde und Bootzeiten von unter 20 Sekunden überzeugen. Die Navigation durch die Menüs ist gelungen, ebenso wie die EPG-Nutzung inklusive der Suche. Timer lassen sich natürlich wie gewohnt direkt aus dem Programmführer heraus programmieren und dank des verbauten FBC-Tuners stellen auch Mehrfachaufnahmen von Sendern, die über bis zu acht Transponder verteilt sind, kein Problem dar. Hybrid-Inhalte lassen sich via HbbTV nutzen. Das entsprechende HbbTV-Plugin ist bereits ab Werk installiert. Im Test stellen wir keine Fehler bei der HbbTV-Nutzung fest.
Alternativsoftware
Um möglichst viele Erweiterungen nutzen zu können, muss die Original-Firmware auf der Box weichen oder durch spezielle Erweiterungen wie das Gemini-Plugin aufgepimpt werden. Alternative Images wie
Newnigma, Boxpirat, aber auch welche der Open-Alliance wie OpenATV 6.4, sorgen dafür, dass noch mehr aus der Dreambox herausgeholt werden kann. An dieser Stelle muss allerdings unsererseits darauf hingewiesen werden, dass nicht alle Tuner und Funktionen gleichermaßen in den Alternativimages implementiert sind. Da der Hersteller der Dreambox nicht mehr alle Treiber offenlegt, sind zum Beispiel in den Images der Open Alliance Funktionen wie der Blindscan nur eingeschränkt und bei manchem Tuner-Modell gar nicht nutzbar.
Streaming
Dank Apps für die Smartphone- und Tablet-Betriebssysteme Android und iOS kann auch das Streaming innerhalb des Heimnetzes uneingeschränkt erfolgen. Im Test haben wir das Ganze mit der Dreamplayer-App unter Android ausgiebig getestet. Nach Öffnen der App wird die IP-Adresse der Box benötigt. Diese wird im Informationsmenü angezeigt und anschließend in der App eingegeben. Alternativ ist auch eine Suche nach der Box im heimischen Netzwerk möglich. Nachdem die Box gefunden wurde, wird die Senderliste importiert und das Streaming kann starten. Zuverlässig werden HD- und SDSender auf dem Smartphone angezeigt. Auch verschlüsselte Inhalte lassen sich – natürlich nur dann, wenn eine Decodiereinheit konfiguriert wurde – wiedergeben.
Decodierung
Eine CI-Schnittstelle sowie ein CAS-Kartenleser sorgen beim Dreambox-Flaggschiff für die Decodierung von Pay TVInhalten. Natürlich ist es in letzter Zeit etwas schwieriger geworden, mittels dieser Hardware hochwertige Pay TV-Inhalte zu entschlüsseln. Deshalb ist in alternativen Images für die Box auch die CI-PlusUnterstützung implementiert.
Fazit
Dank der neuen Fernbedienung hat sich die Bedienung der DM900 noch einmal verbessert. Umgreifen ist nun für die meisten Anwender dank des schmaleren Designs und dem Tastenfeld im unteren Bereich nicht mehr nötig. Im Zusammenspiel mit dem im Testgerät verbauten FBC-Tuner und der integrierten Festplatte mausert sich die Box im Test zur wahren
Aufnahme- und Streaming-Maschine. Wir haben ausschließlich die Original-Firmware verwendet. Abstürze, Bildfehler oder andere Schwächen stellten wir im mehrtägigen Test nicht fest. Die DM900 RC 20 ist ein zuverlässiger und flexibler Ultra HD-Empfänger, der uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Dream Property Dreambox DM900 RC20