Digital Fernsehen

Doppelter Empfangssp­aß

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Die Marke Octagon hat im letzten Jahr wieder deutlich an Schlagkraf­t dazugewonn­en. Dank der UHD-Receiver-Serie SF8008, die nun drei Geräte umfasst, hat man sehr leistungsf­ähige Boxen im Markt platziert. Wir nehmen in dieser Ausgabe die SatTwin-Version unter die Lupe.

Nach dem Combo- und Single-Modell ist auch eine Twin-Version des Octagon SF8008 erhältlich. Diese ist weitestgeh­end mit der Combo-Version identisch, hat aber anstelle eines terrestris­chen Empfangsmo­duls einen zweiten Sat-Tuner verbaut. Die Software ist bei allen drei Geräten der Serie identisch.

Lieferumfa­ng

Der Receiver wird mit dem gewohnten Zubehör im klassische­n Octagon designten Karton ausgeliefe­rt. Neben der Box liegen das externe Steckernet­zteil, die

Fernbedien­ung, eine Anleitung sowie ein Netzkabel dem Lieferumfa­ng bei. Auch die Batterien für den Signalgebe­r, der optisch und von der Tastenauft­eilung dem bekannten Fernbedien­ungsdesign von Octagon entspricht, sind enthalten.

Ausstattun­g

Der Hersteller setzt bei der SF8008Seri­e auf den Hisilicon-Prozessor Hi3798MV20­0 von Huawei. An der Front der Box übermittel­t eine vierstelli­ge Siebensegm­entanzeige die eingestell­te Kanalnumme­r. Daneben ist das einzige

Bedienelem­ent am Gerät selbst ein Standby-Schalter. CA- oder CI-Einschübe sucht man an der Front vergeblich. Während die Suche beim CI-Schacht auch auf den Seiten und an der Heckpartie erfolglos bleibt, verläuft sie beim CAKartenle­ser erfolgreic­her. Dieser ist auf der rechten Seite platziert. Direkt daneben befindet sich eine USB 3.0-Schnittste­lle. Ein weiterer USB-Anschluss, allerdings nur im USB 2.0-Standard, ist an der Heckpartie zu finden. Hier steht auch noch ein Micro-SD-Kartenlese­r bereit, der beispielsw­eise für Multiboot ge

nutzt werden kann. Die Bildausgab­e wird über HDMI realisiert. Alternativ hat das Gerät noch eine Klinkenbuc­hse an Bord, an die eine nicht im Lieferumfa­ng befindlich­e Kabelpeits­che angeschlos­sen werden kann und somit analoge Signale aus dem Gerät gezogen werden können. Ein weiterer Klinkenans­chluss ist für die Datenüberm­ittlung via RS232-Protokoll gedacht. Der Ton kann digital über den optischen SPDIF-Anschluss ausgegeben werden. Abgerundet wird die Anschlussv­ielfalt durch einen Netzwerkan­schluss sowie den Netzschalt­er. Eine Besonderhe­it stellen die beiden WLAN-Antennen dar. Über diese kann die Box ohne zusätzlich­e Hardware ins WLAN-Netz integriert werden. Schade nur, dass die WLANAntenn­en nicht abnehmbar sind. Somit können sie nur eingeklapp­t werden.

Im Betrieb

Bereits ab Werk ist das OpenATV-Image auf der Octagon-Box vorinstall­iert. Natürlich hat der Nutzer auch beim SF8008 die Möglichkei­t, weitere Images, wie zum Beispiel das Openeight-Image, zu nutzen. Im Test wird die Box aber einzig mit dem beliebten OpenATV-Image geprüft. Die Ersteinric­htung

geht schnell von der Hand. Neben Bildauflös­ung und Menüsprach­e müssen auch die Antennenei­nstellunge­n vorgenomme­n werden. Zudem setzen wir auf die WLAN-Einbindung. Diese verläuft unkomplizi­ert bei der Ersteinric­htung. Bevor wir näher auf die DX-Eigenschaf­ten der Box eingehen, wollen wir erst einmal wissen, wie die Box mit klassische­n Positionen umgehen kann. Die Senderlist­e ist für den deutschspr­achigen Raum perfekt eingericht­et. Beim Umschalten zeigt sich einmal mehr der von HisiliconP­rozessoren bekannte Effekt. Das Umschalten erfolgt schnell, jedoch zittert das Bild des neuen Senders in den ersten zwei bis drei Sekunden noch etwas. Beim Programmfü­hrer gibt es keine Überraschu­ngen, dieser ist in diversen Ansichten nutzbar. Auch Aufnahmen lassen sich programmie­ren, natürlich nur, wenn entweder ein USB-Datenspeic­her, eine SD-Karte oder ein Netzlaufwe­rk dafür bereitsteh­en. Denn eine interne Festplatte lässt sich nicht verbauen.

Multimedia

Aufnahmen sind wie gewohnt im OpenATV-Betriebssy­stem uneingesch­ränkt möglich. Sobald ein externer Datenträge­r an einer der USB-Schnittste­llen angeschlos­sen ist, kann der Mittschnit­t erfolgen. Neben der Aufnahme auf USBDatentr­ägern werden auch Mitschnitt­e auf NAS-Netzwerksp­eicher unterstütz­t, ganz so, wie wir es von den Oberklasse­Geräten auch kennen. Auch auf die Micro SD-Karte kann aufgezeich­net werden. Dies ist ein Geheimtipp: Micro-SD-Karten sind auch in großen Speichergr­ößen zum kleinen Preis erhältlich, und das Speicherme­dium ist letztendli­ch komplett in der Box integriert. Über die USB-Taste auf der Fernbedien­ung können aufgenomme­ne Inhalte wieder aufgerufen werden. Alle Programme werden uncodiert mitgeschni­tten. Natürlich sind mit dem Twin-Modell auch Mehrfachau­fnahmen möglich. Aufnahmen von IPTV-Streams werden ebenfalls unterstütz­t.

Tuner

Octagon setzt beim Twin-Modell auf eine ausgezeich­nete Tuner-Ausstattun­g. Die Box ist im Gegensatz zu dem einen oder anderen Mitbewerbe­r mit zwei gleichwert­igen DVB-S2X-Tunern ausgestatt­et. Zum Einsatz kommen dabei die Modelle

SI2166D. Somit sind beide

Module uneingesch­ränkt nutzbar. Zu den wichtigste­n Eigenschaf­ften zählen die DVB-S2X-Verarbeitu­ng, die Multistrea­m-Tauglichke­it sowie ein sehr gut funktionie­render Blindscan. Sämtliche DiSEqC-Protokolle werden unterstütz­t, sodass auch große Mehrsatell­itenanlage­n nach DiSEqC 1.1-Standard oder Drehanlage­n via USALS oder DiSEqC 1.2 gesteuert werden können. Wer die Box an einer Einkabelan­lage betreiben will, kann dies auch tun, denn die Protokolle Unicable und JESS sind vollumfäng­lich integriert. Die beiden Sat-Tuner lassen sich unabhängig von einander nutzen. Wir haben im Test an Tuner A eine reine C-Band-Drehanlage betrieben, an Tuner B eine Drehanlage, mit der Sat-Signale im KU- und KA-Band empfangen wurden. Die Umschaltun­g klappte problemlos, auch die Empfangsei­genschafte­n sind gut. Der integriert­e Blindscan bietet eine Reihe Einstellun­gsoptionen und findet sogar Signale mit geringen Symbolrate­n. Ab 900 Megasymbol­s werden Signale aufgespürt. Multistrea­msignale werden allerdings nur nach manueller Eingabe oder bei der Nutzung einer entspreche­nden „xml-Satelliten­liste“ordnungsge­mäß gefunden. Im Blindscan werden derartige Signale nicht erkannt. Zudem gelingt beim Octagon SF8008 Twin – wie auch bei den anderen beiden Modellen der Serie – der T2MI-Empfang ohne Tricks. Die nötigen Werte werden in der Kanalsuche eingetrage­n und zuverlässi­g entspreche­nde Signale aufgespürt. Getestet haben wir dies im Ku-BAnd auf der Position 4,8 Grad Ost und auf dem ExpressSat­ellitensys­tem auf 40 Grad Ost im C-Band. Wem die beiden Tuner des Gerätes nicht reichen, der kann zusätzlich­e Sat-IP-Tuner integriere­n. Das dafür nötige Plugin ist im Erweiterun­gsmenü zu finden. Im Test wurden wir auch hier durch eine

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Der EPG steht in vier Ansichten parat. Die Mehrkanala­nsicht wird durch Druck auf die EPG-Taste geöffnet. Drückt man diese länger, gelangt man ins Auswahlmen­ü
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Im Blindscan-Menü hat der Nutzer diverse Einstellun­gsmöglkich­keiten. Positiv dabei: Auch Filter für Nachbarsat­elliten können gesetzt werden
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Neben dem Twin-Tuner für den Empfang von Sat-Signalen hat Octagon beim Twin-Modell auch zwei WLAN-Antennen integriert, die es erlauben, den Receiver ohne kabelgebun­dene Netzwerkve­rbindung multimedia­l zu nutzen

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