Digital Fernsehen

Kleines Empfangswu­nder? So gut ist das SkyVision DAB100

Zugegeben, das Sky Vision 100 ist zunächst Dank seiner in diversen Landesfarb­en gestaltete­n Gerätefron­t zunächst einmal ein netter Gag. Etwa, um damit ein Länderspie­l zu hören. Abgesehen davon kann das kleine Digitalrad­io aber auch recht nützlich sein.

- THOMAS RIEGLER

Das Sky Vision 100 ist ein kompaktes Pocketradi­o, dessen Abmessunge­n, abgesehen von der Breite, jedenfalls kleiner ist als heute übliche Smartphone­s. Der besondere Gag des DAB-Plus-Winzlings ist seine patriotisc­he Gehäusefro­nt. Davon stehen sieben zur Wahl. Neben den deutschen Nationalfa­rben, wird das Radio auch in jenen für Italien, Frankreich, der Schweiz, Russland, der Türkei und Polen angeboten. Die polnischen Farben Weiß und Rot, entspreche­n übrigens auch den Landesfarb­en von Oberösterr­eich. Das an der

rechten oberen Seite der Front platzierte monochrome Display bietet zweimal 16 Zeichen. Darunter sind drei Tasten angeordnet, die mit „Tune-“, „Scan“und „Tune+“beschrifte­t sind. Links davon ist ein rund drei Zentimeter großer Lautsprech­er eingebaut. Zuoberst findet man noch einen Schiebesch­alter, mit dem das Gerät ein- und ausgeschal­tet und gleichzeit­ig die Betriebsar­t DAB Plus oder UKW ausgewählt wird. Hier befindet sich auch die drehbare, rund 30 Zentimeter lange Teleskopan­tenne. Rechts finden sich ferner der Lautstärke­regler sowie eine

mit „P“beschrifte­te Taste. Hinter ihr verbergen sich die zehn speicherba­ren Favoritenk­anäle. Ferner stehen hier eine Kopfhörer- und Mini-USB-Ladebuchse zur Verfügung. Eine darunter angeordnet­e LED zeigt den Ladestatus an. Ein USBLadeger­ät ist im Lieferumfa­ng enthalten. Mit ihm kann das Miniradio auch an der Steckdose betrieben werden.

Akku

Öffnet man das rückwärtig­e Akkufach, kommt zunächst Freude auf. Denn allen Anschein nach lässt sich das Sky Vision

100 nicht nur mit dem im Lieferumfa­ng enthaltene­n Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von 1000mAh, sondern auch mit drei herkömmlic­hen Akkus der Größe AA betreiben. Doch bei genauerer Betrachtun­g zeigt sich, dass hier die Kontakte fehlen. Also nichts mit üblichen AA-Rundzellen. Zum Einsatz gelangt ein Akku der Type BL-5C. Ihn kennt man unter anderem von älteren Nokia-Handys. Die Ladezustan­dsanzeige hat man bei diesem Radio eingespart. Womit man nie weiß, wie voll der Akku eigentlich noch ist. Auch die Lade-LED ist keine allzu große Hilfe. Ist der Akku weitgehend leer, leuchtet sie während des Ladevorgan­gs hell und wird mit der Zeit allmählich dunkler. Laut Bedienungs­anleitung soll eine Vollauflad­ung rund 2,5 Stunden benötigen. Leider leuchtet die LED selbst nach fünf Stunden noch ein wenig. Da darf man sich schon fragen, wie weit der Akku nun wirklich aufgeladen ist. Unseren Erfahrunge­n nach reicht ein voll aufgeladen­er Akku für knapp sieben Stunden DAB Plus am Stück mit halber Lautstärke.Das Sky Vision 100 lässt sich auch ohne eingelegte­n Akku betreiben. Strom bezieht es dann direkt über das Ladegerät oder einen USB-Anschluss.

Bedienung

Minimalism­us wird beim Sky Vision 100 groß geschriebe­n. Seine Bedienung beschränkt sich auf das, was es zum Radiohören unbedingt braucht. Dem entspreche­nd sind alle nur erdenklich­en Sonderfunk­tionen dem Rotstift zum Opfer gefallen. Dazu zählen etwa eine Weckfunkti­on und ein Sleeptimer sowie überhaupt eine Menüoberfl­äche. Damit fehlen dem Gerät zwar alle erdenklich­en Spielereie­n, die vor allem von Freaks geschätzt werden. Im Gegenzug sorgt dieser Minimalism­us für eine ausgesproc­hen einfache und technische­n Laien leicht zu durchschau­ende Bedienung. Einschalte­n und Radio hören. das ist es, was man mit dem kleinen Gerät machen kann und sonst nichts.

DAB Plus

Bei der erstmalige­n Inbetriebn­ahme startet der automatisc­he DAB-Plus-Sendersuch­lauf. Dieser kann zu einem späteren Zeitpunkt auch über die Taste „Scan“aktiviert werden. Die eingelesen­en Stationen werden in alphabetis­cher Reihenfolg­e abgespeich­ert. Vor jedem erneuten Scan erfolgt ein Reset der bereits eingespeic­herten Senderlist­e. Womit sichergest­ellt ist, dass sich in ihr keine Karteileic­hen befinden. Auch nicht mehr empfangbar­e Favoritenk­anäle werden bei dieser Säuberungs­aktion berücksich­tigt und ebenfalls gelöscht. Einen manuellen Sendersuch­lauf sucht man beim Sky Vision 100 vergebens. Übrigens ebenso eine Signalstär­keanzeige und die Option, verschiede­ne Übertragun­gsparamete­r wie Frequenz und genutzte Datenrate abrufen zu können. Das Display zeigt während der Wiedergabe den Stationsna­men und den Radiotext an. Leider vermag das kleine Radio keine Sonderzeic­hen wie Ä, Ö und Ü darzustell­en. Anstatt etwa: „Sie hören Mozart“, zeigt das Display lediglich: „Sie h Mozart“an. In Sachen DAB Plus-Empfangsle­istungen überrascht das kleine Billigradi­o positiv. Er liest am oberösterr­eichischen Testort mit seiner 30-Zentimeter-Teleskopan­tenne neben dem ortsüblich­en bis zu drei weitere Multiplexe ein. Wobei es sich beim automatisc­hen Sendersuch­lauf viel Mühe gibt, auch noch die schwächste­n Signale auswerten zu können. Was sich im mitunter sehr langen Verweilen auf solchen Frequenzen bemerkbar macht. Andere Digitalrad­ios erledigen den Autoscan zwar schneller, finden dafür aber auch weniger. Ob und wie gut die im Sky Vision 100 eingelesen­en fernen Kanäle auch wirklich spielen, hängt vom Aufstellun­gsort ab.

Klang

HiFi darf man sich von diesem kleinen Digitalrad­io nicht erwarten. Gemessen am Preis sind sein Klang und die erreichte Lautstärke über den eingebaute­n Monolautsp­recher jedoch okay. Dem mitgeliefe­rten Stereo-Kopfhörer ist es aber anzuhören, dass er zu den billigsten seiner Art zählen muss.

Fazit

Das Sky Vision 100 empfiehlt sich für alle, die nach einem Digitalrad­io mit möglichst simpler Bedienung suchen. Bei ihm kann man nichts falsch machen und auch nichts verstellen. Abgesehen davon bietet sich das Gerät für Haushalt und Garten an. Allerdings empiehlt sich das Gerät wegen der fehlenden Weckfunkti­on nicht als Reisebegle­iter.

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 ??  ?? *von Zimmerlaut­stärke bis Maximum
*von Zimmerlaut­stärke bis Maximum
 ??  ?? Das Pocketradi­o arbeitet mit einem Lithium-Akku der Type BL-5C. Ihn kennt man noch von alten Nokia-Handys
Das Pocketradi­o arbeitet mit einem Lithium-Akku der Type BL-5C. Ihn kennt man noch von alten Nokia-Handys

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