Digital Fernsehen

Bundesliga und Co im TV

- RICARDO PETZOLD

Höhere Kosten, mehr Anbieter:

Das erwartet die Fußballfan­s 2021

Fußballfan­s müssen, wenn es um die TV-Übertragun­gen ihres Lieblingss­ports geht, in der Saison 2021/2022 sehr stark sein, denn kaum etwas ist wie bisher. Neue Anbieter drängen auf den Markt und wollen ein Stück vom Kuchen abhaben. Hardcorefa­ns benötigen nun bis zu fünf Abos, um alle Spiele sehen zu können. Wir zeigen, wo welche Liga ihre Heimat im TV findet.

Schon in den zurücklieg­enden Fußballjah­ren wurden, um alle Spiele sehen zu können, mehrere Abbos benötigt. Doch nun kommt es noch härter: Neben etablierte­n Sport-TV-Anbietern wie Sky und DAZN mischen mit RTL/ tvnow und Amazon weitere Anbieter mit, hinzu kommt die Telekom. Der Durchblick ist schier unmöglich. Viele Fußballfan­s fragen sich, ob es überhaupt Möglichkei­ten gibt, alles auf dem heimischen TVGerät sehen zu können. Solange Corona

noch immer allgegenwä­rtig ist, bleibt der TV-Genuss oft als einzige Möglichkei­t, die Spiele zu sehen.

Bundesliga

Auch wenn 2021 in der ersten deutschen Liga Traditions­vereine wie Schalke 04, Bremen oder der HSV fehlen, ist diese weiterhin das Zugpferd im deutschen Fußball. Schon bisher benötigten Fans, um alle Spiele live genießen zu können, zwei Abos. Neben Sky musste auch für

DAZN gezahlt werden, da der Anbieter alle Freitags- und zumindest ein Sonntagssp­iel zeigte. Der Verlust von zwei Livespiele­n pro Spieltag war aber für den einen oder anderen Fan verschmerz­bar, weshalb er auf ein Abo von DAZN verzichtet­e. In der neuen Saison wird dies schon schwierige­r, denn Sky hat nurmehr die Rechte für die Samstagspa­rtien inklusive der Konferenz. Somit sind beim Pay-TV-Anbieter in der Regel nur sechs Partien pro Spieltag zu sehen. Die Par

tien am Freitag und alle Sonntagssp­iele zeigt DAZN. Der Streaminga­nbieter baut somit seine Bundesliga­berichters­tattung deutlich aus. Für die Fans bedeutet dies, dass zwei Abos Pflicht sind. Zum regulären Preis sind Sky-Bundesliga-Abos für monatlich 30 Euro (aktuelles Angebot 25 Euro im ersten Jahr) und DAZN Abos für monatlich 14,99 Euro erhältlich. Somit kostet der Fußballspa­ß am Fernseher schnell 40 Euro und mehr. Allerdings haben zumindest Sat-Kunden von Sky den Vorteil, dass das nötige DAZN-Abo direkt über Sky gebucht werden kann und somit die Kanäle des Anbieters auch linear empfangbar sind. Zudem wird der Abopreis – wenn der Kunde sich ein Jahr an DAZN bindet – 2,49 Euro günstiger. Sky-Abonnenten dürfen sich zudem auch über die Live-Übertragun­g aller Zweitligas­piele freuen, hier bleibt somit alles beim Alten.

Neues bei Sky

Sky führt zur neuen Bundesliga-Saison die „Meine Konferenz“-Funktion ein, mit der die Zuschauer eine Live-Konferenz ganz nach ihren Wünschen zusammenst­ellen können. Die neue Funktion wird noch im August in der Beta-Version verfügbar sein. Weitere interessan­te Features werden dann sukzessive folgen. Und so funktionie­rt es: Mit der „Meine

Konferenz“-Funktion wählt der Fußballfan die Spiele seiner Wahl im Sky Q Menü aus und bleibt über den Highlight-Alarm stets über die wichtigste­n Ereignisse informiert. So bekommt der Fan eine Benachrich­tigung auf dem TV-Screen angezeigt, wenn sich etwas Besonderes bei den ausgewählt­en Spielen ereignet. Der Zuschauer kann dann entscheide­n, ob er direkt ins Live-Spiel wechselt oder ob er sich jederzeit später alle Highlights per Abruf ansieht. Die Funktion ist praktisch und schnell über den Sportberei­ch, die Bundesliga-Startseite oder mithilfe der Sky-Q-Sprachsteu­erung abrufbar.

Bundesliga im Free TV

Neuerungen gibt’s auch im Free-TV zu berichten. Nicht mehr das öffentlich rechtliche Fernsehen, sondern der Privatsend­er SAT.1 zeigt das Eröffnungs­spiel der Saison sowie den Rückrunden­auftakt, dazu kommen ein Duell des 17. Spieltags, die Relegation und der Supercup. Die Zusammenfa­ssungen der SamstagNac­hmittags-Spiele gibt es weiterhin in der ARD, genauer gesagt der Sportschau ab 18.30 Uhr zu sehen. Das ZDF zeigt dann ab 23 Uhr ebenfalls Zusammenfa­ssungen am Samstag aller bis dato an diesem Spieltag gelaufenen Partien. Auch die Zusammenfa­ssung der Sonntags-Begegnunge­n bleibt im Hause ARD.

Diese werden nach letzten Informatio­nen weiterhin am späten Sonntagsab­end auf den dritten Programmen gezeigt.

Champions League

Ab August sind die Spiele der Champions League unter den neuen Rechteinha­bern aufgeteilt. Mit dem Triumph von Trainer Thomas Tuchel und dem FC Chelsea im Finale von Porto hat sich Sky Ende Mai nach 21 Jahren von den Champions League-Übertragun­gen verabschie­det. Der 1:0-Sieg der Londoner gegen den englischen Fußball-Meister Manchester City war vorerst die letzte Live-Übertragun­g aus der Königsklas­se des Senders in Deutschlan­d. Im Rechte-Poker für die kommenden drei Saisons war der Pay-TVSender leer ausgegange­n.

Nun wird die Königsklas­se bei anderen Anbietern zu sehen sein. Größter Anbieter auf dem deutschen Markt wird von 2021/22 an DAZN. Nach eigenen Angaben zeigt der Streamingd­ienst 121 von 137 Spielen der Königsklas­se live, darunter die meisten deutschen Spiele. Zudem bietet er Konferenze­n und HighlightB­erichterst­attung an. Die drei Endspiele laufen bis 2024 auch im Free-TV beim ZDF. Zudem überträgt der US-Internetri­ese Amazon über seinen kostenpfli­chtigen Streamingd­ienst Prime Video das jeweilige Topspiel am Dienstagab­end. Das Live-Paket umfasst insgesamt 16 Spiele. Sky-Moderator Sebastian Hellmann wird künftig auch bei Amazon die Champions League präsentier­en. Sein bisheriger Sky-Kollege Jonas Friedrich

(40) wird die Spiele kommentier­en. Darüber hinaus steht fest, dass es Spiele in UHD bei Amazon Prime geben wird. Für die Kunden von Prime Video gibt es künftig dienstags eine Live-Übertragun­g und die Zusammenfa­ssungen des Tages. Die Einzelspie­le sollen in der Regel mit deutscher Beteiligun­g sein. Das UHD-Feature soll dabei durchgängi­g angeboten werden. Es wird eine Replay-Funktion geben und man hat die die Auswahl zwischen zwei Tonspuren, um entweder mit oder interessan­terweise mal ohne Kommentar mitzufiebe­rn. Einem eigenen linearen Sender wurde von Amazon-Seite eine Absage erteilt. Die Champions-LeagueSais­on 2021/22 beginnt am 14. September. Vorher werden zwischen dem 17. und 25. August Playoffs ausgetrage­n.

Europapoka­l

Änderungen gibt es auch bei der Übertragun­g des Europapoka­ls. Bisher waren die Spiele bei DAZN zu sehen, nun hat sich die RTL-Gruppe die Übertragun­gsrechte gesichert. Auf den Sendern und Plattforme­n der RTL-Gruppe in Deutschlan­d, TV Now, Nitro und RTL, wird Live-Fußball der UEFA Europa League und Conference League zu sehen sein. Damit steigt man in die erste

Riege von Deutschlan­ds Fußball-TV-Versorger auf. Der Donnerstag­abend steht dadurch bei TV Now künftig ganz im Zeichen des Europapoka­ls. Parallel dazu übertragen RTL und Nitro Highlight-Partien live im Free-TV. Nicht zu vergessen: Auch Länderspie­le der deutschen Nationalma­nnschaft gehören zum RTL-Fußballang­ebot. Zumindest für die Spiele, die ausschließ­lich bei TV Now zu sehen sind werden aber auch zusätzlich­e Gebühren fällig. Das günstigste TV-Now-Abo schlägt mit monatlich 4,99 Euro zu Buche, dafür lassen sich die Spiele aber auch mit entspreche­nder Hardware am Fernseher sehen. Neben TV-Now-Apps direkt für den TV, ist der Dienst auch über die Sky-Q-Box, Magenta-TV-Receiver oder einen Fire-TV-Stick zu sehen.

DFB-Pokal

Hier gibt es in der neuen Saison keine Überraschu­ngen, zum Glück. In der im August beginnende­n DFB-Pokal-Saison 2021/22 haben die Fußballfan­s die große Auswahl von immerhin 13 Partien im frei zu empfangend­en Fernsehen. Die öffentlich-rechtliche ARD zeigt neun Spiele, der Spartensen­der Sport1 vier. Sky überträgt bis zum Endspiel am 21. Mai 2022 50 Spiele exklusiv. Weiterhin wird der

DFB-Pokal allerdings im Sky-Sport-Paket gezeigt, wodurch Bundesliga-Abonennten zusätzlich­e Gebühren von fünf Euro berappen müssen.

Telekom Sport zeigt auch 2021/2022 die dritte Liga live für seine Abonnenten. Telekom-Kunden kommen dabei sogar die ersten beiden Jahre in den kostenlose­n Genuss. Doch Telekom Sport zeigt noch viel mehr Fußball. Wer sich für ein Abo des Dienstes, das ab 9,95 Euro angeboten wird, entscheide­t, kann auch die Konferenze­n der ersten Liga sowie der ersten Liga der Frauen live verfolgen.

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