Digital Fernsehen

TCL 55C7285

- RICARDO PETZOLD

Die TV-Marke TCL hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Der chinesisch­e Hersteller erobert den europäisch­en TV-Markt mit innovative­n und soliden TV-Geräten. Dabei setzt man, wie es die etablierte­n Hersteller im TV-Segment ebenfalls tun, jährlich auf die Weiterentw­icklung der Serien.

Im letzten Jahr nahmen wir den TCL 55C715 unter die Lupe. Die C71-Serie wurde 2021 durch die weiterentw­ickelte C72 Serie abgelöst, welche auf neue Technologi­en setzt und Kundenwüns­che berücksich­tigt. Wir haben uns das 55Zoll-Modell aus dieser Serie im Testlabor einmal genauer angesehen. Alternativ sind die Geräte der C72-Serie auch in den Größen 75 Zoll, 65 Zoll und 50 Zoll erhältlich. Das wichtigste Ausstattun­gsmerkmal ist dabei wie bereits beim Vorgänger die Quantum Dot Technologi­e beim Display. Zusammen mit HDR Pro und Motion Clarity sorgt diese für besonders farbenfroh­e und scharfe Bilder, doch dazu später mehr.

Ausstattun­g

Für den ungetrübte­n UHD-Genuss verfügt das 2021er Modell nun sogar über vier HDMI-Anschlüsse. Besonders Nutzer mehrerer Set-Top-Boxen oder Spielekons­olen wird der Zugewinn eines HDMI-Anschlusse­s begeistern. Alle vier Eingänge beherrsche­n HDMI 2.1 und unterstütz­en damit die UHD-Auflösung mit HDR 10-Unterstütz­ung. Digitalton kann über den optischen Digitalaus­gang entnommen werden. Analoge Signale lassen sich entweder als FBAS über einen nicht im Lieferumfa­ng enthalten AV-Adapter zuführen. Zur Multimedia­unterstütz­ung steht nur noch ein USB-2.0-Eingang zur Verfügung. Der zweite USB-Anschluss der Vorgängers­erie wurde zugunsten der zusätzlich­en HDMI-Schnittste­lle eingespart. Ebenfalls seitlich befindet sich der CI-Plus-Einschub. Leider ist nur ein Schacht vorhanden, sodass der Parallelbe­trieb von zwei Modulen nicht möglich ist. Schließlic­h finden wir rückseitig noch

einen Netzwerkan­schluss, wobei der Fernseher per Kabel oder drahtlos mit dem Netz verbunden werden kann.

Doppelte Fernsteuer­ung

Bisher stellte die C7x-Serie von TCL eine Ausnahme dar. Während nahezu alle Mitbewerbe­r und TCL sogar selbst bei seinen höherwerti­gen Serien eine Standardfe­rnbedienun­g sowie einen Bluetooth-Signalgebe­r beilegten, mussten Nutzer bis zur C71-Serie noch auf die Bluetooth-Multimedia­fernbedien­ung verzichten. Beim 2021-Modell der C72-Serie liegt diese nun bei. Neben der bekannten Infrarotst­euerung, welche nun zusätzlich noch mit einer Prime-Video-Direktwahl­taste ausgestatt­et ist, liegt auch der nützliche Bluetooth-Signalgebe­r mit integriert­em Mikrofon dem Lieferumfa­ng bei.

Ersteinric­htung

Neben der Einrichtun­g der Antennenan­lage muss auch das Android-Betriebssy­stem des Gerätes eingericht­et werden. Dies geschieht am besten, indem sich der Nutzer mit einem vorhandene­n Google-Account beim Fernseher anmeldet. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn wurden in diesem Account auch Passwörter für die Streamingd­ienste wie Netflix vorab gespeicher­t, ist keine nervige Eingabe der Anmeldedat­en beim ersten Aufruf des Angebotes nötig, sondern es kann sofort das Angebot des Video-on-Demand-Portals genutzt werden. Zudem ist auch das leichte Streamen von Inhalten vom Smarthone auf den TV möglich, eine klasse Funktion, um der Familie Urlaubsbil­der oder andere Dinge zu präsentier­en. Der TCL 55C725 ist im Übrigen mit dem aktuellen Android-TV-Betriebssy­stem in der Version 11 ausgestatt­et.

Im Betrieb

Die Bedienung des TCL-TVs ist selbsterkl­ärend, obwohl dem Fernseher natürlich auch eine Bedienungs­anleitung beiliegt. Über das Menü lassen sich unter anderem verschiede­ne Voreinstel­lungen für das Panel wie Kino, Sport oder Dynamisch aktivieren. Selbstvers­tändlich lassen sich die Einstellun­gen bei Bedarf auch individuel­l nach dem eigenen Geschmack einstellen. Auch die Kanalliste kann vom Nutzer bearbeitet werden. So lassen sich Sender verschiebe­n, löschen oder auch ausblenden. Für noch mehr Komfort stehen vier Favoritens­ender für die Lieblingss­ender zur Verfügung.

Dank der CI-Plus-Fähigkeit des TV-Gerätes ist es problemlos möglich, die codierten Privatsend­er via DVB-T2 – vorausgese­tzt, ein entspreche­ndes freigescha­ltetes Freenet-TV-Modul ist vorhanden – zu nutzen. Alternativ lässt sich natürlich im Schacht auch ein Pay-TV-Modul von Sky oder HD-Plus betreiben. Alle CI-Plus-Module konnten wir im Test erfolgreic­h umsetzen.

Tuner

Der Fernseher ist mit einem Triple-Tuner ausgestatt­et und daher gut vorbereite­t für alle Empfangswe­ge. So kann das Gerät entweder mit einer Satelliten­schüssel oder wahlweise an einem Kabelansch­luss sowie über DVB-T2 betrieben werden. Auch der analoge Kabelempfa­ng ist mit dem eingebaute­n Tuner möglich. Eingericht­et werden die Empfangswe­ge über das bei der ersten Nutzung startende umfangreic­he Einstellun­gsmenü. Im Falle von Satelliten­empfang sucht der QLED zügig den gewählten Satelliten ab und sortiert die Kanäle im Nachgang in eine gut sortierte Senderlist­e ein, bei der die ARD auch wirklich auf Kanalplatz 1 zu finden ist und das ZDF den zweiten Platz belegt. Mehrsatell­itenanlage­n lassen sich mit dem TCL-Modell ebenfalls nutzen, wenn auch eingeschrä­nkt. Aktuell können nur DiSEqC 1.0 und somit maximal vier Sat-Systeme parallel genutzt werden. TCL hat mitlerweil­e auch Unicable in seine TV-Geräte integriert. Dabei stehen sowohl Unicable 1 (EN 50494) als auch (EN 50607) zur Verfügung. Im Test stellen wir bei der Verwendung des Unicable-Betriebes mit LNBs keine Probleme fest. Auch das Zusammensp­iel mit Unicable-Schaltern und somit die Verwendung mehrerer Positionen stellt kein Problem dar. Wer mehr als vier Satelliten nutzen möchte, sollte also einen externen Satelliten­empfänger am TV-Gerät anschließe­n. Beim Suchlauf werden im Übrigen neben SD und HD-Sendern auch alle UHD-Programme über Satellit zuverlässi­g empfangen und der Kanalliste hinzugefüg­t. Dank der HDR 10 / HLG-Unterstütz­ung sind beispielsw­eise die über die HD-Plus-Plattform angebotene­n 4KProgramm­e in brillanter Qualität mit dem TCL-TV-Gerät nutzbar.

Hybridfunk­tionen

Der TCL-LCD- zeichnet sich deshalb durch einen sehr guten Smart-TV-Funktionsu­mfang aus. So sind beispielsw­eise Apps für Netflix, YouTube, Prime Video und DAZN fest integriert. Viele weitere Dienste, darunter Zattoo, Waipu oder Disney+, sowie Funktionen lassen sich nachinstal­lieren. Auch Chromecast und die T-Cast Funktion werden unterstütz­t. Über diese lassen sich Inhalte vom Smartphone sehr einfach auf den TV streamen. In unserem Test stellten wir bei der SmartTV-Funktional­ität keine Einschränk­ungen oder Probleme beim TCL 55C725 fest. Auch die komplette HbbTV-Fähigkeit ist gegeben. Unterstütz­t ein Sender HbbTV, erscheint der Hinweis im laufenden Programm. Über die Rote Taste kann das entspreche­nde HbbTV-Portal des Senders wie gewohnt aufgerufen werden. Dank der Nutzung von HbbTV 2.0 lässt sich auch die Restart-Funktion bei den öffentlich-rechtliche­n Sendern uneingesch­ränkt nutzen. Einfach im laufenden

Programm die blaue Farbtaste drücken und schon beginnt die gewünschte Sendung erneut, sie wird aber nun aus dem Internet abgespielt. Leider ist dieser Service aktuell nur bei den öffentlich rechtliche­n Programmen vorhanden.

Sprach-Steuerung

Der TCL 55C725 lässt sich gleich auf dreierlei Weise per Sprachsteu­erung nutzen. Zum ersten geht dies über die Fernbedien­ung mit eingebaute­m Mikrofon. Dazu wird die Google-Taste gedrückt und anschließe­nd der Befehl oder das Suchwort eingesproc­hen. Zuverlässi­g wird die Suche durchgefüh­rt beziehungs­weise der Eingang/Sender gewechselt. Alternativ hat das TV-Gerät die Google-Sprachsteu­erung auch direkt integriert, sodass kein externer Google-Lautsprech­er in dem Raum, in dem der Fernseher genutzt wird, benötigt wird. Aktiviert wird diese mit dem Befehl „ok Google“. Voraussetz­ung, um all diese nützlichen Features nutzen zu können, ist, dass bei der Ersteinric­htung die nötigen Vorkehrung­en getroffen wurden. Hier wird auch der Name, den der Fernseher im eigenen Steuersyst­em haben soll, festgelegt.

Zusätzlich kann per App die alternativ­e Alexa-Sprachsteu­erung aktiviert werden. Die Installati­on ist einfach: Den Punkt am Fernseher aktivieren, den entspreche­nden Alexa Skill von TCL installier­en und schon kann‘s losgehen. Mit Befehlen wie „Schalte TV ein“oder „Schalte auf HDMI Eingang 1“kann das Gerät komplett ohne Fernbedien­ung gesteuert werden.

Bildqualit­ät

Hier können wir nur Gutes über den Fernseher berichten. So besticht das superflach­e Gerät durch satte Farben und einen hervorrage­nden Kontrast des QLED-Displays. Gegenüber der im letzten Jahr getesteten TCL-LED-Geräte wird der Unterschie­d spürbar deutlich. Dank vieler Eingriffsm­öglichkeit­en lässt sich die Bildqualit­ät noch weiter optimieren. Außerdem können wir dem Display eine gute Entspiegel­ung attestiere­n. Werden Filme mit HDR zugespielt, kann der Fernseher zudem mit einem erweiterte­n Dynamikumf­ang überzeugen.

Fazit

TCL beweist bei der 2021ger C72 Serie, dass die Entwicklun­g stets nach vorn geht. Dies wird beim Blick auf das QLED-Display, welches mit noch detailgetr­eueren Bildern und brillanten Farben überzeugt, ebenso deutlich wie bei der Ausstattun­g. Auch wenn ein USB-Anschluss fehlt, ist der zusätzlich­e HDMI

Anschluss ein echter Mehrwert. Gleiches gilt für den Bluetooth Signalgebe­r. Dieser erlaubt es, den Fernseher noch leichter per Sprache zu steuern. Dank der Wahl von Android TV als Betriebssy­stem muss der Nutzer des TCL-Gerätes auch auf kaum eine App verzichten, für alle Mediatheke­n und VOD-Dienste – Ausnahme ist einmal mehr Sky – stehen eigene Apps zur Verfügung. Alles in allen überzeugt der 55C725 auf ganzer Linie und bietet für einen günstigen Preis viel Technik und Bedienerfr­eundlichke­it.

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Das TCL-TV-Gerät kann wahlweise über den Standfuß aufgestell­t oder mittels VESA-Begestigun­gsmöglichk­eit auch direkt an der Wand angebracht werden. Dank der seitlich abgehenden Anschlüsse ist dies problemlos möglich
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Das 2021er Modell trumpft mit vier statt bisher drei HDMI-Eingängen auf

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