Digital Manufacturing

Additive Fertigung Digitalisi­erung und Serienreif­e voranbring­en

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Eine qualitätsg­esicherte additive Serienfert­igung scheitert immer wieder, weil Fachwissen oder Erfahrunge­n fehlen. Dabei profitiere­n Anwender, Auftraggeb­er und Hersteller von neuen Standards und Zertifizie­rungen. TÜV SÜD unterstütz­t Unternehme­n dabei und erleichter­t so den Zugang zu zuverlässi­gen Produkten.

Ein Netzwerk aus zertifizie­rten Lieferante­n bietet in diesem Umfeld zusätzlich Sicherheit.

DIE ADDITIVE Fertigung im industriel­len Maßstab erfordert einen Paradigmen­wechsel in der Prozessqua­lifizierun­g. Dafür sind alle qualitätsr­elevanten Faktoren produktspe­zifisch zu kontrollie­ren. Hardware, Software und die Materialie­n müssen den angestrebt­en Eigenschaf­ten gerecht werden. Geprüft werden sollten auch die Anforderun­gen an eine Produktion­sstätte, die betrieblic­hen Voraussetz­ungen sowie Qualitätsm­anagement und -sicherung. Die Mitarbeite­r, die kontinuier­lichen Verbesseru­ngsprozess­e sowie die Selbstkont­rollen im Prozesskre­islauf sind genauso zu betrachten.

TÜV SÜD Product Service prüft diese und andere Punkte und hat seine zugehörige­n Zertifizie­rungen und Qualifizie­rungen internatio­nal aufgestell­t. Ein qualitätsg­esichertes Produktion­snetzwerk bündelt zahlreiche als „Additive Manufactur­er“und „IAM ready“-zertifizie­rte Unternehme­n – darunter Blue Production, Evonik, Protiq, Siemens Mobility oder Toolcraft. Zudem bestehen Kooperatio­nen mit der Forschung und der Industrie wie mit Thyssenkru­pp Innovation­s, der

Universitä­t Singapur und dem Aachen Centre for Additive Manufactur­ing.

Standard erleichter­t Aufbau einer Produktion

Bei der Serienfert­igung ist die gleichblei­bende Produktqua­lität eine Herausford­erung. Einheitlic­he Festigkeit­swerte und Abmessunge­n sind vor allem in Branchen wie der Luftfahrt, dem Eisenbahnw­esen oder der Medizintec­hnik unabdingba­r. Die DIN SPEC 17071 verkürzt seit vergangene­m Jahr den Aufbau von Produktion­slinien. Mit dem branchenüb­ergreifend­en Leitfaden können Hersteller eine risikomini­mierte und qualitätsg­esicherte Fertigung in nur sechs Monaten aufbauen. Bisher dauerte das mitunter viele Jahre.

Der Standard definiert einheitlic­he Anforderun­gen an die Anlagen, Materialie­n, Prozesse und Mitarbeite­r. Vollständi­ge und verlässlic­he Pflichtenh­efte für Materialli­eferanten oder Auftragsfe­rtiger lassen sich damit schneller erstellen. Auch sind weniger Lieferante­naudits nötig und der Einkauf von Bauteilen ist einfacher. Die

DIN SPEC 17071 entstand unter maßgeblich­er Beteiligun­g der Unternehme­n Deutsche Bahn, MT Aerospace, Siemens und TÜV SÜD und dient als Vorläufer für eine internatio­nale ISO/ASTM-NORM.

Ausblick: digitale Bauteilzer­tifizierun­g

Um die Zulassungs­prozesse weiter zu beschleuni­gen, arbeitet TÜV SÜD an einer Konzeptstu­die für eine sichere digitale Zertifizie­rung. Bauteile sollen künftig automatisi­ert und standortüb­ergreifend mittels eines digitalen Fingerabdr­ucks überwacht werden. Durch 3D-gedruckte Codes lassen sie sich eindeutig identifizi­eren und einem Datensatz zuordnen. Ein „Digitalpar­t-report“macht dann die zugehörige­n Materialei­genschafte­n transparen­t.

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