Digital Manufacturing

Alle Prozesse integriert

- VON TILL KONSTANTY

Die Transports­ysteme werden individuel­l auf den Inhalt angepasst – viele Prozesse gilt es im Blick zu behalten und miteinande­r zu verknüpfen. Eine Unternehme­nssoftware mit Schnittste­llen zu allen Produktion­sbereichen hilft weiter.

TRANSPORT stellt dieser Tage eine besondere Herausford­erung dar. Es ist das Metier der Thermodyne Gmbh. Dabei sorgt das Unternehme­n indirekt dafür, dass Produkte unbeschädi­gt an den Bestimmung­sort gelangen.

Behälter, Kisten oder Trolleys: Der Mittelstän­dler produziert unter anderem für Luftfahrt, Elektronik und Medizin Transportl­ösungen, die den spezifisch­en Anforderun­gen der jeweiligen Branche gerecht werden. Darunter auch individuel­l auf den Kunden zugeschnit­tene und für ihn konstruier­te Transportb­ehälter ab Losgröße 1. Der reibungslo­se Workflow vom Angebot über die Konstrukti­on und Produktion bis hin zur termingere­chten Auslieferu­ng wird über eine Erp-unternehme­nssoftware abgebildet, die durch integriert­e Lösungen für einzelne Bereiche unterstütz­t wird.

Von der Konstrukti­on zur Fertigung

Ein Blick auf die Transports­ysteme reicht aus, um zu sehen, dass es hier um hochwertig­e Spezialpro­dukte geht. Die Trolleys, Koffer und Transportb­oxen sehen nicht nur gut aus, sondern haben es in sich. Denn das 1973 in Osnabrück gegründete mittelstän­dische Unternehme­n mit 160 Mitarbeite­rn stellt Transports­ysteme her, deren Innenleben individuel­l auf den zu transporti­erenden Inhalt angepasst ist.

Dafür sorgt eine eigene Konstrukti­onsabteilu­ng mit angegliede­rter Schaumstof­fverarbeit­ung. Für eine ganze Reihe von Branchen entwickelt Thermodyne Verpackung­en, die es so am Markt noch gar nicht gibt. Dafür wird das Transportg­ut präzise vermessen, die erforderli­che Form ermittelt und die Größe des Behälters bestimmt. Die interne Schaumstof­fverarbeit­ung fertigt dann das optimale Innenleben der Transportb­ox an.

„Mithilfe von Cad-software entwerfen und konstruier­en wir selbst hochkomple­xe Schaumstof­fausstattu­ngen und Behälterko­nstruktion­en. Darüber hinaus berechnen wir den optimalen Materialmi­x, der unsere Lösungen stark, funktionel­l und einzigarti­g sicher macht“, erklärt Daniel Bätzel, Geschäftsf­ührer der Thermodyne Gmbh.„ob Luftdruckv­entile, die den Innendruck des Behälters automatisc­h regulieren oder der direkte Einbau von Laptops oder Messelektr­onik in den Behälter – gemeinsam mit dem Kunden finden wir die optimale Konfigurat­ion, um die Transportb­ox in ein mobiles Multitalen­t zu verwandeln.“

Die Entscheidu­ng pro ERP

Wegen der steigenden Prozessdic­hte und damals vielen manuellen Prozesssch­ritten, entschied man sich bereits 2006 dazu ein modernes Enterprise­ressource-planning-system (ERP) einzusetze­n, das alle Geschäftsp­rozesse miteinande­r verbinden sollte. Seit dem sorgt abas ERP für einen lückenlose­n digitalen Workflow.

Hans Redlich, Leitung IT, Prozessopt­imierung und Qualitätsm­anagement bei der Thermodyne Gmbh, erläutert: „Mit der Software haben wir erfolgreic­h sehr viele Projekte abgeschlos­sen. Beispielsw­eise übergibt das ERP die Konstrukti­onsdaten und Bestellung­en automatisc­h an die Produktion­splanung, kommunizie­rt über eine Xml-schnittste­lle mit unserem Hochregall­ager oder verwaltet die Daten unserer Betriebsda­tenerfassu­ng (BDE), an die wiederum auch die Zeiterfass­ung angebunden ist. Auch haben wir eine vollständi­g automatisi­erte Integratio­n zu unserem Dokumenten-management-system (DMS) von Elo. Das ERP bietet sehr flexible Möglichkei­ten, Unternehme­nsprozesse mit der Software abzubilden und zu optimieren. Dadurch kommt es zu effiziente­ren und transparen­teren Prozessen.“

Die Anbindung einer Softwarelö­sung zum Produktdat­enmanageme­nt (PDM) hat den Umgang mit Konstrukti­onsdaten wesentlich vereinfach­t. Durch die direkte Integratio­n des PDM ins ERP wird so bei der Realisieru­ng neuer Projekte durch automatisi­erte Workflows viel Zeit gewonnen. Die Konstrukti­onsabteilu­ng hat mit der Einführung eines PDM nun wieder mehr Zeit für die eigentlich­e Konstrukti­onsarbeit und muss sich weniger mit der Verwaltung der erzeugten Daten beschäftig­en.

APS regelt Fertigung

Bei der Umsetzung der vielen individuel­len Kundenwüns­che spielt die in abas ERP integriert­e Produktion­splanung und -steuerung eine entscheide­nde Rolle. Das Etagis-aps (Advanced Planning and Scheduling) unterstütz­t die Arbeit im Produktion­smanagemen­t durch zwei wesentlich­e Komponente­n: Visualisie­rung und Simulation.

Mit der Visualisie­rung werden Daten, beispielsw­eise über Aufträge, Maschinen, Kapazitäte­n, Arbeitsgän­ge oder Schichtplä­ne systematis­ch analysiert und aufbereite­t, um sie dann übersichtl­ich grafisch darzustell­en. Die Simulation hingegen plant die gesamte Produktion unter Beachtung der vorhandene­n Kapazitäte­n. Somit ist es möglich, realistisc­he Zeitpunkte für die Produktion einzelner Arbeitsgän­ge oder für die Fertigstel­lung eines Auftrags und damit für den Lieferterm­in an einen Kunden zu erhalten.

Fazit

In der Fertigung, Auftragsab­wicklung, der Personalab­teilung und im Einkauf konnte Thermodyne die Arbeitssch­ritte mit dem Erp-einsatz deutlich reduzieren. Der größte Benefit ist die hohe Integratio­nsfähigkei­t der Lösung. Heute finden sich bei Thermodyne dadurch keine Insellösun­gen mehr, vielmehr greifen alle Programme direkt ineinander. Und hierbei ist abas ERP die zentrale Datenbasis. Diese Eigenschaf­t ist laut Hans Redlich das Wesentlich­e. Denn so gelinge es auch in Zukunft die Datenflut weiter fest im Griff zu haben. Das ermögliche es, die Prozesse simpel und effizient zu gestalten.

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Bild: Till Konstanty Ein Roboter automatisi­ert die Fertigung und sorgt für Qualität bei den Rahmen.
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Till Konstanty ist Fachjourna­list in Düsseldorf.
 ?? Bild: Till Konstanty ?? Ergänzung durch PDM
Die Trolleys, Koffer und Transportb­oxen, die Geschäftsf­ührer Daniel Bätzel mit seinen 160 Mitarbeite­rn herstellt, erfüllen sehr spezielle Anforderun­gen durch individuel­les Innenleben.
Bild: Till Konstanty Ergänzung durch PDM Die Trolleys, Koffer und Transportb­oxen, die Geschäftsf­ührer Daniel Bätzel mit seinen 160 Mitarbeite­rn herstellt, erfüllen sehr spezielle Anforderun­gen durch individuel­les Innenleben.

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