EDITORIAL
Liebe Leserinnen und Leser,
die Corona-krise setzt vielen Fertigungsbetrieben spürbar zu. Zwar verbessert sich die Lage inzwischen wieder, dennoch werden die Auswirkungen der Pandemie vermutlich viele Produktionsbetriebe noch einige Zeit beschäftigen. Seien es unterbrochene Lieferketten durch Werksschließungen bei Zulieferern, Verzögerungen im Logistikprozess oder ein Nachfragerückgang auf Kundenseite.
Die Krise ist aber auch ein Katalysator für die Digitalisierung und zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Davon werden Entwicklungen wie die 3D-technologie und das Internet der Dinge (IOT) profitieren und in nächster Zeit einen Aufschwung erleben. Durch die Krise – da bin ich mir sicher – nimmt die Akzeptanz für digitale Lösungen und digitale Angebote weiter zu.
Aber wie digital sind Deutschlands Fabriken heute schon? Genau das wollte der Digitalverband Bitkom von Industrieunternehmen wissen und befragte von Mitte Februar bis Anfang April 2020 für eine Studie rund 550 Industrieunternehmen
ab 100 Mitarbeitern. Dabei kam heraus, dass bereits rund sechs von zehn Industriebetrieben spezielle Anwendungen aus dem Bereich Industrie 4.0 nutzen. Bei fast drei Viertel (73 Prozent) werden im Zuge von Industrie 4.0 nicht nur einzelne Abläufe oder Prozesse verändert, sondern ganze Geschäftsmodelle. Das ist eine deutliche Zunahme seit 2018, wo es nur 59 Prozent waren.
In digitale Lösungen sollte gerade jetzt investiert werden. Denn Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein, um Resilienz gegen Krisen aufzubauen. Eine Verschiebung oder gar Streichung von Digitalisierungsprojekten würde deshalb bedeuten, Chancen nicht zu nutzen. Unternehmen, die jetzt konsequent in Digitalisierung investieren, erhöhen ihre Chancen, besser durch künftige Krisen zu kommen.
Viel Spaß mit der aktuellen Ausgabe!
Rainer Trummer, Chefredakteur