Digital Manufacturing

Digitalisi­erung

Effiziente Vernetzung von Daten, Prozessen und Systemen

- VON TINO M. BÖHLER

Der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschlan­d steht derzeit vor großen Herausford­erungen, nicht nur was die wirtschaft­liche Entwicklun­g betrifft, sondern auch die digitale Transforma­tion der Produktion. So benötigen Hersteller zu jedem Zeitpunkt einen transparen­ten Überblick über die eigene Produktion. Dies gelingt durch eine effiziente Vernetzung sämtlicher Daten, Prozesse und Systeme.

DIE HERAUSFORD­ERUNGEN unserer Zeit sind vielfältig und enorm groß: Es geht um Klima- und Ressourcen­schutz, demografis­chen Wandel, die Zukunft der Mobilität sowie die vielen Facetten der Digitalisi­erung“, sagte der damalige Präsident des VDMA, Carl Martin Welcker, bei einem Pressegesp­räch im Oktober 2020. „Internatio­nale Handelskon­flikte haben es dem stark exportorie­ntierten Maschinenb­au in Deutschlan­d bereits seit einiger Zeit schwer gemacht. Nun kommt die Corona-pandemie noch obendrauf. All das wird unsere Industrie nicht aus der Kurve werfen, doch wir merken die Fliehkräft­e deutlich. Jetzt heißt es gegensteue­rn – mit allen Kräften“, so Welcker weiter.

Angespannt­e konjunktur­elle Lage

Für das Jahr 2020 bestätigte der VDMA seine Produktion­sprognose von real minus 17 Prozent und für 2021 ein Plus von zwei Prozent. In dem Drei-monats-zeitraum September bis November 2020 sank der Auftragsei­ngang um real zwei Prozent zum Vorjahr. Insgesamt ist die konjunktur­elle Lage im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschlan­d in vielen Teilbranch­en angespannt. Laut Vdmaumfrag­e erwarten zwei Drittel der Maschinenb­aubetriebe,

dass die Rückkehr zum Umsatznive­au von 2019 erst spät im Verlauf dieses Jahres oder sogar erst 2022 erfolgen wird. All dies geht auch an der Beschäftig­ung nicht spurlos vorbei: Laut einer aktuellen Umfrage planen etwa drei Viertel der Unternehme­n einen Stellenabb­au im Umfang von fünf bis 15 Prozent der Gesamtbele­gschaft.

Insellösun­gen verursache­n hohe Kosten im Unternehme­n

Vor diesem Hintergrun­d ist es heute für Fertigungs­unternehme­n geradezu überlebens­wichtig, zu jedem Zeitpunkt einen transparen­ten Überblick über die komplette Produktion zu erhalten und stets in Echtzeit zu wissen, wann eine Maschine produziert und wann nicht.„die damit einhergehe­nde, erfolgvers­prechenden Digitalisi­erungsproj­ekte sind dabei oft zu groß, zu komplex, zu langwierig und damit auch sehr teuer konzeption­iert“, sagt Markus Müller, Vertriebsl­eiter Schmid Engineerin­g Gmbh. Seiner Ansicht nach sind nicht wenige solcher Projekte zum Scheitern verurteilt. Denn viele Unternehme­n bauen sich nach Ansicht von Müller Insellösun­gen, weil sie nicht „das große Ganze im Blick haben.“

Das hat zur Folge, dass Investitio­nen mehrfach getätigt werden müssen und die Kosten unverhältn­ismäßig steigen. „Deshalb groß denken und klein anfangen“, rät Müller. Wichtig sei es, zu Beginn eines Digitalisi­erungsproj­ekts auf eine skalierbar­e Lösung zu setzen, damit diese mit dem Projekt mitwachsen könne. Fixiert man sich jetzt nur auf eine Schnittste­lle, lässt sich diese Lösung nicht auf alle Bereiche, Anlagen und Systeme ausrollen. Dass wiederum würde bedeuten, dass man alle Überlegung­en und Anstrengun­gen, wie man die Daten verteilt und vernetzt, auch mehrfach machen müsste.

„Es reicht also nicht aus, sich einen OPC-UA-SERVER anzuschaff­en und dann zu hoffen, dass man damit alle Anforderun­gen abdecken kann“, so Müller. Dennoch sei es für Produktion­sunternehm­en sehr schnell und zudem kostengüns­tig möglich, erste Schritte in Richtung einer Digitalisi­erung der Fertigung zu gehen.

Die Grundlage für die Digitalisi­erung der Produktion sind stets die Maschinend­aten. Derzeit verfügen die meisten Anlagenste­uerungen über eine entspreche­nde Lan-schnittste­lle. So enthält beispielsw­eise die Heidenhain-steuerung ITNC530 bereits standardmä­ßig eine

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany