Hydraulik to go
Produktivität ist für Maschinenhersteller und Anwender das Maß aller Dinge. Dazu leistet auch vernetzte Hydraulik einen wichtigen Beitrag, indem sie die physikalischen Möglichkeiten der Fluidtechnik mit jenen der Digitalisierung und des Internets der Dinge verbindet.
AUSSUCHEN , bestellen, inbetriebnehmen. Online-tools für die Auswahl und Konfiguration von Hydraulikkomponenten und komplexe Baugruppen fügen sich zusehends in die digitalisierten Arbeitsabläufe der Konstrukteure ein. Durch die Verlagerung von bislang hydromechanisch ausgeführten Bewegungen in die Software können sie darüber hinaus mit identischer Hardware verschiedene Bewegungsaufgaben lösen.
Der Trend ist eindeutig: Immer weniger Konstrukteure wollen Hydrauliksysteme komplett selbst konstruieren, sondern Funktionen durch einbaufertige Plugand-produce-module abbilden. Rexroth bietet hier mit einer neuen Aggregate-generation, drehzahlvariablen Pumpenantrieben oder einbaufertigen Linearantrieben mit dezentralem Fluidkreislauf bereits ein breites Portfolio, das ständig wächst.
Schnelle Inbetriebnahme dank Software-assistenten
Software-tools prägen auch die Inbetriebnahme. Ventile mit digitaler Intelligenz identifizieren sich über eine Multi-ethernet-schnittstelle oder Io-link automatisch selbst. Software-assistenten und Wizards für die Erstparametrierung führen auch weniger erfahrene Techniker logisch durch die Inbetriebnahme und schlagen passende Reglerparameter vor.
All das vermeidet Fehleingaben und beschleunigt die Inbetriebnahme deutlich. In einem nächsten Schritt stellen Regelventile die offene Schnittstelle Bluetooth bereit. Via App können Anwender mit ihrem Smartphone direkt auf Komponenten zugreifen, Parameter ändern und die Hydraulik an ihre jeweilige Aufgabe anpassen.
Maximale Produktivität
Die Anpassung an die jeweilige Aufgabe und die kontinuierliche Leistungssteigerung von Hydraulikkomponenten bilden die Basis für eine höhere Produktivität. Zudem erschließt der Einsatz von neuen Fertigungsverfahren wie 3D-druck weitere Potenziale. Gleichzeitig hat die Hydraulik enorme Fortschritte bei der Energieeffizienz gemacht. Mit Verbrauchseinsparungen von bis zu 80 Prozent trägt sie aktiv dazu bei, die Co2-ziele produzierender Unternehmen zu erreichen.
Im täglichen Betrieb erfassen vernetzte Hydraulikprodukte und -systeme kontinuierlich Betriebsdaten. Diese können auf dem Gerät (etwa bei Proportionalventilen) mit einer einfachen Lebensdauererwartung (Grün-gelb-rot-logik) angezeigt werden. Die Betriebsdaten können aber auch dezentral verarbeitet und die Ergebnisse an übergeordnete Systeme versendet werden.
Analyse-algorithmen leiten daraus erhebliche Optimierungspotenziale für Prozessverbesserungen und höhere Produktivität ab.
Minimale Ausfallzeiten: Stillstand vorausschauend verhindern
Diese Daten sind auch der Schlüssel für minimale Stillstandszeiten, weil auf jahrzehntelange Anwendungserfahrung basierende Algorithmen Verschleiß erkennen, bevor dieser zu einem Ausfall führt. Eine spezielle Software-lösung bereitet die Betriebsdaten von Hydraulikaggregaten dezentral auf. Instandhalter rufen per Smartphone diese Informationen unabhängig von ihrem Standort – innerhalb oder außerhalb der Fabrik – ab. Sie können viele Fehlermeldungen per Online-zugriff lösen oder eine automatische Ersatzteilbestellung auslösen.
Die digitale Zukunft der Hydraulik hat begonnen
Die Digitalisierung der vernetzbaren Hydraulik gewinnt weiter an Tempo. In den nächsten Monaten werden neue digitalisierte hydraulische Komponenten, Module und Systeme in Serie gehen und die Einsatzmöglichkeiten erweitern. Vernetzbare Hydraulik ist eine zukunftssichere Technologie mit Mehrwert für Maschinenhersteller und Endanwender.