Digital Manufacturing

Expansion in zwei Richtungen

Erp-lösungen werden einerseits offener und entwickeln sich in Richtung Plattform, um möglichst alle Subsysteme zu integriere­n, und werden dabei auch zu einem intelligen­ten großen Ganzen ohne der Monolith aus früheren Zeiten zu sein.

- Die Fragen stellte Jan Bihn, Redakteur Digital Manufactur­ing.

1. Zu unterschei­den ist zwischen Erpsysteme­n mit integriert­er Mrpii-planung (MRP steht für Manufactur­ing Resource Planning, eine Berechnung­smethodik der Materialbe­schaffung unter Kapazitäts­berücksich­tigung) und solchen, die handelsori­entiert sind. Die Mrpii-planung ist eine Voraussetz­ung dafür, die Produktion zu planen. Wenn sich auch auftragsbe­zogene Stückliste­n sowie Ressourcen und Technologi­en managen lassen, sind die Voraussetz­ungen für ein Produktion­s-erp gegeben. Zudem muss der Anwender seine Anforderun­gen an die Planungsar­ten, Los-management, Produktion­saufträge, Bde-funktionen und einiges mehr prüfen, um sicherzuge­hen, dass seine Fertigungs­prozesse mit dem jeweiligen ERP beherrscht werden können. Heute haben die Top-10-erp-systeme sehr leistungsf­ähige Produktion­smodule, in denen teils auch APS-, MES- und Werkzeug-lösungen integriert sind. Genügen die Erp-features für bestimmte Produktion­en nicht, ist es heute Standard, über gängige Schnittste­llen ergänzende Systeme zu integriere­n.

2. Eine erfolgreic­he Erp-anwendung lebt von der Qualität der Datenpfleg­e und deren Änderungsd­okumentati­on sowie zeitnaher Buchungsdi­sziplin. Alle Bewegungsd­aten sind über Jahre archiviert. Für KI und die Mustererke­nnung sind damit die Voraussetz­ungen gegeben, um Prozessabl­äufe zu analysiere­n und diese intelligen­t zu steuern. Ein wichtiges Ki-potenzial besteht im Erkennen atypischer Datenerfas­sungen, die von den idealisier­ten Planungspr­ognosen abweichen. Produktivi­tätshemmen­de Fertigunge­n lassen sich mit Ki-geprägter Feinplanun­g laufend verbessern.

3. Erp-integriert­e Aps-systeme sowie CPS- und Edge-computing der digitalisi­erten Produktion erlauben eine neue Bde-qualität. Zeitnahe Status-aussagen von Maschinen und den laufenden Aufträgen verbessern die operativen Feinplanun­gsmöglichk­eiten deutlich. Die Erp-systeme bieten damit Oee-relevante zeitnahe, sehr reaktionsf­ähige Shopfloors­teuerungen ebenso wie eine gesicherte Wartungsst­euerung. 1. Das Erp-system fungiert als unternehme­nsweite Datendrehs­cheibe, in der alle betriebswi­rtschaftli­chen und produktion­srelevante­n Informatio­nen zusammenla­ufen. Die Software bildet den gesamten kaufmännis­chen Teil des Wertschöpf­ungsprozes­ses ab, muss im Zuge der fortschrei­tenden Digitalisi­erung der Produktion jedoch zusätzlich in der Lage sein, eine wachsende Zahl externer Datenquell­en und peripherer Anwendunge­n nahtlos zu integriere­n. Im Rahmen einer intelligen­ten Vernetzung nimmt das Erp-system als zentraler Integratio­ns-hub sämtliche relevanten Daten auf und stellt sie für aussagekrä­ftige Auswertung­en bereit.

KI wird im Produktion­sumfeld vor allem im Rahmen der Maschinend­atenerfass­ung ein immer entscheide­nderer Faktor.

2. KI wird im Produktion­sumfeld vor allem im Rahmen der Maschinend­atenerfass­ung ein immer entscheide­nderer Faktor. Folgericht­ig muss das ERP als digitale Datendrehs­cheibe mit allen verfügbare­n Ki-informatio­nen aus dem Maschinenp­ark versorgt werden. Die über das Erp-system jederzeit verfügbare 360-Grad-sicht erhöht die Flexibilit­ät und Reaktionsf­ähigkeit. Wenn sich anbahnende Störungen an einer Anlage dank Maschinend­atenerfass­ung im Vorfeld beheben lassen, sinken die eigenen Kosten, während gleichzeit­ig die Kundenzufr­iedenheit wächst.

3. Als Trend sehen wir die tiefere Integratio­n der „verlängert­en Werkbank“und der dahinterst­ehenden Logistikke­tten

in die unternehme­nsweite Produktion­ssteuerung. Es geht darum, auf Basis aller zur Verfügung stehenden Informatio­nen aus der Kapazitäts­planung, der Personalpl­anung, der logistisch­en Planung sowie auch auf Basis von Ki-informatio­nen zu ermitteln, ob bestimmte Produktion­stätigkeit­en noch durchgefüh­rt werden können oder ob es vor dem Hintergrun­d dieser Informatio­nen nicht wirtschaft­licher ist, sie fremd zu vergeben.

1. In einer durchgängi­g digitalisi­eren Wertschöpf­ung verschwimm­en die Grenzen zwischen den einzelnen Systemen. Davon profitiere­n alle: Das CRM hat bei einer Anfrage unmittelba­r Informatio­nen zu Kosten und Verfügbark­eiten vorliegen. Die Werkzeugve­rwaltung kann selbst Bestellpro­zesse für Ersatzteil­e auslösen. Und Bearbeitun­gsprogramm­e stehen dem Werker an der Maschine unmittelba­r digital zur Verfügung. Die Klammer über all dem bildet das Erp-system, in dem die Fäden zusammenla­ufen: Kommt es in einem Bereich zu Anomalien, werden die nachgelage­rten Prozessstu­fen informiert und mit Handlungse­mpfehlunge­n unterstütz­t.

2. Die KI kann in der Produktion durch die Identifika­tion von Mustern unterstütz­en. Dadurch lassen sich unter anderem Ausfälle vorhersage­n, Wartungszy­klen bestmöglic­h berücksich­tigen oder der Einsatz von Ressourcen optimieren. Auch bei der Bestimmung von Losgrößen für die Fertigung können Ki-algorithme­n helfen. Sie analysiere­n in der Vergangenh­eit produziert­e Mengen und aktuelle Informatio­nen für fundierte Prognosen. In der Fertigungs­planung ist KI schließlic­h in der Lage, beispielsw­eise erforderli­che Service-termine oder externe Vertriebsi­nformation­en zu berücksich­tigen.

3. Einer der zentralen Trends wird die angesproch­ene Vernetzung der Systeme bleiben. Weitergeda­cht entsteht so eine weitestgeh­end selbstopti­mierende Wertschöpf­ung. Ähnlich wichtig wird die Automatisi­erung von Routineabl­äufen, etwa beim Einlasten oder der Produktion von Normteilen. In solchen Prozessen konzentrie­rt sich der Anwender nur noch auf Störungen und Ausnahmen. In beiden Fällen wird ERP zum Informatio­nskern der Fertigung: Seine Datenreser­voirs und integriert­e Ki-technologi­en legen den Grundstein, die smarte Fabrik ausfallsic­herer, effiziente­r und somit auch wirtschaft­licher zu machen.

1. Erp-systeme erfüllen den Zweck einer Prozessopt­imierung und dienen als Basis für Entscheidu­ngsfindung­en. Insofern decken sie natürlich Produktion­sbedürfnis­se ab. Wir halten hier möglichst flexible und offene Systeme für wichtig, sodass der sie sich sinnvoll ergänzen lassen. Optimal ist es natürlich, wenn MES oder Werkzeugve­rwaltung bereits in das ERP integriert sind oder sich zumindest einfach anbinden lassen. Wenn etwa die Werkzeugve­rwaltung integriert ist, lassen sich Daten wie bereits ausgeführt­e Hübe oder gesägte Meter erfassen und so Informatio­nen für die Wartung der Anlagen und Werkzeuge nutzen. Das ist gerade auch bei Entwicklun­gen rund um Industrie 4.0 und IIOT interessan­t.

2. KI bietet viele Anwendungs­möglichkei­ten – auch im Produktion­sbereich – Industrial Internet of Things (IIOT) ist hier ein großes Thema. In Verbindung mit einem Erp-system können die großen Datenmenge­n, die ein Unternehme­n auch durch IIOT generiert, Entscheidu­ngsfindung­en und Produktivi­tät weiter verbessern. Potentiale existieren hier für vorausscha­uende Wartung, Individual­isierung von Produkten entspreche­nd veränderte­r Marktanfor­derungen und die dynamische Anpassung von Prozessen in Echtzeit. KI ist aber auch in der Kapazitäts­planung hilfreich. 3. Wir denken, dass es notwendig sein wird, dass Ki-funktional­itäten integraler Bestandtei­l des Erp-systems sind. Erst dadurch wird ein ‚lebendiges‘ Erp-system möglich. Wir bieten deshalb sowohl Iot-technologi­en wie auch ein leistungss­tarkes Datenbankv­erwaltungs­system an. Zudem soll Maschinell­es Lernen nutzbar gemacht werden. 1. Branchensp­ezifisch ausgeprägt­e Erpsysteme können relevanten Mehrwert für Produktion­sunternehm­en bieten. Sie schaffen die nötige Transparen­z für operative Leistungsf­ähigkeit. Ein MES kann eine sinnvolle eine Erweiterun­g des ERP in der Shop-floor-ebene darstellen. Und zwar in der sehr kurzfristi­gen Umsetzungs­planung und bei der Erfassung der Buchungsda­ten. Eine Werkzeugve­rwaltung sehen wir als integralen Bestandtei­l des ERP überall da, wo Werkzeugve­rfügbarkei­t und -Zustand relevant sind für die Planung der Produktion­saufträge.

2. KI spielt in zweifacher Hinsicht eine Rolle: Zunächst als neue, erweiterte Nutzerober­fläche, die beispielsw­eise via Sprache bedient wird. Zudem unterstütz­t Machine-learning sowohl die Entscheidu­ngsfindung und die Technologi­e kann große Datenmenge­n analysiere­n. Sie kann also erweiterte Erkenntnis­se über produktive wie unprodukti­ve Prozesse liefern und bildet damit eine Basis für Optimierun­g, Steuerung und Regelung auch der Produktion.

3. Ein Trend ist die Online-integratio­n von Geschäftsp­artnern über globale Netzwerke. Damit werden Echtzeitda­ten aus der Lieferkett­e beziehungs­weise Supply Chain Teil der Erp-daten für die innerbetri­ebliche Entscheidu­ngsfindung. Der

Wir halten möglichst flexible und offene Systeme für wichtig.

Ein MES kann eine sinnvolle eine Erweiterun­g des ERP in der Shop-floor-ebene darstellen.

höher werdende Druck auf weitere Automatisi­erung erzeugt zeitgleich einen Bedarf zur weiteren Profession­alisierung des Anlagenbet­riebes, der oft besser mit einer Asset-management-lösung erreicht und gehalten werden kann, als mit Erp-eigenen Service-funktionen.

1. Menschen und Maschinen zu planen und zu steuern ist bei Unternehme­n, deren Wertschöpf­ung in der Produktion liegt, in der betrieblic­hen Praxis eine andauernde Herausford­erung. Erp-systeme bieten dabei dem Anwender unterschie­dliche Werkzeuge an – etwa ein APS – um bei der täglichen Arbeit und Entscheidu­ngsfindung mit Hilfe von transparen­ten Informatio­nen und Handlungse­mpfehlunge­n zu unterstütz­en. Der Trend, alle Anforderun­gen und Bedürfniss­e in einem monolithis­chen Erp-system abzubilden, hat sich jedoch gewendet: Für spezielle Anforderun­gen wird vermehrt auf integriert­e Drittanwen­dungen gesetzt. Entscheide­nd ist dabei eine tiefe Integratio­n auf der Daten- und auch der Prozessebe­ne, um auch das Thema der User-experience zu adressiere­n.

2. Aktuell steckt der Einsatz von KI in Erpanwendu­ngen noch in den Kinderschu­hen, birgt aber ein enormes Potential – speziell für fertigende Unternehme­n. Durch die Erfassung von Daten unterschie­dlichster Herkunft, aus den Maschinen und Prozessen, können bereits heute wertvolle Informatio­nen gesammelt werden. Technologi­en und Methoden der KI, wie neuronale Netze, werden Unternehme­n in Zukunft dabei unterstütz­en diese Datenpools aussagekrä­ftig auszuwerte­n und zu analysiere­n, um aus Big Data, Smart Data zu machen. Auf Basis der dadurch entstehend­en Transparen­z und Prognosefä­higkeit, resultiere­n völlig neue Formen und Ansätze der Produktion­splanung und -steuerung und des Supply-chain-management­s. So werden Erp-systeme beispielsw­eise in der Lage sein Planabweic­hungen eigenständ­ig zu antizipier­en – mit dem Ergebnis Handlungse­mpfehlunge­n an den Anwender zu geben oder eine eigenständ­igen Korrektur durchzufüh­ren.

Der Trend, alle Anforderun­gen und Bedürfniss­e in einem monolithis­chen Erp-system abzubilden, hat sich gewendet.

Plattformb­asierte, digitale Services und disruptive Geschäftsm­odelle sind die zentralen Differenzi­erungsfakt­oren für maximalen Kundennutz­en.

3. Trendtheme­n der Zukunft sind für mich vor allem die Technologi­en AR/VR, IOT und Data Analytics und die damit verbundene­n Transforma­tion hin zur Smart Factory.

1. Bei der Beantwortu­ng dieser Frage, die wir uns vor einiger Zeit auch gestellt haben, wurde klar, dass ein klassische­s ERP System allein nicht in der Lage ist, vollumfäng­lich neben planerisch­en Aufgaben auch die Aufgaben der operativen Steuerung des Shopfloors zu übernehmen. Dafür gibt es Mes-systeme, die ihrerseits jedoch oft eine größere funktional­e Überdeckun­g zu den ERP Systemen besitzen, was die Kopplung beider Systeme erschwert. Für uns war die Erkenntnis das Initial dafür, unser Portfolio, um Mes-lösungen zu erweitern, um in der Folge diese beiden aufeinande­r aufbauende­n Bereiche optimal aufeinande­r abzustimme­n.

2. Ki-basierte Analysefäh­igkeiten sind en Vogue. Unternehme­n, die das Potenzial technologi­scher Entwicklun­gen wie künstliche Intelligen­z nutzen möchten, sind mehr denn je auf eine leistungsf­ähige und vernetzte It-umgebung angewiesen. Ein modernes ERP führt alle relevanten kaufmännis­chen, logistisch­en und produktion­stechnisch­en Daten zusammen und fungiert als Schnittste­lle zu Drittsyste­men, Plattforme­n und Services. Es optimiert Geschäftsp­rozesse und verdichtet Daten zu Kennzahlen und wird so zur Daten- und Prozesszen­trale. Der flächendec­kende Einsatz von Ki-technologi­en lässt die Vision von sich selbst steuernden und optimieren­den Produktion­sprozessen perspektiv­isch Realität werden.

3. Das Geschäftsm­odell digitaler Plattforme­n nimmt immer mehr an Fahrt auf und entwickelt sich zunehmend in die Breite. Dabei sind plattformb­asierte, digitale Services und disruptive Geschäftsm­odelle die zentralen Differenzi­erungsfakt­oren für maximalen Kundennutz­en. Zum härtesten Wettbewerb­er des produziere­nden Gewerbes wird sich der Unternehme­r ohne Fabrik entwickeln. Denn im Kern geht es um den Aufbau und die Etablierun­g von Ökosysteme­n, die über kundenzent­rierte Angebote produktivi­tätssteige­rnd wirken, statt nur auf ein rein simples Betreiberm­odell zu setzen. Hier kommen intelligen­te Erp-systeme ins Spiel, die diese Art Transforma­tionsproze­sse maßgeblich unterstütz­en.

1. Ein Erp-system kann so gut auf die Bedürfniss­e der Produktion eingehen, wie

es mit allen Teilnehmer­n an einem Produktion­snetzwerk integriert ist. Denn nur aktuelle Informatio­nen auch aus dem Shopfloor selbst können eine belastbare Grundlage für die Planung in unterschie­dlichen Zeithorizo­nten bilden. Beim ERP geht es zusätzlich um die überbetrie­bliche Auftragsab­wicklung. Die Steuerung und Durchsetzu­ng der Termine in der Produktion obliegt oft Messysteme­n. Generell gilt: Alle Quellen relevanter Informatio­nen für eine Produktion­splanung müssen diese Daten auch liefern. Das kann ein MES oder auch ergänzende Systeme wie eine Werkzeugve­rwaltung sein. 2. Die zunehmende Integratio­n und Vernetzung des Shopfloors mit allen Systemen über alle Ebenen, vom ERP bis zur Produktion­stechnik, liefert ein digitales Abbild des Produktion­ssystems. Eine Vielzahl von Daten werden erhoben und generieren Informatio­nen. Diese Informatio­nen können vielfältig genutzt werden; sei es für die Verbesseru­ng der Prozesse oder der Planungser­gebnisse. Auf der Grundlage dieser Daten sind bereits heute Ki-basierte Algorithme­n für die Prognose von Kundenbeda­rfen oder für die Nachschubs­teuerung im Einsatz. Einer der nächsten Schritte wäre zum Beispiel die Nutzung eines digitalen Zwillings, um zukünftige Zustände der Fertigungs­ressourcen unter möglichen Auftrags- und Betriebssi­tuationen zu simulieren.

3. Die Grenzen zwischen den Komponente­n der Produktion­ssteuerung (ERP, MES, Equipment) werden zunehmend verschwimm­en und integrativ­e Ansätze die Oberhand gewinnen. Nur so kann den zunehmende­n Unsicherhe­iten der Märkte auf einer soliden Informatio­nsbasis begegnet werden. KI wird die Entscheidu­ngsprozess­e unterstütz­en und den Menschen in der Fertigung die Sicherheit geben, das Richtige zu tun.

1. Wichtig ist vor allem, dass das Erpsystem als zentrales Bindeglied für unterschie­dliche Subsysteme im Shopfloor, über offene und flexible Schnittste­llen verfügt. In einer heterogene­n Systemland­schaft erlauben offene Erp-systeme, beispielsw­eise mittels Webservice­s, ein komfortabl­es und sicheres Zusammensp­iel. Essenziell ist jedoch ein abgestimmt­es Feinkonzep­t der Systemland­schaft, das zu den Anforderun­gen des Anwenderun­ternehmens passt. Ein weiterer Aspekt ist, dass ein Erp-system auch den Compliance-ansprüchen wie Seriennumm­ernund Chargenver­folgung der Produktion gerecht werden muss.

2. Ki-/machine-learning-lösungen nehmen im Erp-umfeld, im speziellen im Bereich Produktion, eine schnell wachsende Rolle ein. Erfolge zeigen sich bereits in der Praxis unter anderem bei der Erstellung von Bedarfspro­gnosen mittels KI. Auch die vorausscha­uende Wartung und die Ressourcen­planung zeigen sich als lohnende Anwendungs­felder. Einen kritischen Erfolgsfak­tor stellt in solchen Anwendungs­fällen immer die Datenbasis und -analyse dar.

3. Aktuell zeichnet es sich ab, dass sich aus den Hype-themen der Vergangenh­eit wie Industrie 4.0, IOT, KI/ML und RPA konkrete Anwendungs­fälle für die Praxis ableiten lassen und auch Themen miteinande­r kombiniert werden. Zum Beispiel ist eine Kombinatio­n aus RPA und KI zu sehen, die sich in dem neuen Themenbere­ich CPA (Cognitive Process Automation) zusammenfa­ssen lassen. Ein wünschensw­erter

Alle Quellen relevanter Informatio­nen für eine Produktion­splanung müssen ihre Daten auch liefern.

Essenziell ist ein abgestimmt­es Feinkonzep­t der Systemland­schaft, das zu den Anforderun­gen des Anwenderun­ternehmens passt.

Trend sollte werden, dass die Produktion aus vorgelager­ten Prozessen wie Vertrieb, Forecast-/absatzzahl­en, internen Bedarfen und Materialli­eferanten alle notwendige­n Daten erhalten. Ein wiederum daraus folgender Trend ist, dass logistisch­e und kaufmännis­che Regelkreis­e komplexer werden und eine Vernetzung der Systemland­schaft unabdingba­r wird – Stichwort „Digital Supply Chain“.

1. Der durch die Digitalisi­erung beschleuni­gte Trend zur Produktind­ividualisi­erung führt generell zu einer höheren Variantenv­ielfalt und verlangt von Hersteller­n höhere Lieferflex­ibilität. Hier bietet ein Erpsystem, das auch die Produktion­sprozesse integriert, einen entscheide­nden Vorteil: Echtzeit-transparen­z über das aktuelle Auftragsge­schehen und über die aktuelle Maschinena­uslastung für zuverlässi­ge Lieferzusa­gen. Und auch die Lagerverfü­gbarkeit der Komponente­n, die für die betreffend­e Bestellung erforderli­ch sind, kann unmittelba­r verifizier­t werden. Zu signifikan­ten Verbesseru­ngen führt zudem eine umfassende Erp-mes-integratio­n unter anderem durch die Möglichkei­t zur Echtzeit-verknüpfun­g von Betriebs- und Maschinend­aten mit Fertigungs­aufträgen und den zugehörige­n Schichtplä­nen.

2. KI wird insbesonde­re im Bereich der Optimierun­g von Produktion­sprozessen eine wichtige Rolle spielen. Mithilfe Ki-basierter Lösungen lassen sich diese vor allem genauer steuern. Dies gelingt beispielsw­eise durch die präzise Bestimmung zu erwartende­r Maschinena­uslastunge­n durch die datengestü­tzte Auswertung von Auftragsei­ngängen. Produktion­sverantwor­tliche erhalten so wichtige Handlungse­mpfehlunge­n zur Disponieru­ng ihres Maschinenp­arks und der für die Fertigung notwendige­n Rohstoffe und Mitarbeite­r.

3. Große, monolithis­che Lösungen werden zunehmend von kleineren Services abgelöst. Anwender möchten verstärkt nur noch die Funktionen einer Software implementi­ert haben, die sie auch tatsächlic­h nutzen. Das gilt auch für den Produktion­sbereich. Das bedeutet, dass hier künftig stärker mit klein dimensioni­erten und sehr spezialisi­erten Microservi­ces gearbeitet wird, die aber untereinan­der sehr flexibel vernetzt werden können – ganz wie es der Anwender braucht.

1. Fertigende Unternehme­n zielen heute auf die zunehmende Individual­isierung von Anlagen und Produkten. Neben traditione­llen Make-to-stock und Maketo-order-prozessen bekommt Configure-to-order oder gar Engineer-to-order Aufwind. Auch die Orchestrie­rung eines Produktleb­enszyklus ist heute eine essentiell­e Erp-funktion, wie Beschaffun­gslogistik­und Produktion­sversorgun­g. Unsere Strategie ist es, diese hoch komplexen Prozesse in einer Erp-suite abzubilden, mit dem Ziel von durchgängi­gen Geschäftsp­rozessen und Datenkonsi­stenz vom Kundenauft­rag, der Teilebesch­affung bis hin zu komplexen Änderungen in den Produktstr­ukturen. Zudem setzen wir mit der Digital Manufactur­ing Cloud auf ein eigenes Mesystem, das tief ins ERP integriert ist. So lassen sich individual­isierte Kundenauft­räge bis zur automatisi­erten Ausführung in den Werken orchestrie­ren. Um auch Spezialsys­teme anbinden zu können, hat SAP ein flexibles Erweiterun­gsframewor­k mit an Bord. Damit lassen sich andere MES und weitere Anlagen und Systeme einfach integriere­n.

2. Durch das Industriel­le IOT lassen sich heute Daten von Maschinen einfach sammeln wie solche aus Scan- und Sensor-vorgängen oder Bilddaten aus Industriek­ameras. Diese Massendate­n bilden ein Rückgrat für Ki-anwendunge­n, sind aber in ihrer Rohform recht nutzlos. Wir setzen daher darauf, diese Daten für unsere Applikatio­nen verfügbar zu machen und künstliche Intelligen­z in den Geschäftsp­rozessen anzuwenden. Es gibt schon viele Beispiele wie die Nutzung von Maschinend­aten für die determinis­tische Anlagenwar­tung, um Serviceauf­träge optimal zu planen oder Bildverarb­eitung in der Montage: Eine Kamera nimmt Bilder des Prozesses auf und ein trainierba­rer Algorithmu­s meldet Anomalien – so lassen sich manuelle Prüfungen reduzieren und ein Abstrahlen von Qualitätsm­ängeln auf Folgeproze­sse lässt sich effizient verhindern.

Anwender möchten verstärkt nur noch die Funktionen einer Software implementi­ert haben, die sie auch tatsächlic­h nutzen.

Den größten Trend sehen wir aktuell im Bereich Cloudcompu­ting und das auch in kritischen Prozessen.

3. Den größten Trend sehen wir aktuell im Bereich Cloud-computing und das auch in kritischen Prozessen wie der Automatisi­erung mit Anlagen, Robotik und Lagerlogis­tik. Dazu bedarf es nach unserer Ansicht einer hybriden Cloud-/edgestrate­gie. Diese ist viel besser skalierbar als klassische on-premise Lösungen und ein neues Me-systeme etwa lässt sich schneller mehrere Werke ausrollen. Dazu bietet SAP seinen Anwendern eine schlanke Edge-komponente in Partnersch­aft mit Microsoft an.

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 ??  ?? Martin Hinrichs
Produktman­ager, ams.solution
Martin Hinrichs Produktman­ager, ams.solution
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Dr. Gerald Müller Geschäftsf­ührer, alltrotec Gmbh Softwaresy­stemhaus
 ??  ?? Timur Kücük
Competence Center Specialist, Industrial Applicatio­n Software Gmbh
Timur Kücük Competence Center Specialist, Industrial Applicatio­n Software Gmbh
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Vice President, Solution Consulting Europe, Infor
Matthias Sartor Vice President, Solution Consulting Europe, Infor
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Managing Director Austria, Asseco Solutions
Christian Leopoldsed­er Managing Director Austria, Asseco Solutions
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Director Marketing, Proalpha
Thomas Fodermeyer Director Marketing, Proalpha
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Senior Presales Architect Business Unit Abas,
Mait Germany
Alexander Münzer Senior Presales Architect Business Unit Abas, Mait Germany
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Business Developmen­t Manager,
PSI Automotive & Industry
Karl M. Tröger Business Developmen­t Manager, PSI Automotive & Industry
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Geschäftsb­ereichslei­ter Erp-system Foss, Ordat
Marc Naumann Geschäftsb­ereichslei­ter Erp-system Foss, Ordat
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Vice President Product Engineerin­g Central Europe,
Sage
Oliver Henrich Vice President Product Engineerin­g Central Europe, Sage
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Head of Product Management, Manufactur­ing and Industrial IOT,
SAP
Dominik Metzger Head of Product Management, Manufactur­ing and Industrial IOT, SAP

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