Ins Jahr 2017
Zum Jahresabschluss 2016 hatten wir die Möglichkeit, mit dem Photoindustrie-verband (PIV) über das vergangene sowie künftige Fotojahr 2017 zu sprechen. Christian Müller-rieker, Geschäftsführer des PIV, erklärt, warum die Hersteller der Imagingwelt allen Grund besitzen, positiv in die Zukunft zu blicken.
Welches Fazit zieht der PIV rückblickend aus dem Fotojahr 2016?
Die digitale Transformation ist in vollem Zuge. Damit einhergeht, und dafür stehen auch das Fotojahr 2016 sowie die Folgenden, dass sich Foto und Imaging in neue Dimensionen entwickeln. Das Imaging Ökosystem ist geprägt von stetigen Veränderungen. Damit verbunden ist die wachsende Bedeutung von Imaging. In fast allen Bereichen des täglichen Lebens, vom Smart Home bis zum Internet der Dinge, in Beruf und Freizeit, sorgen Imaging Technologien im wahrsten Sinne des Wortes für Orientierung sowie für eine weltweite Kommunikation mit Bildern. Wir haben allen Grund, mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. Betrachten wir allein den Prozess des Bildermachens – Video natürlich mit eingeschlossen –, so zählt dieser zu den beliebtesten kreativen Beschäftigungen unserer Zeit und das geschlechter- und generationsübergreifend. Die weltweit jährliche Anzahl an gemachten Aufnahmen wurde für 2016 auf über 1 Billion Aufnahmen prognostiziert. Und diese Zahl wird in den nächsten Jahren weiterwachsen. 4K mit Sehgenuss der Spitzenklasse und Revolution der Momentfotografie, die 360-GradFotografie in Verbindung mit Virtual Reality, Connectivity – die vernetzte Bilderwelt – und am Ende der Wertschöpfungskette den Output mit seinen wachsenden Optionen, so sind in jedem Bereich Highlights auszumachen.
Konnte die weltgrößte Fotomesse photokina die Erwartungen der Fotoindustrie erfüllen?
Auf den Punkt gebracht: ja. Wer wissen wollte, wohin die Reise geht, wer wissen wollte, wie er vom eingeläuteten Wandel von der digitalen zur smarten Imaging Welt profitiert – ob nun Fotobegeisterte, Profi-fotografen, Händler, Unternehmen –, der erfuhr dies auf der photokina. Unsere Weltleitmesse hat überdies mit ihrer medialen Stärke auf allen Kanälen Imaging mit seinen Trendthemen in den Fokus gerückt. Das weckt Begehrlichkeiten und führt dazu, dass beispielsweise verstärkt in die Jahre gekommenes Aufnahme-equipment gegen neues ausgetauscht wird.
Umsatzrückgänge bei hochrangigen Kameraherstellern: Wie hat sich der Fotomarkt verändert?
Allein die Vielfalt an Aufnahmegeräten wächst mit Kinderkameras, Wearables, Dashcams, Body-cams, Lichtfeldkameras, Smartphones, Action-cams, Outdoor-kameras, 360 GradKameras, Monochromekameras, Kompakt-, System-, Spiegelreflex-, Mittelformatkameras, Retro-kameras, Kameras zum Schlucken, 3D-kameras für z. B. Gesichtsscan, Wildkameras in Wäldern zur Wildbeobachtung etc. im Sekundentakt. Heute hat jeder Einzelne nicht nur ein Aufnahmegerät, sondern für jeden Anlass das passende. In der Summe betrachtet wurden noch nie so viele Aufnahmegeräte wie 2016 verkauft. Dass es in einzelnen Segmenten nicht immer steil bergauf geht, entspricht den wirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten und lässt keinesfalls den Schluss zu, dass die Produkte nicht begehrt sind. Nach einem Tief kommt bekanntlich wieder ein Hoch. Nehmen wir aus aktuellem Anlass die Sofortbildfotografie. Im Jahr 2016 wurden mehr Sofortbildkameras verkauft als zu analogen Hochzeiten. Und der eine oder andere Rückgang in den ein- zelnen Segmenten im Bereich der Aufnahmegeräte erklärt sich von selbst.
Welche Fototrends können Fotografen in diesem Jahr erwarten?
Im Fokus der Innovationen stehen smarte, also intelligente, Lösungen für Anwender. Diese werden 2017 und darüber hinaus die Art und Weise der Bildaufnahme, Verarbeitung und Ausgabe im Interesse der Anwender verändern. Smarte Technologien, die auch jetzt schon Einzug halten, werden vieles vereinfachen, die Möglichkeiten erweitern und die Kreativität fördern. Betrachten wir allein die Innovationen im Aufnahmebereich mit 4K, 360-Grad, nachträglicher Schärfekorrektur, die Vielfalt an Kamera-menüfunktionen bis hin zu den kamerainternen Filtern – das ist schon ein „dickes Pfund“an Mehrwert. (th)