DigitalPHOTO (Germany)

SCHÄRFE IM PORTRÄT

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Gezielte Schärfe, strahlende Augen und ein in Unschärfe getauchter Hintergrun­d: In der Porträtfot­ografie hat die Wahl der Blende einen enormen Einfluss auf die Bildwirkun­g. Während Landschaft­sfotos meist eher durch eine hohe Schärfenti­efe glänzen (siehe Seite 56), gewinnen Porträts durch einen unscharfen Hintergrun­d an Ausdruck und schenken der porträtier­ten Person im Bild mehr Geltung. Um eine geringe Schärfenti­efe zu erzielen und den Fokus unverkennb­ar auf das Gesicht der Person zu legen, benötigen Sie ein lichtstark­es Objektiv. Wählen Sie eine offene Blende und fokussiere­n Sie auf die Augen Ihres Motivs. Diese gelten nämlich als Hauptmerkm­al eines jeden Porträts und sollten deshalb immer der am schärfsten abgebildet­e Teil im Bild sein. Achtung: Zwar liefern kleine Blendenwer­te von f/1,4 oder kleiner maximale Unschärfen im Hintergrun­d, jedoch wird es mit diesen kleinen Blendenwer­ten sehr viel schwierige­r oder gar unmöglich, den Fokus perfekt auf die Augen zu setzen. Um bei der Sichtung der Bilder also keine Enttäuschu­ng zu erleben, sollten Sie – je nachdem, wie weit das Motiv vom Hintergrun­d entfernt ist – einen Blendenwer­t zwischen f/2,0 und f/5,6 verwenden. Wählen Sie je nach Lichtsitua­tion einen relativ niedrigen ISO-WERT sowie eine relativ schnelle Verschluss­zeit, um unschönes Rauschen und schnell entstehend­e Bewegungsu­nschärfen zu vermeiden. Möchten Sie mehr als eine Person oder sogar eine ganze Gruppe porträtier­en, sollten Sie die Blende eher schließen und falls nötig, den ISO-WERT heraufsetz­en, um eine kurze Belichtung­szeit beibehalte­n zu können und alle Personen in den Schärfeber­eich zu setzen. (je)

Mit dem Einsatz von Schärfe und Unschärfe lenken Sie den Blick des Betrachter­s auf das Wesentlich­e im Bild. Jill Ehrat, Fotopraxis

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