RAW oder JPEG?
Wann Sie welches Format verwenden sollten, hängt von Motiv und Situation ab. Wir sagen Ihnen, in welchen Momenten Sie keinesfalls auf RAW verzichten sollten und wann JPEG die bessere Wahl ist.
Auch wenn das professionelle Raw-format Ihnen die bestmögliche Bildqualität bietet, gibt es durchaus Fotomomente, in denen es sinnvoll sein kann, im JPEGModus zu fotografieren. Haben Sie beispielsweise nur wenig Speicherplatz zur Verfügung oder möchten Sie ein bewegtes Motiv per Reihenaufnahme festhalten (siehe Bilder unten), sollte die Wahl bevorzugt auf JPEG fallen. Ebenso gilt dies für Fotos, bei denen Sie sich sicher sind, dass Sie diese nachträglich nicht mehr am PC bearbeiten möchten.
In den meisten anderen Fotosituationen jedoch – egal, ob Landschafts-, Architektur- oder Porträtmotiv – raten wir Ihnen, lieber zwei oder drei Speicherkarten mehr einzupacken, in RAW zu fotografieren und somit die Vorteile der Rohdaten sowie volle Flexibilität in der Bildnachbearbeitung zu genießen. Einer der nennenswertesten Vorzüge von Rohdateien im Gegensatz zu JPEGS ist, dass in den Tiefen und Lichtern sehr viel mehr Informationen gespeichert werden. Dies kommt vor allem Fotos mit einem hohen Kontrastumfang, wie zum Beispiel Gegenlichtaufnahmen (siehe Bild rechts), zugute. Denn über spezielle Raw-konverter lassen sich zu dunkel geratene Bereiche hier verlustfrei aufhellen, Kontraste im Bild einfach und schnell ausgleichen sowie „verloren geglaubte“Farben zurückbringen. Jedoch auch in der Nachtfotografie sollten Sie keinesfalls auf das Raw-format verzichten: Dank seines enormen Informationsgehalts kann unschönes Bildrauschen – das in der Nachtfotografie aufgrund hoher Belichtungszeiten leider unumgänglich ist – kinderleicht entfernt werden. Ein weiteres Plus für Nachtfotos: Im Gegensatz zu JPEG bietet RAW die Möglichkeit, den Weißabgleich nachträglich zu verändern (siehe Seiten 54 und 55). (je)
Ein Fall für RAW: Gegenlicht & Nacht