EIN MOTIV, VIER BILDLOOKS
Am liebsten fotografiert Nora Scholz Hochzeiten, Paare und Porträts. Im Fokus stehen für sie der einzigartige Moment sowie der Ausdruck der Person – in Kombination mit perfektem Licht sowie einer besonderen Umgebung. Wie die Fotografin arbeitet, erzählt sie hier.
Nora, gab es einen bestimmten Anlass für dieses Shooting? Welches Ziel hattest du vor Augen?
Entstanden sind diese Bilder während eines Shootings auf einem Meetup in Leipzig. Viele Models und Fotografen haben sich an dem Tag in einem Loft getroffen, miteinander geshootet, sich kennengelernt oder bereits als Freunde wiedergetroffen. An solchen Meetups nehme ich öfter teil und veranstalte auch selbst solche Events. Hier kann ich meine Kreativität ausleben, Dinge ausprobieren und neue Menschen kennenlernen. Das Styling habe ich gemeinsam mit dem Model abgesprochen. Natürlich, sexy, cool, dennoch feminin und ein bisschen Vintage sollte es sein. Das Outfit, das Make-up und die Haare sollten möglichst natürlich und dezent wirken, damit der Fokus ganz auf dem Model und ihrem natürlichen Ausdruck liegt.
Jedes Porträt der Reihe besitzt einen ganz eigenen Look. Wie gestaltest du deine Bildserien?
Ich achte auf möglichst gedeckte, dezente und natürliche Farben – sowohl in der Umgebung als auch bei der Outfit-wahl. Mir ist es wichtig, dass nicht zu viele Komponenten vom Model ablenken. Für mich stehen das Model und sein Ausdruck immer im Fokus. Da ich nur mit natürlichem Licht und Festbrennweiten fotografiere, bleibe ich immer in Bewegung. Ich verändere meine Position mit dem Licht, aber auch mit dem Model und um den Bildausschnitt zu verändern. Durch das ständige In-bewegung-sein sind verschiedene Perspektiven und Variationen vorprogrammiert. Meine Models bekommen von mir auch immer die Aufgabe, sich zu bewegen – starre Posen gibt es bei mir nicht. Ich denke, das ist das Geheimrezept. Somit erziele ich verschiedene Looks, die zwar alle an derselben Location entstanden sind, aber völlig unterschiedlich aussehen und wirken.
Welches Equipment hast du verwendet?
Fotografiert habe mit einer Leica Q sowie einer Canon EOS 5D Mark III und einem 50mm 1.4. von Sigma. Ich beschränke meine Technik gern auf das Wesentliche, um mich ganz auf das Model und die Stimmung konzentrieren zu können. Durch das harte und grelle Mittagslicht konnte ich den ISO-WERT niedrig halten. Die Blende bleibt bei mir immer offen, dementsprechend habe ich die Belichtungszeit verkürzt. Ich habe nur mit Fensterlicht gearbeitet. Meist von der Seite, mal als Backlight und auch als Frontlight. Available Light ist vielseitig nutzbar und war durch die großen Fensterscheiben unglaublich soft, so dass ich mir keine bessere Lichtquelle hätte vorstellen können.