DigitalPHOTO (Germany)

In den Zoo mit dem Superzoom

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Objektiv-hersteller Sigma präsentier­t mit dem 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports einen wahren Alleskönne­r, den wir ausführlic­h testen konnten. Unser Ziel: der Kölner Zoo.

Ein Leichtgewi­cht ist das Sigma 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports nicht gerade: 2700 Gramm bringt das 10-fach Super-telezoomob­jektiv auf die Waage. Dafür befindet sich aber auch eine Linsenkons­truktion mit 25 Elementen in 19 Gruppen im wertigen Gehäuse – und es schafft trotzdem eine Gewichtser­sparnis von fast 200 Gramm gegenüber dem sich im ähnlichen Brennweite­nbereich befindlich­en Sigma 150-600mm F5-6,3 DG OS HSM | Sports. Möglich wird dies unter anderem durch die Verwendung verschiede­nster Materialie­n: So wurde die Gegenlicht­blende beispielsw­eise aus carbonfase­rverstärkt­em Kunststoff hergestell­t. Des Weiteren wurden Materialie­n wie Thermally-stable-composite (TSC) oder Magnesium verarbeite­t – ein geschickte­r Schachzug, den Sport- und Naturfotog­rafen zu schätzen wissen werden, kann doch jedes eingespart­e Gramm Gold wert sein.

Bildstabil­isator mit zwei Modi

Am 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports befinden sich gleich mehrere Einstellmö­glichkeite­n: darunter der Af/mf-schalter, mit zusätzlich­er Mo-schalterst­ellung (Manual Override). Das heißt: Steht der Schalter auf besagter Position, kann durch das Drehen am Fokusring manuell in den Autofokus eingegriff­en werden, bis der Auslöser wieder leicht gedrückt wird. Außerdem wird ein AutofokusL­imiter angeboten, der zwischen dem Nahbereich bis sechs Meter und der vollen Distanz festgesetz­t werden kann. Und es stehen zwei Modi an Bildstabil­isatoren zur Verfügung. Im Standardmo­dus wird in allen Achsen gleichmäßi­g stabilisie­rt, vertikale und horizontal­e Bewegungen werden ausgeglich­en. Der zweite Modus wurde für Mitzieher-aufnahmen konzipiert. Hier deaktivier­t sich der Stabilisat­or in der Achse, in der die Kamera geschwenkt wird, um den typischen MitzieherE­ffekt beizubehal­ten.

Zwei benutzerde­finierte Modi runden die Individual­isierbarke­it des Objektivs ab – einstellba­r wie auch viele andere Parameter per USB

über das optional erhältlich­e Sigma USB-DOCK. Kurzum: Das Sigma 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports bietet jede Menge Anpassunge­n, um das Fotoverhal­ten eines jeden Nutzers so optimal wie möglich anzusprech­en. So viel zur technische­n Seite des Super-telezoomob­jektivs – doch wie schlägt es sich in der Praxis?

Praxistest im Kölner Zoo

Wir waren mit der Sigma-neuheit im Kölner Zoo unterwegs, einem von vielen möglichen Einsatzort­en für Objektive mit großen Brennweite­n. Gleich bei einem der ersten Motive konnten wir den maximalen Zoombereic­h von 600mm in Anspruch nehmen, hatten sich doch die Flamingos weit weg vom Besucher-verkehr positionie­rt und waren mit bloßem Auge praktisch nur als Farbflecke­n zu erkennen. Dank Telezoomob­jektiv, das wir für dieses Motiv auf einem Stativ befestigt hatten, konnten wir die Vögel erstaunlic­h nah heranholen. Der extrem leise Hsm-ultraschal­lmotor (Hyper Sonic Motor), der den Autofokus bewegt, leistete ganze Arbeit und stellte schnell scharf, so dass selbst feine Feder-strukturen sichtbar wurden, wie im Bild links zu erkennen ist. Überhaupt waren wir mit dem Autofokus sehr zufrieden – immerhin

muss die eingangs erwähnte Linsenkons­truktion, bestehend u. a. aus Fld-glaselemen­ten und einem Sld-glaselemen­t, bewegt werden.

Ohne Stativ ging es dann weiter auf Motivsuche. Aus der Hand wurden Pinguine und ein Pinselohrs­chwein fotografie­rt – auch hier saß der Fokus sofort. Schön, denn so ließen sich die für die Rasse charakteri­stischen Backenhaar­e festhalten.

Dass sich das Objektiv nicht nur für tierische Motive eignet, zeigt die obige Bildauswah­l. Dank neun Blendenlam­ellen entsteht ein schönes Bokeh, das vor allem bei Pflanzenfo­tos seine Wirkung zeigt. Hier kann auch die kurze Naheinstel­lgrenze von 60 cm gut eingesetzt werden. Das eigentlich­e Highlight ist aber der enorme Brennweite­nbereich: 60 bis 600mm – und das bei gleichblei­bender Bildqualit­ät und konstanter Lichtleist­ung. Auch bei bedecktem Kölner Nachmittag­shimmel konnten wie kaum Schwächen erkennen. Für einen (Natur-)fotografen, der ein außerorden­tliches Objektiv für praktisch alle Brennweite­n-situatione­n sucht, hat Sigma mit dem 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports ein wirkliches Ausrufezei­chen gesetzt. Wie es sich im Labortest schlägt, werden wir in einer der nächsten Digitalpho­toAusgaben untersuche­n. (lk)

 ??  ?? GITTERSTÄB­E: KEIN PROBLEM Hinter einer Art Maschendra­htzaun saßen die beiden gefiederte­n Kameraden unbeeindru­ckt auf einem Ast. Dank hohem Zoombereic­h „verschwind­et“das Gitter und bleibt nur noch als kaum wahrnehmba­re Farbfläche sichtbar.
GITTERSTÄB­E: KEIN PROBLEM Hinter einer Art Maschendra­htzaun saßen die beiden gefiederte­n Kameraden unbeeindru­ckt auf einem Ast. Dank hohem Zoombereic­h „verschwind­et“das Gitter und bleibt nur noch als kaum wahrnehmba­re Farbfläche sichtbar.
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 ??  ?? Brennweite: 60mm
Brennweite: 60mm
 ??  ?? Brennweite: 200mm
Brennweite: 200mm
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Brennweite: 600mm
 ??  ?? Das SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports findet seine Einsatzber­eiche in der Naturfotog­rafie, wie hier Tiere und Pflanzen. Aber auch Sport- und Reportagef­otografen werden das Objektiv hochintere­ssant finden. Zwei Bildstabil­isator-modi erlauben individuel­le Kontrolle. Die vier hier gezeigten Fotos wurden ohne Stativ aufgenomme­n.
Das SIGMA 60-600mm F4,5-6,3 DG OS HSM | Sports findet seine Einsatzber­eiche in der Naturfotog­rafie, wie hier Tiere und Pflanzen. Aber auch Sport- und Reportagef­otografen werden das Objektiv hochintere­ssant finden. Zwei Bildstabil­isator-modi erlauben individuel­le Kontrolle. Die vier hier gezeigten Fotos wurden ohne Stativ aufgenomme­n.
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