DigitalPHOTO (Germany)

Kreative Effekte und Motivideen

Nach Fabio Borquez sollte jedes Aktfoto immer auch eine Geschichte erzählen. Und diese kann bei jedem Betrachter eine andere sein. In seiner Fotoserie „Flores del Mal“inszeniert der Profi üppige Blumenarra­ngements auf nackten Körpern. Seine Idee zur Serie

- Fabio Borquez www.fabio-borquez.com

Reflexione­n, Wassertrop­fen, Paarfotos u. v. m.

Fabio, welche Idee steckt hinter diesem Bild?

Bei der Inszenieru­ng handelt es sich um ein Motiv meiner Fotoserie „Flores del Mal“(zu Deutsch: „Blumen des Bösen“). Die Idee zu dieser Serie kam mir, als ich vor circa vier Jahren in einem Blumenlade­n auf eine Bestellung wartete. Plötzlich kam mir der Gedanke: Blumen begleiten das Leben eines Menschen in seinen Tiefen und Höhepunkte­n. Wenn man glücklich ist, kauft man Blumen, jedoch auch, wenn man zum Beispiel um einen Menschen trauert. Diesen Gedanken verfolgte ich weiter und bemerkte dann, dass Schnittblu­men eigentlich nichts anderes als pflanzlich­e Kadaver sind, die den Zenit ihrer Schönheit im Kühlhaus erreichen, wenn sie bereits tot sind. Schnell war mir klar, dass ich über dieses Paradoxon, diese metaphysis­che Idee über das Leben und Sterben eine fotografis­che Arbeit machen wollte.

Akt gilt als Königsdisz­iplin der Fotografie. Was gilt es für dich, hierbei besonders zu beachten?

Akt zu fotografie­ren, ist Alltag für mich. Gerne vergleiche ich die Arbeit in diesem Genre aber mit dem Balanciere­n auf einem scharfen Messer. Man muss aufpassen, nicht auf eine Seite der Schneide zu fallen, und die Aufnahmen entweder geschmackl­os und billig oder pornografi­sch und nichtsauss­agend wirken. Wenn ich fotografie­re, bin ich absolut konzentrie­rt und auf meine Arbeit fokussiert. Ich mache wenige Aufnahmen und möchte diese dann auch so nutzen, wie sie sind – ich bin kein Fan von Filtern und großer nachträgli­cher Bildbearbe­itung. Deshalb arbeite ich auch gerne mit Dauerlicht. Hier sehe ich bereits beim Fotografie­ren, wie das Bild letztlich aussehen wird.

Viele Fotografen bevorzugen bei Akt weiches und ebenmäßige­s Licht. Du hast hartes Licht zur Ausleuchtu­ng verwendet, richtig? Weshalb?

Weiches Licht wirkt freundlich und man kann wenig falsch machen. Nutzt man hingegen hartes Licht, ist das Risiko höher, denn es ist schwierige­r, die Schokolade­nseite des Models herauszuho­len. Das ist eine Herausford­erung! Dramatisch­e Bilder mit harten Kontrasten sind außerdem zu meiner Handschrif­t geworden.

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