SINNLICHER AKT MIT NATÜRLICHEM LICHT
„Die Wirklichkeit des Alltags ausblenden und sich treiben lassen“– so beschreibt Jens Wagner seine Herangehensweise an die Fotografie. Seine Aktfotos versprühen einen besonders intimen, analog-romantischen und träumerischen Charme. Sie wirken nahezu „zufällig eingefangen“. Das Geheimrezept für authentisch natürliche Aktbilder verrät der Fotograf im Interview.
Jens, die Atmosphäre in deinen Aufnahmen wirkt sehr vertraut. Wie schaffst du es, dass sich deine Models wohlfühlen und so natürlich auf den Bildern wirken?
Oft kenne ich meine Models schon, bevor ich mit ihnen shoote. Falls nicht, treffe ich mich vorher schon mal auf einen Kaffee mit ihnen und wir unterhalten uns über alles Mögliche. Ich suche mir meine Models ganz genau aus. Vom optischen Typ sowie auch menschlich. Besonders wichtig ist hier natürlich, dass sie offen für diese Art von Bildern sind. Nur so können die Bilder ungezwungen wirken und
dieses persönliche Flair tragen. Ich versuche, während des Shootings eine Wohlfühlzone für das Model zu schaffen. Hierbei lasse ich es meistens völlig frei agieren. So habe ich die Möglichkeit, es in seinem ganz natürlichen Bewegungsablauf fotografisch festzuhalten. So wirken dann auch die meisten Bilder ungestellt und natürlich.
Worauf achtest du beim Gestalten deiner Fotos?
Meistens shoote ich in meinem Studio/atelier oder direkt bei dem Model zu Hause. Ich fotografiere zu 98 Prozent nur mit natürlichem Licht.
In meinem Studio habe ich eine große Fensterfront und da weiß ich ganz genau, zu welcher Tageszeit und zu welchen Wetterbedingungen, welches Licht in mein Studio fällt. Danach kann ich die Stimmung meiner Bilder natürlich sehr gut richten. Wenn ich bei einem Model zu Hause bin, arbeite ich auch mit dem vorhandenen natürlichen Licht. Hierbei entstehen oft spontan sehr interessante Sachen. Grundsätzlich achte ich immer auf harmonische Farben und Lichtsituationen im Bild. Auch diese beiden Aufnahmen sind bei natürlichem Licht am frühen Abend in meinem Studio entstanden.