Zwei Boxen, vier Licht-set-ups
SCHRÄGES KREUZLICHT
Das Kreuzlicht ist ein Uralt-klassiker in der Porträtfotografie. Es beruht darauf, dass sich zwei Lichtquellen genau gegenüberstehen. Meistens setzt man Kreuzlicht als schräges Kreuzlicht ein, so dass die eine Lichtquelle das Model von schräg vorne ausleuchtet und die andere von schräg hinten. Schräges Kreuzlicht ist ein Licht-set-up, das dem Model unglaublich viele Freiheiten bietet. So kann sich die Person vor der Kamera in alle Himmelsrichtungen drehen und wenden, ohne, dass starke Schattenwürfe entstehen. Denn trifft die eine Lichtquelle das Motiv kaum noch, dann übernimmt die andere die Ausleuchtung. Gerne werden bei diesem Set-up auch Lichtquellen mit unterschiedlichen Charakteristika verwendet, zum Beispiel härteres Licht von hinten und weiches von vorne.
SYMMETRISCHES LICHT VON ZWEI SEITEN
Die Lichtzange erzeugt einen äußerst künstlichen Look. Die Perfektion und Symmetrie der beiden Lichtquellen links und rechts vom Model ist bereits auf den ersten Blick erkennbar. Und genau das ist, was die Lichtzange auch so künstlich wirken lässt. Es existieren in der Realität viele irrsinnige Lichtstimmungen, aber eine perfekte Lichtzange – und mit perfekt ist identisch in Stärke und Look gemeint – trifft man beim Fotografieren mit Tageslicht wahrscheinlich niemals an. Der Bildlook der Lichtzange ist sehr beliebt bei Aktfotografen, weil hierbei Formen und Rundungen sehr schön herausgearbeitet und betont werden können. Für die Porträtfotografie stellt die Lichtzange ein eher spezielles Licht-set-up dar und kann für Spielereien und außergewöhnliche Porträts genutzt werden.
AUS ZWEI MACH EINS
Die Lichtwand ist ein Licht-set-up, das Ihnen sehr viel Geld sparen kann. So kosten große Softboxen exponentiell mehr als kleinere Softboxen (und große Softboxen fangen irgendwo oberhalb der hier genutzten 100-x-100-cm-softbox an). Anstatt eine große Softbox für viel Geld zu kaufen, können Sie ganz einfach zwei kleine Softboxen zu einer großen Lichtwand zusammenfassen. Egal, ob vertikal oder horizontal – wie in unserem Beispielbild oben – ausgerichtet: Die Lichtwand ist ein äußerst spannendes Licht-set-up, das Ihr Model wunderbar ausleuchtet. Kommt das Licht von einer Seite, sorgt es für eine schöne Plastizität im Bild. Um die Softboxen miteinander zu einer Lichteinheit zu verbinden, empfiehlt Martin Krolop herkömmliche Baumarktklammern.
FRONTALES LICHT
Bei dem Frontal-set-up leuchtet eine Softbox das Model von schräg oben aus und bestimmt mit höchster Leistung die Hauptcharakteristik des Lichts. Die zweite Softbox kommt eher von unten – tendenziell auf Höhe der Kamera – und ist schwächer eingestellt als die Hauptlichtquelle. Durch diese Lichtsetzung entsteht eine weiche Ausleuchtung von vorne, behält jedoch auch eine gewisse Restmodulation, da die Lichtquelle von oben für Plastizität sorgt.
Bereits mit zwei eckigen Lichtboxen lassen sich unglaublich viele verschiedene Lichtsets erzeugen!