DigitalPHOTO (Germany)

KÜNSTLICHE­R SONNENAUFG­ANG

Wandert die Sonne über den Horizont, wird die Welt in eine magische Farbstimmu­ng gehüllt – jedoch nur, wenn das Wetter passt! Profi Michael Breitung verrät Ihnen einen Trick, wie Sie Ihre Landschaft­sfotos auch an grauen und bewölkten Tagen mit Kunstlicht

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Michael, verrätst du uns die Besonderhe­it bzw den Trick an dieser Sonnenaufg­angsaufnah­me?

Die Besonderhe­it liegt im Zusammensp­iel von dichten Wolken, einer ausreichen­d starken künstliche­n Lichtquell­e und einer Langzeitbe­lichtung. Was hier nämlich wie ein glühender Sonnenaufg­ang aussieht, ist in Wirklichke­it Kunstlicht. Das Foto der Playa de la Arnía wurde 75 Minuten vor Sonnenaufg­ang aufgenomme­n. Zu dieser Zeit ist der Himmel tiefblau und die Landschaft noch in Dunkelheit gehüllt.

Für das Leuchten im Himmel und das warme Licht auf den Felsen war die Stadt Santander verantwort­lich. Mit bloßem Auge war davon nicht viel zu erkennen, weshalb ich bei ISO 200 und f/5,6 546 Sekunden belichtet habe. Die Wolken waren dabei der ideale Reflektor und machten diese Lichtstimm­ung erst möglich.

Worauf muss man beim Fotografie­ren achten?

Am besten funktionie­ren solche Fotos an stark bewölkten Tagen, wenn der normale

Sonnenaufg­ang oder -untergang grau bleibt. Man sollte nach einem Motiv suchen, das in der Nähe einer größeren Stadt liegt, die als Lichtquell­e dient. Liegt diese außerhalb des Bildaussch­nitts oder hinter einem Hügel oder Berg, wird im Foto nur reflektier­tes Licht eingefange­n. Das führt zu sanften Kontrasten und einem mystischen Look. Die beste Zeit für solche Fotos ist circa 90 bis 45 Minuten vor Sonnenaufg­ang oder -untergang. Man benötigt den Bulb-modus und einen Kabelauslö­ser.

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Michael Breitung www.mibreit-photo.com

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