Kunstlicht als Farbpinsel einsetzen
Olaf, würdest du uns verraten, wo genau du dieses eindrucksvolle Lightpainting auf den Sensor deiner Kamera gebannt hast?
Das Bild habe ich im historischen Stadtbad in Leipzig aufgenommen. Der Raum zeigt den beeindruckenden Eingangsbereich in die orientalische Sauna des Hallenbades.
In deinem Portfolio finden sich unzählige LostPlace-lightpaintings. Warum eignen sich die verlassenen Orte deiner Meinung nach so gut als Kulisse für die Lichtmalerei?
Lost Places haben einen ganz besonderen Charme und ergeben mit den Lichteffekten
Eine Langzeitbelichtung, verschiedene Lichtwerkzeuge und eine fotogene Location – das sind die Zutaten, mit denen Olaf Schieche alias ZOLAQ faszinierende Bildwelten erschafft. Im Interview verrät der Künstler, warum vergessene Orte, sogenannte Lost Places, und Lightpaintings eine perfekte Kombination ergeben.
einen einzigartigen Kontrast. Sie können mit dem Licht zu neuem Leben erweckt werden und durch den gezielten Einsatz von Licht werden viele der Raumdetails hervorgehoben.
Mit welchen Lichtwerkzeugen hast du die Dunkelheit bei diesem Motiv erleuchtet?
Das Bild ist durch den Einsatz von zwei sogenannten Tubes entstanden. Das sind Farbröhren aus Plastik, die eigentlich dafür gedacht sind, Neonröhren farbig leuchten zu lassen. Beide Röhren wurden mit zwei Taschenlampen erleuchtet. Die Röhren wurden gleichzeitig hinter dem Model einmal im Kreis gedreht,
wobei die gelbe Röhre im Stroboskop-modus geblinkt hat, wodurch die Unterbrechungen in der Lichtspur entstanden sind. Für etwas mehr Raumausleuchtung habe ich zusätzlich noch mehrere einzelne kleine Lichtspots in dem Raum verteilt.
Welches Fotoequipment und welche Kameraeinstellungen kamen für das Motiv zum Einsatz?
Zum Einsatz kam die Olympus OM-D E-M1 Mark II mit dem 7-14mm F2.8 Pro Objektiv auf einem Rollei Beta Rock Solid Stativ. Ich belichtete das Motiv 2,2 Sekunden im Live-composite-modus bei ISO 500 und Blende F/4,5.