Olympus OM-D E-M5 Mark III
Starkes Mft-system im leichteren Gehäuse
Die dritte Generation der OM-D E-M5 ist da und möchte mit einem 20-Megapixel-sensor, ausgereiften Autofokus-funktionen und kompakter Bauweise überzeugen. Und tatsächlich: Das Update lohnt sich. Lesen Sie hier, was uns an der Kamera überzeugt und wo Olympus noch nachbessern muss.
Mit einem Testergebnis von 92,2 Prozent fährt die Olympus OM-D E-M5 Mark III die Bestnote super bei uns ein. Dennoch erhält die Kamera keine Kaufempfehlung für alle Fotografen. Das 371 Gramm leichte MicroFourthirds-system hat nämlich wie jede andere Kamera auch Vor- und Nachteile, die zur Arbeitsweise des Fotografen passen müssen. Werfen wir dafür einmal einen Blick ins Innere der OM-D.
Löste das Vorgängermodell noch 16,1 Millionen Pixel auf, handelt es sich bei der dritten Kamerageneration um einen 20,4-MegapixelSensor. Wie für eine OM-D üblich ist er auf fünf Achsen stabilisiert. Der Hersteller verspricht seiner Kundschaft eine Kompensation von bis zu 5,5 Blendenstufen (nach Cipa-standard). So sollen hohe Iso-werte vermieden werden. Reicht die Sensorstabilisierung mal nicht aus, lässt sich die Lichtempfindlichkeit des Sensors auf bis zu ISO 25.600 einstellen. Durch den beweglichen Live-mos-sensor im 4:3-Format sind wie schon beim Vorgängermodell hochauflösende JPEGS möglich: Aus acht Einzelaufnahmen kann die Kamera automatisch ein 50-MP-JPEG erstellen.
Die Bildqualität des Sensors kann sich wahrlich sehen lassen: Mit hoher Auflösung und einem großen Dynamikumfang erzielt die OM-D E-M5 Mark III in unserem Test Spitzenwerte. Wie bei anderen Mft-kameras gilt, dass die Bildqualität bei hoher Lichtempfindlichkeit stark abnimmt. Geringe Iso-werte sind empfehlenswert.
121 Kreuzsensoren
Damit die OM-D E-M5 Mark III ihre Motive scharf einfängt, hat Olympus ein Hybrid-autofokussystem mit 121 Messfeldern vom Typ Kreuzsensor in das wettergeschützte Gehäuse eingebaut. Wie schon die zweite Generation der Kamerareihe ist auch die E-M5 Mark III dazu in der Lage, automatisch Fokus-bracketing-aufnahmen für erweiterte Schärfentiefe anzufertigen.
Die Bildkontrolle ermöglicht der rückseitige, drei Zoll große, dreh- und schwenkbare Touchmonitor. Er löst 1,04 Millionen Bildpunkte auf. Alternativ dazu steht ein Oled-sucher bereit,
Tim Herpers, Chef vom Dienst Die OM-D E-M5 Mark III bietet ein ausgereiftes Kamerasystem mit großem Funktionsumfang für ambitionierte Fotografen.
der 2,36 Mio. Bildpunkte auflöst, 100 Prozent des Bildfeldes abdeckt und eine Suchervergrößerung von 1,2x bis 1,37x ermöglicht.
Im Sucherbuckel versteckt sich kein integrierter Aufklappblitz. Stattdessen legt Olympus der Kamera einen kleinen Aufsteckblitz bei, der mit einer Leitzahl von 12,9 (bei ISO 200) bei dunklen Lichtverhältnissen aushilft. Die Akkulaufzeit gibt Olympus mit bis zu 310 Aufnahmen an (nach Cipa-standard). Als erstes Modell in der E-m5-reihe lässt sich die dritte Kamerageneration mobil über USB aufladen. Neben einem Usb-2.0-eingang bietet die spiegellose Systemkamera auch einen MINI-HDMI sowie einen Mikrofoneingang. Apropos Mikrofon: Videoaufnahmen sind in bis zu C4k-auflösung (4.096 x 2.160 Pixel) mit einer Bildrate von 24p möglich. Alle Bilddaten werden auf einer Sd-karte im Uhs-ii-kompatiblen Speicherkartenslot gespeichert. Drahtlos ist die Kamera via WLAN und Bluetooth konnektiv.
Flottes Kamerasystem
Wer denkt, dass die neue Olympus OM-D E-M5 Mark III nicht auch Actionszenen festhalten könnte, hat weit gefehlt. In Serie nimmt die kompakte Mft-kamera bis zu 150 Raw-aufnahmen mit einem Tempo von zehn Bildern pro Sekunde auf. Wer in JPEG fotografiert, kann weit mehr als nur 15 Sekunden am Stück fotografieren. Im für Olympus-kameras bekannten Pro-captureModus (die Kamera nimmt bei halb durchgedrücktem Auslöser bereits Fotos auf) sind bis zu 30 Bilder pro Sekunde drin.
Mit einem Neupreis von 1.094 Euro (ohne Objektiv) ist die OM-D E-M5 Mark III deutlich teurer als ihr Vorgängermodell, das derzeit für 619 Euro über die Ladentheke geht. Doch die Verbesserungen zwischen beiden Kameragenerationen fallen groß aus. Daher lohnt sich unserer Meinung nach der Mehrkostenaufwand.
Für 1.085 Euro ist derzeit die Panasonic Lumix G9 erhältlich, die in unserem Test vor zwei Jahren etwas besser abschneiden konnte (siehe Testtabelle rechts). Wie eingangs erwähnt, ist die Bildqualität vor allem im Low-iso-bereich überzeugend. Wer öfter bei hoher Lichtempfindlichkeit fotografiert, sollte zu einer Kamera mit größerem Sensor greifen. Eine Alternative mit einem Aufpreis von rund 200 Euro ist die Fujifilm X-T3 (1.299 Euro). Diese Systemkamera belegt bei uns Platz zwei unter den Profi-cscs.