EBERHARD SCHUY,
PROFIFOTOGRAF
Die ersten fotografischen Schritte begann Eberhard Schuy als Praktikant. Später folgte eine Ausbildung zum Fotografen, Festanstellungen in Agenturen, ehe er sich selbstständig machte. Wie sieht der Profifotograf diesen Werdegang heute? Was empfiehlt er jungen Berufsanfängern? Wir haben ihn gefragt.
Herr Schuy, angehende Fotografen stellen sich die Frage nach Lehre, Studium oder Assistenzen. Wie ist Ihre Meinung?
Die ersten Schritte sehe ich heute auf gar keinen Fall in der Lehre. Eine Lehre kann gut sein, wenn man schon weiß, was man will. Ich erlebe es dagegen häufig, dass der größte Teil der Leute, die in eine Lehre gehen, nach einem Jahr feststellen, dass sie eigentlich etwas ganz anderes machen wollten. Sicher, es gibt einige gute Berufsschulen, trotzdem sehe ich das Konzept der Ausbildung zum Fotografen skeptisch.
Sie raten eher den Weg über eine Assistenz bei einem Fotografen?
Ja, auch wenn es mittlerweile wirklich schwer geworden ist. Auch ich nehme kaum noch Assistenten, weil die meisten dann doch nur ein paar Wochen da sind. Dann hat man sich gerade aneinander gewöhnt und trennt sich schon wieder.
Was ist Ihr finaler Tipp?
Ich würde einfach anfangen zu fotografieren. Heute ist das doch leichter denn je. Und ich würde schauen, in welche Richtung es mich treibt, welches Genre mich reizt. Dann würde ich mir ein, zwei Fotografen heraussuchen, mit denen ich eine Kooperation eingehe möchte – dort aushelfen, regelmäßig in deren Studio vorbeischauen und einfach zusehen. Gute Fotografen bieten das immer wieder an. Ich würde diesen Fotografen meine Bilder zeigen – verschiedene Meinungen einholen. Das ist der beste Weg zum Erfolg. (lk)