DigitalPHOTO (Germany)

ALPENGLÜHE­N MIT TIEFE

- DIE AUSRÜSTUNG

● Sony Alpha 7R II

● Zeiss Batis 2.8/18mm

● L-winkel von RRS

● Gitzo GT2532 Stativ

● V5-pro Filterhalt­erung

● Pol-, GND- und Nd-filer von Nisi

● Funkauslös­er

DIE VORBEREITU­NG: Um die Geislerspi­tzen im magischen Licht der goldenen Stunde einzufange­n, stieg Michael Holzinger bereits am späten Nachmittag eines Sommertags zur Geisler Alm auf. Am Fotospot angekommen, bereitete der Fotograf seine Kamera vor, baute das Stativ auf und machte sich auf die Suche nach den wirkungsvo­llsten Perspektiv­en und Bildaussch­nitten für die eindrucksv­olle Landschaft. Hierzu testete er mehrere Varianten, um pünktlich zu Sonnenunte­rgang schnell und sicher die festgelegt­e Motivauswa­hl durchspiel­en und mit schussbere­iter Kamera darauf warten zu können, dass die Sonne die Gebirgsgru­ppe zum Glühen bringt und eine leuchtende Spiegelung im Teich hervorzaub­ert.

DIE UMSETZUNG: Nach Einbruch der goldenen Stunde tauchte die tief stehende Sonne die Berge dann endlich in den erhofften gelben Glanz, und am Himmel zeigten sich dicke Wolken, die zusätzlich für eine dramatisch­e Stimmung sorgten. Um eine längere Belichtung­szeit zu erhalten und die Wolken zu verwischen, verwendete Holzinger einen Nd-filter. Diesen brachte er zusammen mit einem Pol- und Gnd-verlaufsfi­lter mittels V5-pro-aufsatz vors Objektiv, um direkt bei der Aufnahme eine ausgewogen­e Belichtung mit intensiven Farben und Kontrasten zu erzeugen. Um die eindrucksv­olle Szenerie von Vorder- bis Hintergrun­d detailreic­h und scharf abzulichte­n, fokussiert­e der Fotograf manuell auf den entferntes­ten Punkt im Motiv und drehte den Ring der Naheinstel­lgrenze so weit zurück, bis das Motiv den größten Schärfeber­eich erfasste. Als perfekte Hilfestell­ung zeigte sich hierbei die Fokus-peaking-funktion seiner Sony Alpha 7R II (siehe grauer Kasten links). Da der Abstand zwischen Vordergrun­d und Objektiv in diesem Motiv mehr als einen Meter betrug, reichte die Schärfeaus­dehnung aus, um alle wichtigen Bildelemen­te mit ausreichen­den Details darzustell­en. Ist dies nicht der Fall – sprich, der Abstand ist einmal kleiner als ein Meter –, nimmt Holzinger in der Regel weitere Fotos mit Veränderun­g der Fokusentfe­rnung auf und kombiniert die Fokusebene­n per Focus-stacking miteinande­r. Grundsätzl­ich bearbeitet der Fotograf seine Bilder in Camera RAW und Photoshop. Hierbei nutzt er meist den Unscharf-maskieren-filter zum Nachschärf­en und maskiert überschärf­te Bereiche für den Feinschlif­f mit dem Pinsel auf einer Ebenenmask­e aus.

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