DigitalPHOTO (Germany)

STEFAN HEYNE

FOTOKÜNSTL­ER

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Stefan Heyne ist studierter Bühnenbild­ner. Nach vielen Jahren in renommiert­en Theaterhäu­sern, verlässt er die Bretter, die die Welt bedeuten, und greift zur Kamera. Eine Entscheidu­ng, die er nie bereut hat.

Herr Heyne, wie wird man Künstler?

Ich glaube, Künstler wird man durch sich selbst. Akademien sind gut und wichtig. Aber ich finde, das ist kein Kriterium. Das einzige Kriterium für Kunst ist Arbeit, Arbeit, Arbeit. Aber die Arbeit muss mit einem Drang verbunden sein. Ich glaube nicht, dass so etwas planbar ist. Natürlich kann man sich das vornehmen, aber dann muss man es auch mit Leben erfüllen und durchhalte­n – aber durchhalte­n im höheren Sinne. Und das Beste ist natürlich die Sache selbst. Das muss das Wichtigste sein. Nicht das Kunstwerk und nicht die Galerie. Das kommt dann schon alles. Und das dauert vielleicht länger oder schneller oder gelingt leicht oder schwer, aber das Zentrum muss immer die Sache selbst sein. Man darf sich nicht ablenken lassen.

Es gibt also keinen vorgeschri­ebenen Weg?

Nein, so etwas gibt es nicht. Man kann alles machen, wenn man sich selbst nicht die Schranke im Kopf auferlegt. Ich habe mich damals dafür entschiede­n, als ich in Kroatien war, dass ich eben den Segelmast und alles Störende aus dem Bild entfernt habe, und jemand anderes würde sagen, dass das eben nicht raus darf und dass man nicht zehn Aufnahmen von einem Meer braucht, auf dem nichts los ist. Das sind Entscheidu­ngen, die fällt das Unbewusste.

Was ist Fotografie für Sie?

Dazu passt ein Zitat aus dem Theater, von Peter Zadek, der sagte „Theater ist eine Frage des Mutes“– und das kann man auf die Fotografie sehr gut adaptieren: Fotografie ist eine Frage des Mutes.

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