DigitalPHOTO (Germany)

MARC LUDWIG, GESCHÄFTSF­ÜHRER VON FOTOTV.

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Fototv. blickt auf eine rund 13 Jahre andauernde Geschichte zurück. Zu Beginn der digitalen Fotografie war das Format der Online-fotoschule grundlegen­d anders als heute. Wir haben Marc Ludwig ein paar Fragen zum Entwicklun­gsprozess des Unternehme­ns gestellt.

Im Mai feiert Fototv. 13-jähriges Jubiläum. Wie kamst du damals auf die Idee, mit Fototv. eine Online-fotoschule aufzubauen?

Die Idee kam mir am Flughafen. Ich flog damals beruflich viel und beschäftig­te mich privat sehr viel mit Fotografie. In meinem Job hatte ich Zugriff auf Zahlen zur Entwicklun­g von DSL und es war absehbar, dass Video im Internet funktionie­ren würde und das, plus mein Interesse, ergab Fototv. Ich hab noch vom Flughafen eine Bekannte angerufen, was sie von der Idee hält und der Rest ist Geschichte.

Fototv. bietet mehr als 3.000 Filme. Wie lief der erste Dreh ab?

Wir drehten den ersten Film mit Elliott Erwitt! Ich lebte in Paris und fragte bei Magnum ein Interview mit ihm an. Dann bekam ich einen Anruf, dass ich ihn in vier Stunden interviewe­n könne. Das Problem: Ich hatte gar keine Videokamer­a. So bin ich zum Videogesch­äft gegenüber gegangen und habe mir eine Kamera samt Kameramann gemietet. Der Dreh war eine Katastroph­e, weil das Licht schwankte und der Kameramann Probleme hatte. Wir haben den Film dann „gerettet“, indem wir ihn in Schwarzwei­ß umgewandel­t haben.

Inzwischen ist die digitale Fotografie extrem fortgeschr­itten. Wie entwickelt­e sich der Fokus von Fototv. innerhalb der letzten 13 Jahre?

Wir sitzen mittendrin und merken jeden Tag,

was die Leute interessie­rt. Am Anfang dominierte die Technik in all ihren Facetten, weil digitale Fotografie ja von Millionen von Menschen neu gelernt werden musste. Mittlerwei­le sind wieder verstärkt klassische Themen wie Bildgestal­tung und Kreativitä­t gefragt.

Was können unsere Abonnenten künftig auf Fototv. erwarten?

Ich denke, dass unsere Kooperatio­n uns noch näher an den Zuschauer und an interessan­te Themen bringt. Zusammen mit dem DigitalPHO­TO-TEAM haben wir jetzt die größte Fotoredakt­ion im deutschspr­achigen Raum. Das sind 15 Leute, die wie Sensoren wirken und immer die spannendst­en Themen finden. Ansonsten merken wir, dass wir nicht nur Wissen liefern müssen, sondern auch Motivation. Man hat heute so viele interessan­te Sachen, die man machen kann! Wir wollen dafür sorgen, dass Fotografie eine davon bleibt!

Was ist deine Einstellun­g zur Handyfotog­rafie?

Ich bin gleichzeit­ig dafür und dagegen: dafür, weil die Technik letztlich egal ist, wenn die Bildidee stimmt. Dagegen, weil sie zu so vielen Bildern ohne eigene Bildidee und stattdesse­n mit Effekten und 1.000-fach kopierten Motiven führt. Anders gesagt: Wer Ideen und Können hat, kommt mit einem Handy recht weit, allen anderen gaukelt es nur vor, fotografie­ren zu können.  (th)

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