Top-zoomobjektiv TIM HERPERS
CANON Kompakt, lichtstark und flexibel einsetzbar: So präsentiert sich das neue Telezoom für das Eos-r-system. Wir haben die Neuheit bei uns im Labor getestet und herausgefunden, ob sich der Kauf lohnt.
Als ich das neue Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM zum ersten Mal in die Hand genommen habe, fiel das kompakte Design auf: Das Objektiv misst nur 14,6 Zentimeter und ist damit rund fünf Zentimeter kürzer als das äquivalente Dslr-objektiv Canon EF 70-200mm F2.8L IS III USM. Grund dafür ist eine andere Bauweise: Während die Baulänge des Ef-objektivs bei allen Brennweiten gleich bleibt, fährt der Objektivtubus beim Rf-modell aus. Dennoch bietet die Neuheit viel Ausstattung, wie einen 5-Stufen-bildstabilisator, eine 9-Lamellen-irisblende und eine durchgehende Lichtstärke von f/2,8. Der Dual-nano-usm-fokussiermotor soll eine präzise und lautlose Fokussierung ermöglichen. Und tatsächlich: Das Objektiv fokussiert, wie man es von einem L-objektiv von
Canon erwarten kann. Am Objektiv befindet sich neben einem Einstellring für Fokus und Brennweite auch ein Steuerungsring für ISO, Blende oder Verschluss. Das Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt und hitzebeständig.
Starke Leistung im Testlabor
Das Canon RF 70-200mm F2.8L IS III USM haben wir im Testlabor mit der EOS R untersucht. Die Ergebnisse sind durchweg beeindruckend: Die Vignettierung ist bei 200mm Brennweite mit 1,1 Blendenstufen bei Offenblende am größten. Das lässt sich allerdings leicht korrigieren. Eine Verzeichnung ist über den gesamten Brennweitenbereich nur minimal messbar. Bei Offenblende ist die Auflösung bei 70mm Brennweite mit 2.060 Linienpaaren pro Bildhöhe im Bildzentrum am größten. Abgeblendet nimmt die Auflösung nochmals zu und erst ab Blende f/11 deutlich ab. Mit einem Neupreis von 2.799 Euro ist das neue Rf-objektiv sehr teuer. Doch eine Alternative gibt es (noch) nicht.