Drei weite Winkel
Tamrons neue Festbrennweiten im Einsatz
Tamron erweitert sein Sortiment um drei Festbrennweiten für Sonye-mount-kameras mit Vollformatsensor. Die beiden Profifotografen Klaus Wohlmann und Alexander Ahrenhold haben sie getestet.
Es gibt wohl nichts, das Fotografen mehr ärgert als ein Objektiv, mit dem sie nicht die gesamte Szenerie abbilden können. Das gilt vor allem in der Street- und Landschaftsfotografie – zwei Genres, in denen Weitwinkelbrennweiten häufig anzutreffen sind.
Während sich das Motiv mit einem Teleobjekitv vergrößern lässt, bewirkt das Weitwinkel das Gegenteil: Schaut man hindurch, wirken Gegenstände und Personen kleiner. Es scheint, als sei die Distanz zwischen Kamera und Objekt größer geworden. Das ist natürlich nicht der Fall, sondern es handelt sich vielmehr um einen optischen Effekt. Der Vorteil: Selbst aus geringer Distanz bekommt man damit viel aufs Bild. Je kürzer die Brennweite, desto weiter der Bildwinkel. Als „Weitwinkel“werden dabei Objektive mit einer Brennweite zwischen 15mm und 30mm (analog zum Kleinbildformat) bezeichnet. Sie bieten einen diagonalen Bildwinkel zwischen 100° und 60°, womit sie sich besonders für Aufnahmen in Innenräumen oder von großen Objekten eignen, die sich mit einer normalen Brennweite nicht ohne Weiteres vollständig abbilden lassen. Abgesehen von dem größeren Bildwinkel bieten Weitwinkelobjektive auch eine erweiterte Schärfentiefe. Das ist praktisch, wenn man sowohl nahe als auch entfernte Objekte im Bild scharf abbilden möchte, wie z.b. in der Landschaftsfotografie oder die Entfernung zum Hauptmotiv schätzen muss wie bei Schnappschüssen.
Objektive im Einsatz
Hinzu kommt, dass Weitwinkelobjektive ideal sind, um die Bildelemente zu manipulieren. So überragen etwa nahe der Kamera befindliche
Personen oder Objektive ihre Umgebung. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die generell kurze Nahdistanz von Weitwinkelobjektiven; die neue Tamron-festbrennweite 24mm F/2.8 Di III OSD etwa erlaubt es, bis zu zwölf Zentimeter nah ans Motiv heranzugehen. Die Annäherung führt zu einer überzogenen Abstufung der Größenverhältnisse, die wiederum eine ausgeprägte Tiefenwirkung zur Folge hat. Durch die beinahe dreidimensionale Bildwirkung entsteht beim Betrachter ein Eindruck, als befinde er sich mitten in der abgebildeten Szenerie – ein Effekt, der sich mit extremen Blickwinkeln bewusst nutzen lässt. Aufnahmen aus der Vogel- oder Froschperspektive erlauben hier eine beabsichtigte Verzerrung. Weitwinkel-bilder von Personen mit riesigem Kopf und winzigem Körper wirken wie eine Karikatur. Besonders stark tritt dieser Effekt bei sehr kurzen Brennweiten in Erscheinung, etwa beim neuen Super-weitwinkelobjektiv 20mm F/2.8 Di III OSD. Und das Standard-weitwinkel 35mm F/2.8 Di III OSD ist ideal für den fotografischen Alltag, sei es in der Landschafts-, Street- oder Architekturfotografie.
Die hier gezeigten Bilder entstanden mit den neuen Super-weitwinkelobjektiven 20mm F/2.8 Di III OSD und 24mm F/2.8 Di III OSD. Während Fotograf Klaus Wohlmann damit auf Streetfotosuche war, fotografierte Alexander Ahrenhold Landschaftsbilder bei Sonnenuntergang. Neben den beiden Super-weitwinkelobjektiven ist zudem das 35mm F/2.8 Di III OSD erhältlich.