DIGITALE FILTER: JA ODER NEIN?
Die digitale Bildoptimierung kennt keine Grenzen? Wir verraten Ihnen, welche Filtereffekte sich digital effektiv nachahmen lassen – und wann Sie doch lieber klassisch zum Objektivfilter greifen sollten.
Zu analogen Fotozeiten waren Objektivfilter elementare Werkzeuge, um Farbstiche und hohe Kontraste im Motiv auszugleichen und zählten somit zu der Grundausstattung von Landschaftsfotografen. Inzwischen bieten moderne Digitalkameras jedoch zahlreiche Einstellungen, die die Wirkung dieser Filter realistisch simulieren. Und auch in der Nachbearbeitung mit Programmen wie zum Beispiel Adobe Photoshop scheint nahezu nichts mehr unmöglich – insbesondere, wenn Sie RAW als Aufnahmeformat gewählt haben. Raw-dateien besitzen zum Beispiel einen sehr viel größeren Dynamikumfang als JPEGS und ermöglichen es Ihnen, in der Nachbearbeitung Details in den Schatten und den Lichtern wiederherzustellen.
Erfolgreich digital simulieren lassen sich beispielsweise Schwarzweißfilter oder Farbfilter (siehe Seite 68 und 70) und auch für einen der optischen Filterklassiker gibt es eine effektive digitale Alternative: den Verlaufsfilter von Adobe Lightroom. Mit diesem lassen sich Helligkeitsunterschiede zwischen Himmel und Landschaft problemlos – und sehr schnell – digital ausgleichen. Hierbei können Sie den Härtegrad, die Filterstärke und -ausrichtung nach Belieben einstellen. Nach der Auswahl wird der Verlaufsfilter ganz einfach mit der Maus über das Bild aufgezogen. Dabei lassen sich zum Beispiel Belichtung, Helligkeit oder auch die Farbe anpassen.
Der Effekt von ganzflächigen Grau- oder Polfiltern hingegen ist sehr viel kniffliger in der digitalen Simulation. Unerwünschte Lichtreflexionen zum Beispiel lassen sich beim Fotografieren mit einem Polfilter einfach reduzieren, in der digitalen Nachbearbeitung jedoch nur sehr mühsam – oder gar nicht – entfernen. Und auch weichgezeichnete Wasseroberflächen durch Langzeitbelichtungen können in Lightroom keinesfalls im Handumdrehen simuliert werden.