1 Graufilter
Nutzen Sie einen Grau- oder Neutraldichtefilter, um auch am Tag längere Belichtungszeiten als gewöhnlich zu erzeugen und Motiven durch Bewegungsunschärfe das gewisse Etwas zu schenken.
Bewegungsunschärfe kann ruhigen und statischen Motiven das gewisse Extra verleihen und gehört in der Landschaftsfotografie deshalb zu den wirkungsvollsten Gestaltungsmitteln überhaupt. Sind Sie jedoch nicht in der Nacht zum Fotografieren unterwegs, wird Ihre Kamera kaum ausreichend lange Verschlusszeiten erreichen, um Bewegungen weichzuzeichnen. Was also tun, um auch bei Tageslicht die nötigen, langen Belichtungszeiten zu erzielen? Die Lösung liegt im Einsatz von einem Grau- beziehungsweise Neutraldichtefilter. Dieser Filtertyp wirkt quasi wie eine Sonnenbrille für Ihre Kamera, indem er die in das Objektiv einfallende Lichtmenge um eine bestimmte Anzahl an Belichtungsstufen reduziert und Ihnen somit ermöglicht, Ihr Motiv länger zu belichten und die weich gezeichneten Effekte zu erzielen.
In der Regel sind Graufilter in einer Stärke von einer, zwei, drei oder vier Stufen erhältlich.
Sie finden aber auch starke Nd-filter mit einer Lichtreduktionsleistung von zehn Blendenstufen,
welche die Belichtungszeit um das Tausendfache erhöhen. Die Hersteller geben die Filterstärken unterschiedlich an. Einige nennen die Anzahl der Blendenstufen, die der Filter ausgleicht, andere messen die Dichte in Einheiten: 0,3 (entspricht einer Blendenstufe), 0,6 (zwei Stufen) und so weiter. Wieder andere beziehen sich auf den Multiplikationsfaktor: 2x (eine Stufe), 16x (vier Stufen) etc.
Welche Filterstärke Sinn macht, hängt von der Geschwindigkeit des Wassers oder der Wolken
im Bild ab. Die exakte Länge der Verschlusszeit beeinflusst hierbei die Wirkung der Bewegungsunschärfe im Bild maßgeblich: Eine Sekunde belichten zum Beispiel lässt Wasserbewegungen zwar unscharf werden, die Wellenform bleibt im Bild aber gut erkennbar. Bei zehn Sekunden verwandelt sich Wasser in milchig-weichen Nebel
und Wolken werden zu längeren Streifen.