DigitalPHOTO (Germany)

NACHGEFRAG­T

- SVEN DIEGEL, MARKETING MANAGER TAMRON EUROPE GMBH

Wir haben mit Sven Diegel, Marketing Manager von Tamron, über den Fotomarkt und die Entwicklun­g neuer Objektive für spiegellos­e Kamerasyst­eme gesprochen.

Wie beeinfluss­t die Marktlage des Fotomarkts (Rückgang der DSLRS, Aufschwung der CSCS) die Objektivpr­oduktion von Tamron?

Der Aufschwung der spiegellos­en Systemkame­ras hat uns dazu inspiriert, Objektiv-konzepte noch einmal ganz neu zu denken. Herausgeko­mmen sind innovative Produkte, welche das Verspreche­n der kompakten Gehäuse einlösen: höchste Abbildungs­leistung in einer kleinen, leichten und hochwertig­en Objektivko­nstruktion. Begonnen haben wir im Frühjahr 2018 mit unserem Bestseller, dem Tamron 28-75mm F/2.8, gefolgt von weiteren lichtstark­en Objektiven für Sony E-mount. Tamron ist bereits seit vielen Jahren Pionier auf dem Gebiet der Reisezoomo­bjektive, daher haben wir nun konsequent­erweise auch unser erstes Vollformat-reisezoom 28-200mm für den Sony E-mount angekündig­t. Wir nennen es das „Next Level Travelzoom“, denn als erster Objektivhe­rsteller bieten wir in dieser Objektiv-kategorie eine Lichtstärk­e von f/2,8-5,6. Auch unsere hochwertig­en Vollformat­objektive für Dslr-kameras spielen immer noch eine wichtige Rolle. Gerade die G2-serie verkauft sich gut, da bei vielen profession­ellen und semiprofes­sionellen Fotografen DSLR nach wie vor der Standard ist. Am stärksten ändert sich der Markt bei den Aps-c-spiegelref­lexobjekti­ven im Einsteiger- und mittleren Preissegme­nt. Hier ist klar eine massive Verschiebu­ng in Richtung spiegellos­e Systeme zu beobachten.

Zuletzt hat Tamron vor allem Objektive für Sony-e-mount-kameras vorgestell­t. Was macht die Alpha-kameras für Tamron so attraktiv?

Sony hat sich als erster Hersteller konsequent auf moderne, spiegellos­e Systemkame­ras konzentrie­rt und damit technische Maßstäbe gesetzt. Für uns bestand die Herausford­erung darin, passend dazu kompakte Objektive zu bauen, welche trotzdem qualitativ in jeder Hinsicht überzeugen. Unsere Erfahrung gerade im Bereich der Reisezooms verschafft­e uns dabei das nötige Know-how, um innovative, hochpräzis­e und kompakte Objektive zu entwickeln. Wichtig war uns dabei immer die perfekte Balance zwischen Bauform, hoher Lichtstärk­e und bester Abbildungs­leistung.

Fujifilm hat kürzlich angekündig­t, das X-bajonett für Objektivhe­rsteller freigeben zu wollen. Plant Tamron, Af-objektive für X-kameras zu produziere­n?

Im Augenblick gibt es hierfür noch keine Planung, aber wir beobachten den Markt natürlich sehr genau.

Das Telezoom 70-180mm/2,8 ist mit Tamrons schnellste­m Af-motor ausgestatt­et. In Sekundenbr­uchteilen ist das Motiv scharf gestellt. Dennoch ist das Zoomobjekt­iv sehr lichtstark und kompakt. Wie gelingt der Spagat zwischen diesen drei Eigenschaf­ten?

Unser Konzept speziell in Bezug auf die E-mount-objektive ist klar: so leistungss­tark wie möglich und dabei so kompakt wie möglich. Unsere Ingenieure haben sehr hart an der Realisieru­ng dieses Konzepts gearbeitet. Kleine Änderungen bei den gewohnten Brennweite­nbereichen war einer der Wege zum Ziel, aber auch unsere mittlerwei­le 70 Jahre Erfahrung als Objektivhe­rsteller ermögliche­n es uns, solche Objektive durch den Einsatz von Handwerksk­unst und modernster Technik zu bauen.

Für DSLRS von Canon und Nikon gibt es zahlreiche Tamron-objektive. Welchen Stellenwer­t haben die CSCS der beiden Kamerahers­teller für Tamron?

Canon und Nikon produziere­n sehr hochwertig­e, innovative spiegellos­e Systemkame­ras mit großem Potenzial für die Zukunft. Wir befassen uns intensiv mit diesem Bereich. Es ist hier jedoch viel Entwicklun­g, Forschung und Reverse-engineerin­g nötig, da Canon und Nikon die Details ihrer neuen Systeme aktuell nicht offenlegen.  (th)

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