Das Neuste aus der Software-welt
Update von Photoshop, Lightroom & Co., DXO Nik Collection 3
Adobe hat die Aktualisierungen der Programme aus der Creative Cloud mittlerweile über das Jahr verteilt. Jetzt sind wieder Photoshop, Lightroom und Premiere an der Reihe. Und die Neuerungen im Juni können sich sehen lassen. Lesen Sie hier, was die aktuellen Updates für Sie mitbringen.
Schon vor der finalen Veröffentlichung des Sommerupdates der Creative Cloud Mitte Juni konnten wir im Rahmen einer Präsentation von Adobe einen ausführlichen Blick auf die Neuheiten werfen, die allen Photoshop-, Lightroom- und Premiere-nutzern jetzt zur Verfügung stehen. Starten wir mit Photoshop. Schon mit dem Update im vergangenen Jahr wurde das Freistellen deutlich vereinfacht: Die Objektauswahl erkennt erstaunlich intelligent Konturen und statt mühseligem Klicken genügt es, ein Rechteck aufzuziehen. Mit dem Sommer-update für Photoshop CC 2020 legt Adobe eine Zugabe drauf. Der Horror jedes Fotografen ist sicherlich das saubere Freistellen von Haaren, egal mit welchem Werkzeug. Die verbesserte Objektauswahl soll dieses Problem lösen, und tatsächlich lassen die Beispiele einen echten Schritt nach vorne erahnen – wie in den Bildern oben zu sehen, ist das Ergebnis nahezu perfekt. Klar, dass in der Praxis die Qualität der Freisteller stark vom Kontrast zum Hintergrund abhängen wird, aber auch bei kniffligen Aufgaben dürfte die Nacharbeit künftig deutlich geringer ausfallen.
Camera Raw im Lightroom-kleid
Camera Raw wird als Photoshop-eigener Rawkonverter immer mehr zum Mini-lightroom. Waren in der Vergangenheit schon viele Funktionen identisch, spendiert Adobe dem wichtigen Programmteil eine aufgeräumte Oberfläche mit neuer Anordnung und Reglern im Lightroom
Look. Weitaus umfassender ist die verbesserte Stapelverarbeitung im Filmstreifen. Was bislang eher umständlich war, gestaltet sich mit dem Sommer-update deutlich komfortabler als bisher.
Außerhalb von Camera Raw helfen zudem zwei weitere Funktionen Gestaltern dabei, Zeit zu sparen: die Rotationsmöglichkeit für selbst angelegte Muster, und die exaktere Font-erkennung mit Sensai AI, die das Recherchieren von Schriften deutlich vereinfacht.
Mehr machen mit Lightroom
In Lightroom Classic wie auch in Lightroom CC gibt es künftig „Local Hue“, in der deutschen Fassung dürfte es später „Lokaler Farbton“heißen. Laut Adobe werden damit detaillierte Farbänderungen möglich, ohne die Farbtemperatur selbst zu beeinflussen. Die Vorgehensweise ist einfach: Sie wählen den zu ändernden Farbton im Bild aus und können ihn im Schieberegler dann nach Wunsch anpassen. Damit sind Änderungen, beispielsweise im Hauton einer Person, möglich, ohne die Gesamtstimmung des Bildes zu verändern. Weitere Änderungen findet man für Lightroom nur in Details, so wurde unter anderem die Bedienung der Gradationskurven optimiert. Exklusiv für Lightroom CC besteht außerdem nun die Möglichkeit, eigene Presets im „Entdecken“-bereich hochzuladen und in selbigen von anderen Anwendern zu stöbern. Bislang hatte hier Adobe nur die Presets ausgewählter Fotografen bereitgestellt.
Premiere – passendes Audio
Die Videobearbeitung in Premiere Pro setzt ganz auf „In-app-käufe“: Für Vertonungen kann man nun direkt auf die Bestände von Adobe Stock zugreifen, die Musik sofort integrieren und bei Bedarf auch per Klick lizenzieren. Praktisch für den Anwender und natürlich auch für Adobe, um mehr Umsatz zu generieren. Fairerweise muss man sagen, dass die Integration sehr gut gelungen ist und dem Profi viel Arbeit erspart. Die Suche ist ausgefeilt und ein gewünschter Titel per Klick ins Videoprojekt geladen und automatisch angepasst. Für einen Eindruck vor dem Kauf ist das Musikstück zwar stark in der Qualität reduziert, Sie können dennoch in Ihrem Projekt mit dem gesamten Musiktitel arbeiten und diesen bei Gefallen mit einem Klick in eine hohe Qualität umwandeln. In der Praxis sorgt die Ai-gesteuerte Szenenerkennung für schnelleres Schneiden und Bearbeiten: Mit dem Sommerupdate wird per Klick ein komplettes Video inklusive unterlegtem Audio in einzelne Szenen geteilt und entsprechend markiert. Der kleine Bruder, Premiere Rush, kommt mit Fotozoom und einer intelligenten „Reframing“-option. (jr)