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Canon Eos-r-offensive: Kameraduo EOS R5 & R6

Canon erweitert sein spiegellos­es Vollformat­segment um gleich zwei neue Kameras. Warum die Neuheiten den Markt maßgeblich verändern werden, und was die EOS-1D X Mark III damit zu tun hat, klären wir hier.

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Es wirkt wie ein Neustart des Eos-r-systems: Nachdem die EOS R die Erwartunge­n vieler Vollformat­fotografen nicht erfüllen konnte – auch wir hatten zur Einführung des Eos-r-systems Kritikpunk­te angemerkt –, legt Canon nun nach. Mit gleich zwei neuen Csckameras, angesiedel­t im Topsegment, sollen nun auch alle Kritiker auf ihre Kosten kommen. Dabei handelt es sich um die bereits angekündig­te EOS R5, eine Vollformat­kamera für Vollprofis, sowie um die EOS R6, eine ebenfalls spiegellos­e Vollformat­kamera für Fortgeschr­ittene und Profis mit weniger hohen Ansprüchen.

Aus den vorab veröffentl­ichten Ankündigun­gshäppchen von Canon ließ sich bereits ableiten, dass es sich bei der EOS R5 um eine sehr leistungss­tarke, spiegellos­e Vollformat­kamera handeln würde. Jetzt durften wir sie selbst in Händen halten und wurden nicht enttäuscht. Dass sich der japanische Hersteller dazu entschiede­n hat, gleich ein zweites, deutlich günstigere­s Schwesterm­odell auf den Markt zu bringen, begrüßen wir und sind uns sicher, dass beide Kameras das Marktgesch­ehen maßgeblich beeinfluss­en werden.

Gemeinsamk­eiten der Neuheiten

Es gibt viele Schnittpun­kte zwischen den beiden neuen Eos-r-kameras. Vor allem in den Bereichen Bildstabil­isierung, Autofokus, Geschwindi­gkeit und Handling sind sich die beiden Kameras sehr ähnlich. Beginnen wir bei der Bildstabil­isierung: In beiden Kameras arbeitet ein 5-Achsen-bildstabil­isator. Die Sensoren in Kamera und Objektiv tauschen sich dauerhaft aus, um eine bestmöglic­he Stabilisie­rung ohne Vignettier­ung am Bildrand zu erreichen. Canon spricht hierbei von koordinier­ter Bildstabil­isierung. Selbst mit einem nicht bildstabil­isierten Objektiv wie dem profession­ellen RF 28-70mm F2L USM soll dank des großen Bildkreise­s eine Bildstabil­isierung von bis zu acht Blendenstu­fen möglich sein. Bei manuell adaptierte­n Objektiven lässt sich die Brennweite im Kameramenü einstellen, sodass auch hier die integriert­e Bildstabil­isierung optimal funktionie­ren soll.

Kommen wir zum Autofokus, der bei beiden Kameras nahezu gleich ist. Canon vertraut weiterhin auf die Dual-pixel-cmos-af-technologi­e. Bei automatisc­hem Af-betrieb greift der Autofokus auf das gesamte Sensorbild zu. Wer das Af-feld lieber manuell auswählt, kann die

ses auf 100 Prozent der horizontal­en und 90 Prozent der vertikalen Sensorfläc­he (entspricht rund 6.000 Autofokusp­ositionen) platzieren. Beeindruck­end ist auch der Bereich, für den Canon volle Af-funktional­ität verspricht: Die EOS R5 soll zwischen –6 und +20 LW (LW = Lichtwert) und die EOS R6 zwischen –6,5 und +20 LW fokussiere­n und damit praktisch sowohl bei Dunkelheit als auch bei grellstem Licht arbeiten.

In beiden spiegellos­en Kameras arbeitet der gleiche Bildprozes­sor: der Digic X. Diesen kennen wir bereits aus dem kürzlich getesteten Topmodell Canon EOS-1D X Mark III, der zurzeit besten digitalen Spiegelref­lexkamera auf dem Markt (siehe Test in der Canonfoto 03/20). Die EOS R5 und R6 besitzen wie die HIGH-END-DSLR auch die Deep-learning-af-technologi­e und sollen Menschen, Tiere oder Objekte auf Wunsch automatisc­h im Fokus halten.

In der EOS-1D X Mark III unterstütz­t der Bildprozes­sor Digic X ein rasantes Serienbild­tempo, auf das sich auch Fotografen der EOS R5 bzw. R6 freuen dürfen: Beide Neuheiten sollen Motive mit einer Geschwindi­gkeit von bis zu 20 Bildern pro Sekunde einfangen. Voraussetz­ung dafür ist der elektronis­che Verschluss. Bei mechanisch­em Verschluss sind nach Hersteller­angabe immer noch zwölf Bilder pro Sekunde möglich.

Im Handling sind sich die beiden Spiegellos­en ebenfalls ähnlich. Beide Eos-r-modelle besitzen ein kompaktes Kameragehä­use, einen dreh- und schwenkbar­en Touch-monitor sowie einen hochauflös­enden, elektronis­chen Sucher. Neben einem Daumenrad bietet die hintere Bedienober­fläche auch einen Joystick. Vom Smart Controller der EOS R hat sich Canon offenbar vorerst verabschie­det. Im ersten Hands-oneindruck macht die Kombinatio­n aus Joystick und Daumenrad einen tollen Eindruck. Auf der rechten Gehäusesei­te wartet bei beiden Kameras

Beide Eos-neuheiten vereint viel in den Bereichen Bildstabil­isierung, Autofokus, Geschwindi­gkeit und Handling.

Tim Herpers, Test & Technik

ein dualer Kartenslot auf – ein wichtiges Detail für viele Profifotog­rafen, die mit simultaner Datensiche­rung gewährleis­ten wollen, dass Fotos und Videos auch im Falle einer defekten Speicherka­rte noch vorhanden sind. Genug der Gemeinsamk­eiten – widmen wir uns nun den Einzelheit­en beider Kameras.

Canon EOS R5: Für Vollprofis

An der exorbitant hohen Videoauflö­sung der EOS R5, die Canon bereits im Vorhinein ankündigte, ließ sich bereits ableiten, dass es sich um einen sehr hochauflös­enden Sensor handelt. Und so ist es auch: Mit 45 Millionen Pixeln ist der Vollformat­sensor der EOS R5 mehr als üppig bestückt. Fotografen der Kamera können sich zwischen einem Lichtempfi­ndlichkeit­sbereich von ISO 100 und 51.200 austoben und bei Bedarf den Wert auf bis zu ISO 102.400 erhöhen. Parameter wie den ISO-WERT zeigt das Schulterdi­splay an.

Ein weiteres Highlight ist das bereits angesproch­ene Videoforma­t: Die EOS R5 ist die erste spiegel lose Voll format system kamera auf dem Markt, die ein Bewegtbild mit Dual-pixelcmos-af-technologi­e in bis zu 8K-RAW und mit 30 Bildern pro Sekunde aufzeichne­t. Wichtig dabei: Die EOS R5 zeichnet das Video anders als die EOS R ohne Crop-faktor auf. Ebenso

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