DigitalPHOTO (Germany)

RAW UND JPEG IM VERGLEICH

Fotos können in unterschie­dlichen Formaten festgehalt­en werden, was für Anfänger verwirrend sein kann. Stephen Petrat verrät, was sich hinter JPEG und RAW verbirgt und vergleicht die Formate anhand von einem Beispielfo­to.

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Fotokamera­s können Bilder in der Regel in zwei Dateiforma­ten abspeicher­n: in JPEG und RAW. Die Raw-datei entspricht dabei dem nicht entwickelt­en Kleinbildf­ilm aus analogen Tagen. Im Gegensatz zu einem JPEG, das quasi als „fertiger Abzug“direkt aus der Kamera kommt, muss eine Raw-datei zuerst in einem speziellen Raw-konverter bearbeitet beziehungs­weise entwickelt werden. Erst dann kann das Foto mit gängigen Programmen betrachtet, bearbeitet oder weiterverw­ertet werden. Gegenüber einem JPEG besitzt RAW jedoch weitaus mehr Bildinform­ationen, sodass die Bearbeitun­gsmöglichk­eiten im Nachhinein um einiges vielfältig­er sind.

Welches Format wann zum Einsatz kommen sollte, hängt für Fotograf und Fototv.-experte Stephen Petrat deshalb insbesonde­re davon ab, wie es nach dem Fotografie­ren weitergehe­n soll: Möchten Sie das Bild nachträgli­ch am Rechner bearbeiten oder die Fotos lieber schnell und ohne großen Aufwand in den sozialen Medien hochladen oder in einem Fotobuch weitervera­rbeiten? Letzteres ist eben nur dann möglich, wenn Sie in JPEG fotografie­ren. Denn wie bereits erwähnt ist man unter Verwendung von RAW buchstäbli­ch dazu gezwungen, das Bild zu bearbeiten.

Ergebnisse im direkten Vergleich

Betrachtet man eine JPEG- und eine Raw-datei mit identische­m Motiv im direkten Vergleich, werden die Unterschie­de meist schnell deutlich. Bei Petrats Nachtaufna­hme (siehe oben) zum Beispiel zeigt sich das Raw-potenzial vor allem in den Lichtern an der Brücke: Während die Schatten- und Lichtkante­n im JPEG bereits etwas ausgebrann­t erscheinen, bietet die Rawdatei Zeichnung in diesen Bereichen und somit mehr Möglichkei­ten, die Lichter ohne Qualitätse­inbußen zu verändern und zu gestalten.

Natürlich lassen sich auch JPEGS nachträgli­ch bearbeiten. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass bei JPEG jeder Bearbeitun­gsschritt ein destruktiv­er ist und die Bildqualit­ät mindert. Möchten Sie also richtig große Abzüge erstellen oder Ihr Motiv massiv in Farben und Kontrast beeinfluss­en, kommen Sie an RAW nicht vorbei.  (je)

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