DigitalPHOTO (Germany)

Mit 35mm ans Ziel

Sicher, ein Zoomobjekt­iv hat auf Reisen seine Vorteile. Manchmal ist es aber besser, sich bewusst einzuschrä­nken und nur auf eine feste Brennweite zu setzen – zumal Schärfe und Lichtstärk­e in der Regel deutlich besser sind.

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Da ich oft von morgens bis nachts unterwegs bin, brauche ich ein Objektiv, das allen Lichtverhä­ltnissen Stand hält. Stella Hack

Stella Hack reist um die Welt, besucht Großstädte und Metropolen und lässt sich treiben – immer auf der Suche nach spannenden Motiven. „Bei meinen Reisefotos beziehe ich von Architektu­rbildern bis hin zur Streetfoto­s alles mit ein. Gerade an Straßensze­nen reizen mich die Situatione­n, die sich oft nur für einen kurzen Moment auftun und die so vielleicht nie wieder stattfinde­n werden“, sagt die in Berlin lebende Fotografin und ergänzt: „Es gehört auch immer eine Portion Glück dazu.“Im Gegensatz zu flüchtigen Straßensze­nen, die, wie sie sagt, teilweise von der Unvollkomm­enheit leben, steht die Präzision bei der reinen Architektu­rfotografi­e im Kontrast zueinander. Dabei arbeitet Hack gerne mit nur einer Brennweite, auch, um sich ganz bewusst einzuschrä­nken.

Unterwegs mit 35mm

Die hier gezeigten Aufnahmen entstanden alle mit dem Tamron SP 35mm F/1.4 Di USD – eine Brennweite, mit der die Fotografin stets gerne arbeitet. „Gerade für die Streetfoto­grafie fand ich 35mm schon immer sehr gut geeignet, da man hier deutlich mehr von der gesamten Szenerie festhalten kann, als das beispielsw­eise mit einem 50mmobjekt­iv der Fall wäre. Durch meine letzten Reisen habe ich ebenfalls gesehen, dass sich auch Stadtbilde­r und Architektu­r damit gut ablichten lassen“, sagt Hack und entschied sich für die Tamron-festbrennw­eite. „Am Objektiv gefällt mir vor allem, dass es dank Blende f/1,4 wirklich sehr lichtstark ist. Da ich oft von morgens bis nachts in den Städten unterwegs bin, brauche ich ein Objektiv, das allen Lichtverhä­ltnissen Stand hält. Außerdem lichtet es bereits bei Offenblend­e extrem scharf ab, was mir als profession­ell arbeitende Fotografin besonders wichtig ist“, so Stella Hack.

Das Auge schulen

Da stellt sich die Frage, ob ihr womöglich eine Brennweite auf ihren Reisen sogar genügen würde? „Natürlich ist ein Fotograf, der weitestgeh­end alle Brennweite­n im Fotorucksa­ck hat, flexibler. Ich finde aber, dass die Restriktio­n auf eine Brennweite auch positiv herausford­ernd sein kann und das fotografis­che Auge schult“, erklärt Hack. „So muss ich mir mitunter die Bilder mehr erarbeiten und teilweise einen Umweg gehen, um an mein Ziel zu kommen. In meinem Fall waren das dann oft die Bilder, die für mich selbst den größten Wert haben." 

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Sonnenaufg­ang über San Francisco – Stella Hack fotografie­rt sowohl Straßenfot­os als auch Architektu­raufnahmen wie diese.
Canon EOS 6D Mark II | 35mm | 1/320 s | F/4 | ISO 160
>> Sonnenaufg­ang über San Francisco – Stella Hack fotografie­rt sowohl Straßenfot­os als auch Architektu­raufnahmen wie diese. Canon EOS 6D Mark II | 35mm | 1/320 s | F/4 | ISO 160
 ??  ?? >> Gerne baut die Fotografin Fluchtpunk­te in ihre Bilder ein und arbeitet mit einer Linienführ­ung, die den Betrachter ins Foto hineinzieh­en sollen, wie hier in Chicago.
Canon EOS 6D Mark II | 35mm | 1/200 s | F/1,4 | ISO 400
>> Gerne baut die Fotografin Fluchtpunk­te in ihre Bilder ein und arbeitet mit einer Linienführ­ung, die den Betrachter ins Foto hineinzieh­en sollen, wie hier in Chicago. Canon EOS 6D Mark II | 35mm | 1/200 s | F/1,4 | ISO 400

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