Im besten Licht
10 Raw-programme im Vergleich
TEST Mit welcher Software werden die Urlaubsbilder besonders gut? Im Test treten die bekanntesten Raw-optimierer gegeneinander an. Erfahren Sie hier, wer beim Pixelrennen die Nase vorn hat.
Digitalphoto-softwareexperte
Wo endet das handwerkliche Bearbeiten, ab wann ist das Motiv verfremdet und wie weit soll und kann man bei der Fotobearbeitung gehen? Diese Fragen bieten immer wieder Anlass zu ausgiebigen Diskussionen. Wir finden: Erlaubt ist, was Freude macht und letztlich ist man als Fotograf auch Künstler und muss sich keiner Konvention unterwerfen. In jedem Fall hat man mit einem Raw-konverter das passende Hilfsmittel auf dem Computer, um die eigenen Bilder nachzubearbeiten. Ob man sich dabei dann auf leichte Justage beschränkt oder das gesamte verfügbare Potenzial ausnutzt, ist dann jedem selbst überlassen. So vielfältig die verschiedenen Ansprüche eines jeden Fotografen, so verschieden präsentieren sich auch die Kandidaten im direkten Vergleich. Fakt ist: Trotz teils völlig unterschiedlicher Ansätze bei der Fotokorrektur erhält man doch mit fast allen Programmen recht ähnliche, wirklich gute Ergebnisse. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass die meisten Programme schon jahrelang am Markt sind. Das jüngste Mitglied der Raw-konverter ist Skylum Luminar. Zurückblickend auf unseren letzten Test vor einem Jahr haben die Programme deutlich an Funktion und Innovation zugelegt. DXO setzt beispielsweise auf ein neuartiges Farbrad, Luminar ersetzt jeden beliebigen Himmel per Mausklick und schafft surreale Effekte dank Augmented Reality. Bei den zwei Gratis-tools Rawtherapee und Darktable sind ebenfalls Optimierungen erkennbar, was Funktionalität und insbesondere die Bedienung betrifft.
Smartphone? Problem mit HEIC
Die aktuellen Smartphones sind wahre Fotomaschinen und auch eingefleischte Profis verwenden die praktischen Geräte unterwegs. Die Fotoqualität ist erstaunlich. Leider unterstützen im Test nur Luminar, Photoraw und Lightroom das fortschrittliche Heic-format, für alle anderen Programme muss man auf JPEG herunterkonvertieren. Der Qualitätsverlust ist verschmerzbar, schade ist hingegen, dass man dabei von 16 Bit Farbtiefe auf acht Bit Farbtiefe eingeschränkt wird. Als einziger Kandidat im Test bietet Lightroom die Anbindung an IOS- und Android-geräte – das funktioniert nahtlos und ist für mobile Fotografen ein echter Mehrwert. Verbunden damit ist allerdings, dass die Fotobibliothek in der Cloud liegt und Lightroom nur im Abo verfügbar ist. Apropos Abo – kein anderer Hersteller im Test lässt sich die Software ausschließlich monatlich bezahlen, alle setzen zumindest alternativ auf das klassische Kaufmodell.
Fast überall das perfekte Bild
Beim Lesen unseres Vergleichstests werden Sie feststellen, dass sich kein Kandidat wirkliche Schwächen leistet. Dass die beiden Gratis-programme im Test „nur“mit gut abschneiden, ist ausschließlich der Komplexität geschuldet, die selbst Fortgeschrittene überfordern kann. Und letztlich kommt es daher, wie auch beim Kamerakauf, auf die Bedienung an – und hier gibt es die größten Unterschiede. Da Sie jede Software gratis testen können, ist unsere Empfehlung: Probieren Sie Ihre zwei bis drei Favoriten gründlich durch, Sie werden schon nach kurzer Zeit entscheiden können, welche Rawsoftware Sie zukünftig begleitet.