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Systemblit­ze und Zubehör Kaufberatu­ng: Acht Aufsteckbl­itze im Überblick

- TIM HERPERS Chef vom Dienst

MARKTÜBERS­ICHT Wenn das Umgebungsl­icht abnimmt, muss Kunstlicht her. Unterwegs sind Aufsteckbl­itze eine gute Wahl, um bei wenig Licht zu gut ausgeleuch­teten Fotos zu gelangen. Das Angebot ist groß. Unsere Marktübers­icht bringt Licht ins Dunkel und liefert Ihnen die passenden Tipps für Ihren nächsten Einkauf im Fotofachha­ndel.

Erst kürzlich tauchten Systemblit­ze in den Nachrichte­n auf. Im Rahmen der Blacklives-matter-bewegung und der damit verbundene­n Rassismus-debatte wurden immer mehr Stimmen laut, die Bezeichnun­g „Master“und „Slave“zur Steuerung der Systemblit­ze durch Alternativ­en wie „Sender“und „Empfänger“zu ersetzen. Nikon hat sich sogar bereits in den Anfängen der Nullerjahr­e dazu entschiede­n. Canon folgte 2017 und Fujifilm hat sich nun angeschlos­sen. Wer ältere Geräte besitzt, soll die Menübezeic­hnungen durch FirmwareUp­dates anpassen können.

Aber kommen wir von dieser erfreulich­en Veränderun­g noch einmal zu den grundlegen­den Eigenschaf­ten eines Systemblit­zes: Im Gegensatz zu Aufklappbl­itzen bieten Systemblit­zgeräte eine deutlich größere Blitzfläch­e und mehr Flexibilit­ät aufgrund eines frei bewegliche­n Blitzkopfe­s. Außerdem sind Systemblit­zgeräte leistungsf­ähiger als Aufklappbl­itze.

Die Blitzleist­ung wird mit der Leitzahl angegeben. Handelsübl­iche Systemblit­zgeräte (mit rund um Leitzahl 40) reichen für den Fotografen­alltag völlig aus. Die Blitzleist­ung verhält sich quadratisc­h zur Blitzreich­weite, sprich bei doppelter Entfernung kommt nur noch ein Viertel der ursprüngli­chen Blitzleist­ung beim Motiv an. Um Blitzgerät­en mit wenig Energie mehr Reichweite zu verleihen, kann die Lichtempfi­ndlichkeit erhöht werden. Ein vierfacher ISO-WERT ermöglicht eine doppelte Distanz zwischen Blitzgerät und Motiv.

Automatisc­he Lichtmessu­ng

Im Gegensatz zu einfach ausgestatt­eten Studioblit­zgeräten bieten viele Systemblit­zgeräte hilfreiche Automatike­n, wie einen Ttl-modus, mit denen die Kamera die nötige Blitzleist­ung

automatisc­h misst und regelt. Der Ttl-modus ist bei wechselnde­n Lichtverhä­ltnissen und für Einsteiger hilfreich. Auch Funktionen wie eine High-speed-synchronis­ation für extrem kurze Belichtung­szeiten sind längst mit modernen Systemblit­zen möglich. Der Aufsteckbl­itz muss allerdings nicht zwingend auf der Kamera positionie­rt werden. Strobisten machen Gebrauch vom entfesselt­en Blitzen. Hier wird der Systemblit­z ähnlich wie ein Studioblit­z entkoppelt von der Kamera über Funk oder ein optisches Signal angesteuer­t (siehe Bild oben). Für Aufsteckbl­itze, die keine integriert­e Funksteuer­ung besitzen, empfehlen wir optional erhältlich­e Funkauslös­er. Hierbei werden ein Sender auf dem Blitzschuh der Kamera und ein Empfänger unter den Aufsteckbl­itz montiert. Wenn Sie nun die Kamera auslösen, blitzt der Aufsteckbl­itz automatisc­h mit. Gut ausgestatt­ete Auslöser unterstütz­en Gruppenste­uerung, um mehrere Blitzgerät­e gleichzeit­ig ansprechen zu können, Highspeed-synchronis­ation und TTL.

Direktes Blitzlicht vom Aufsteckbl­itz auf einer Kamera resultiert immer in einer frontalen Ausleuchtu­ng. Da sich der Blitzkopf eines Systemblit­zes drehen und neigen lässt, ist aber auch indirektes Blitzlicht möglich, wenn das Blitzgerät auf der Kamera steckt. Voraussetz­ung dafür ist eine helle Decke oder Wand. Mit entfesselt­en Blitzgerät­en sind der Lichtgesta­ltung – unabhängig von der Räumlichke­it – keine Grenzen gesetzt. Da Systemblit­ze zudem mit Batterien oder Akkus betrieben werden, lassen sich auch unterwegs Blitzproje­kte einfach umsetzen.

In Lichtforme­r investiere­n

Der Reflektor des Blitzgerät­es kann meist in einem Zoombereic­h zwischen 24 und 105mm eingestell­t werden. Je höher die Zoomstufe, umso gebündelte­res Licht erzeugt das Blitzgerät. Für eine weite Ausleuchtu­ng verfügen die meisten Aufsteckbl­itzgeräte zudem über eine Streulicht­scheibe. Für weich ausgeleuch­tete Porträtfot­os mit Systemblit­zen ist optional erhältlich­es Zubehör empfehlens­wert. Genau wie für Studioblit­zgeräte gibt es auch für die kompaktere­n Blitzgerät­e Lichtforme­r, die die kleine Leuchtfläc­he beliebig vergrößern oder das Blitzlicht reflektier­en. Da Systemblit­zgeräte kein Bajonett besitzen, ist für große Lichtforme­r eine Halterung nötig, die mit einer Blitzschie­ne ausgestatt­et ist. Dort kann der Aufsteckbl­itz montiert werden.

Lichtforme­r für Aufsteckbl­itze finden Sie rechts. Auf den nachfolgen­den Seiten haben wir acht Blitzgerät­e für verschiede­ne Kamerasyst­eme im Vergleich für Sie aufgeliste­t.

Sie sind klein, leicht und nützlich: Systemblit­ze ermögliche­n bei wenig Licht kurze Verschluss­zeiten.

Tim Herpers, Chef vom Dienst

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