10 FRAGEN Laura Greiner
Für gute Tierfotos muss man meist früh aufstehen, Ruhe und Geduld bewahren und womöglich auch die passende App auf dem Handy haben, wie uns die Tierfotografin Laura Greiner im Interview verraten hat.
Wann ist das Bild entstanden?
Im Sommer dieses Jahres – ganz kurz nach Sonnenaufgang, als die Sonne gerade begann, sich ihren Weg durch die Baumkronen zu bahnen.
War es ein geplantes Shooting?
Ja, es war ein Auftrag und wir haben es gut geplant, um dann das perfekte Wetter zum Sonnenaufgang zu haben.
War es tatsächlich so nebelig?
Der Nebel auf dem Foto ist tatsächlich zu 100 Prozent echt, in der Nachbearbeitung wurde nicht nachgeholfen. Er sorgte für eine wunderbare und mystische Morgenstimmung im Moor.
Fotografieren Sie häufiger Pferde?
Hauptsächlich sogar! Mein Schwerpunkt liegt auf der Tierfotografie und somit habe ich, neben vereinzelten Pärchen oder Familien, meistens Pferde und Hunde vor der Kamera.
Wer beauftragt Sie für Fotos?
Ich erhalte Aufträge von Menschen, die ihre Tiere als Partner und Familienmitglied sehen und sich bleibende Erinnerungen für die Ewigkeit von ihnen wünschen. Dabei legen sie großen Wert darauf, dass man die Seele ihres Tieres auf dem Foto wiedererkennt. Das ist auch für mich mit das Wichtigste in der Tierfotografie.
Wo liegen die Herausforderungen?
Genau die richtigen Momente zu erwischen, bei denen alles passt: der Blick des Tieres, sein Ausdruck und bei Bildern in der Bewegung natürlich auch die richtige Lauf-phase. Einem Tier kannst du nicht so einfach sagen, welchen Blick es aufsetzen soll. Dafür braucht es Zeit, Geduld und Ruhe.
Apropos: Wohin blickt das Pferd?
Der Freund der Reiterin hatte sich versteckt und eine Wieher-app auf dem Handy gestartet. Das lenkte die Aufmerksamkeit gezielt in diese Richtung.
Blieb das Tier einfach so stehen?
Die Stute hatte eine gute Grundausbildung genossen, sodass sie recht ruhig war. Auch trug sie ein Fotografenhalfter, mit der wir ihr die richtige Position gut zeigen konnten. Auch wenn sie sich zwischendurch mal kurz bewegte, stellte das kein Problem dar. Wir hatten Geduld und Ruhe und konnten ihr so die nötige Sicherheit geben, ihre Haltung wieder einzunehmen.
Mit welcher Fototechnik arbeiten Sie?
Inzwischen mit der EOS 80D. Mein Lieblingsobjektiv ist das 70-200mm F2.8L von Canon, es ermöglicht mir viel Spielraum, den ich besonders bei Bildern in der Bewegung schätze, und ist recht lichtstark. Für Tierporträts nutze ich meist das EF 135mm F2L.
Was zeichnet ein gutes Tierfoto aus?
Ein gelungenes Zusammenspiel von Farben, Licht, Hintergrund und Haltung. Auch der Ausdruck des Tieres muss harmonieren und gemeinsam das große Ganze ergeben. ■