WILDE TIERE ABLICHTEN
Die Wildtierfotografie ist herausfordernd, aber mit einer Portion Geduld und Hintergrundwissen gelingen einmalige Fotos. Profifotografin Perdita Petzl zeigt Ihnen, wie Sie am besten vorgehen.
Profi Perdita Petzl verrät Ihnen, wie Sie für einmalige Aufnahmen von Ziesel, Fuchs & Co. am besten vorgehen.
Wilde Tiere zu fotografieren ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis! Mit etwas Wissen über das Motiv, einer guten Vorbereitung und einem Quäntchen Glück lassen sich zauberhafte Augenblicke einfangen. Wildtiere sind meist flink unterwegs und ständig in Bewegung. Bleiben Sie deshalb stets konzentriert und lassen Sie sich während der Wartezeiten nicht ablenken – Ihr Motiv kann urplötzlich wieder vor Ihnen auftauchen.
Kontinuierlich fokussieren
Stellen Sie die Kameraeinstellungen schon vorab ein: Nutzen Sie für bewegte Motive den kontinuierlichen Autofokus (Canon: AI Servo-af, Nikon und Sony: AF-C) und die Serienbildfunktion. Um die Möglichkeiten Ihrer Kamera voll auszuschöpfen, ist es ratsam, eine Speicherkarte mit schneller Schreibgeschwindigkeit zu verwenden. Versuchen Sie, auch bei bewegten
Motiven, immer auf das Auge des Tieres zu fokussieren, und wählen Sie die Bildgestaltung so, dass in Blickrichtung Ihres Motivs noch Platz ist.
Planen Sie Ihre Fotos im Detail
Wildlife-fotos bedürfen einer sorgfältigen Planung. Lernen Sie ihr Motiv vorab kennen, so können Sie tierische Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu Ihrem Vorteil nutzen. Finden Sie heraus, zu welcher Tageszeit das Tier aktiv ist und wann das Licht an der Location am schönsten ist. Ich persönlich bevorzuge, wenn möglich, das weiche Morgen- oder Abendlicht. Steht die Sonne höher und das Licht ist härter, können Sie auf folgenden Trick zurückgreifen: Versuchen Sie, das Tier zu fotografieren, wenn es sich gerade in einem schattigen Bereich aufhält. So verhindern Sie unschöne Kontraste, Schatten oder Überbelichtungen in den Fotos. Ich empfehle Ihnen, auf einen
Bohnensack oder ein Stativ zurückzugreifen, das bodennahe Fotos ermöglicht.
Tarnzelt und Teleobjektiv
Je tiefer der Kamerastandpunkt ist, desto weicher wird der Vordergrund und störende Strukturen verschwinden in der Unschärfe. Wenn Sie gerne scheue Wildtiere ablichten möchten, ist ein Tarnzelt oder ein Tarnanzug eine sinnvolle Anschaffung. Aber es geht auch einfacher: Versuchen Sie, Wildlife in Stadtparks zu finden. Hier sind die Wildtiere meist weniger scheu und fühlen sich auch nicht so schnell gestört. Zudem wirkt ein urbaner Kontext auf Fotos oft besonders spannend. Je mehr Ihr Fotomotiv an Menschen gewohnt ist, desto einfacher können Sie ein Super-teleobjektiv gegen kürzere Brennweiten wie zum Beispiel ein 70-200mmTelezoom oder sogar ein Weitwinkelobjektiv eintauschen!