LUFTBILD LEICHT GEMACHT: 8 FOTODROHNEN IM TEST
Alle Informationen auf einen Blick! Bei uns erwarten Sie die aktuellen Modelle, Regelungen und Funktionen.
Marktübersicht
| Fotodrohnen sind ideal, um neue Perspektiven bei der Fotografie zu erschließen. Moderne Drohnen bieten beste Bildqualität bei hervorragender Akkulaufzeit. Grund genug, einen Blick auf aktuelle Modelle, Regelungen und Funktionen der kompakten fliegenden Augen zu werfen.
Der Traum vom Fliegen ist für Fotografen längst Realität: Mit modernen Fotodrohnen können Bilder und Videos aus völlig neuen Perspektiven aufgenommen werden. Dabei punkten aktuelle Geräte mit hervorragender Akkulaufzeit und vor allem hoher Bildqualität: 4K-videos in Hdr-qualität sind inzwischen Standard. Viele Modelle unterstützen zudem auch Fotos im Rohdatenformat (DNG) für die professionelle Nachbearbeitung. Und nicht nur das: Bilder werden inzwischen in Echtzeit auf die Steuereinheit – in der Regel ein Smartphone oder kleines Tablet – übertragen, wodurch die Drohnen inzwischen buchstäblich als (stark) verlängerter Arm des Fotografen arbeiten. Der Vergleich ist insofern besonders passend, weil manche Modelle wie die Parrot Anafi sogar als eine Art autonomer Selfie-stick und Kameramann arbeiten und den Protagonisten eines Videos selbstständig erkennen und verfolgen können. Kurzum: Die aktuelle Generation der fliegenden Kameras ist so leistungsfähig wie nie – und damit ein ideales Werkzeug für Fotografen, Videoproduzenten oder Youtuber, die einfach mal so richtig schön in die Luft steigen möchten. Merkmale einer guten Drohne
Doch was macht eine gute Drohne aus? Auf den ersten Blick gibt es keine allzu großen Unterschiede: Die Physik gibt ein
bestimmtes Design vor, weshalb sich die derzeit auf dem Markt verfügbaren Drohnen oft gleichen wie ein Ei dem anderen. Die einen sind etwas größer, die anderen kleiner, doch beim Blick auf das Preisschild dürfte der eine oder andere Kaufinteressent dann doch die Stirn runzeln: Wie kommt der Unterschied zwischen den Spielzeugen unter 100 Euro und professionellen Drohnen für Filmschaffende oder Spezialanwendungen, die oft mehrere tausend Euro kosten, zustande? Nun: Das Innenleben entscheidet: Hochwertigere Komponenten, bessere Motoren und Materialien, zusätzliche Funktionen und vor allem bessere Kameras trennen bei aktuellen Drohnen die Billig-spreu vom Profiweizen. Selbst anspruchsvolle Fotografen müssen aber nicht gleich den Gegenwert eines Kleinwagens investieren: Bereits ab 335 Euro gibt es durchaus brauchbare Fotodrohnen wie die Xiaomi Fimi X8SE 2020, die den Einsteiger-ansprüchen an hochwertige Luftbilder genügen sollten. Die Mittelklasse im Blick
Doch auch die Drohnen-mittelklasse hat es in sich: Der Markt für Drohnen ist relativ klein, die Zahl der Modelle hingegen ausgesprochen groß. Es gibt allerdings zum Glück auch eine ganze Reihe Unterscheidungsmerkmale, anhand derer die Auswahl der passenden Drohne nicht mehr ganz so schwierig ist. Da ist zunächst natürlich der Preis: Wie viel soll für die Drohne ausgegeben werden? Wer auf diese Weise entscheidet, umgrenzt ein in aller Regel recht deutlich definiertes Feld von technisch recht ähnlichen Geräten. Wer allerdings besonderen Wert auf die Qualität der von der Drohne geschossenen Fotos und Videos legt, sollte sein Augenmerk vor allen Dingen der verbauten Kamera zuwenden: Während preisgünstigere Modelle in aller Regel die von Kompaktkameras altbekannten 1/2,3''-Bildsensoren an Bord haben – in manchen Modellen kommen sogar nur 1/3'' oder noch kleinere Sensoren zum Einsatz –, sind hochpreisigere Modelle wie die DJI Mavic 2 Pro in aller Regel mit den mehr als doppelt so großen 1-Zoll-sensoren ausgestattet, die dafür aber auch deutlich höher auflösen. Trotzdem lie
IntelligenteautomatikFunktionenerlauben spektakuläreaufnahmen ausderluft.
Christian Rentrop, Test & Technik
fern größere Sensoren mit besserer Optik – etwa einer einstellbaren Blende – wie bei regulären Kameras immer auch bessere Bildqualität bei Fotos und Videos. Größere Kameras haben allerdings auch den Nachteil, dass sie zumeist schwerer sind – womit sie sich nicht in Drohnen der kleinsten Gewichtsklasse betreiben lassen. In diese Gewichtsklasse schafft es in unserer Übersicht lediglich die DJI Mini 2 – die kleinste Drohne des aktuellen Marktführers. Vor- und Nachteile der Drohne finden Sie weiter oben.
Raw-fotos aus der Luft
Unabhängig vom Gewicht der Drohne sind sich die Kameras in der Praxis relativ ähnlich: Analog zum Kamera- und SmartphoneMarkt sind Auflösungen von mindestens zwölf Megapixeln Standard, größere Sen
soren runden nicht selten bis 20 Megapixel auf. Eine angenehme Ausnahme bildet hier die DJI Mavic Air 2, die Fotos mit bis zu 48 Megapixeln aufnehmen kann. Alle Drohnen der Mittelklasse zeichnen inzwischen auch Raw-fotos im mit Smartphones und Tablets kompatiblen Dng-format auf. Beim Drohnenflug besonders relevant ist natürlich die Videoaufzeichnung: 4K-videos sind bei allen Drohnen an Bord, bei der Unterstützung der Formate unterscheiden sich die Modelle dann allerdings gravierend. Wer Cinema-formate oder 10-BIT-HDR benötigt, muss zumeist tiefer in die Tasche greifen und auch eine größere Drohne wählen. Hier sind besonders die Modelle von Yuneec interessant, die aber einerseits durch ihre Gewichtsklasse von knapp zwei Kilogramm nicht nur einen „Drohnenführerschein“benötigen, sondern natürlich auch bei Weitem nicht so handlich sind wie die kleineren Mitbewerber. Dafür liefern sie die für professionelle Aufnahmen notwendigen Videoformate.
Übrigens: Unterschiede gibt es vor allem bei der Bildrate des 4K-videomaterials. Die eine Drohne schafft gerade 30 Bilder pro Sekunde, andere Modelle schaffen durch 60 FPS Spielraum bei der Nachbearbeitung des Bewegtbildes
aus der Luft. Wer fotografieren und filmen möchte, sollte also genau auf die Spezifikationen der Kamera achten.
Gimbals sorgen für Stabilität
Neben der Kamera selbst spielt natürlich auch die Aufhängung der Optik eine Rolle: Immer mehr Hersteller setzen selbst bei den Modellen der unteren Mittelklasse nicht mehr auf fest verbaute Kameras, sondern integrieren einen Gimbal. Der sorgt einerseits für mehr Bildstabilität und ermöglicht andererseits Kamerafahrten und -drehungen bei einer in der Luft stehenden Drohne: Diese wird dadurch zu einem fliegenden Stativ. Während sich eine einfache Drohne älterer Bauart mit fester Kamera zum Beispiel für einen Schwenk selbst drehen musste und das Bild entsprechend wackelte, kann eine Drohne mit Gimbal hier einfach in der Luft stehen bleiben und die Kamera separat bewegen. Besonders interessant ist auch hier der Yuneec Typhoon H Plus: Hier gibt es einen Betriebsmodus, in dem Kamera und Drohne von zwei Personen unabhänig gesteuert werden können. In den technischen Daten der Drohne wird in aller Regel angegeben, welchen Schwenkbereich der Gimbal hat – das wiederum erlaubt Rückschlüsse auf
Der360-grad-gimbalvon Yuneecisteinechtesalleinstellungsmerkmal.die Modellevondjiundparrot sinddafürkompakter.
Tim Herpers, Chef vom Dienst
die Möglichkeiten, die die Drohne bietet. So hat zum Beispiel die DJI Mini 2 einen steuerbaren Bereich von bis zu 110 Grad in der Neigung, kann also nach unten und leicht nach hinten fotografieren und filmen. Das höherpreisige Dji-modell Mavic 2 Pro neigt um bis zu 120° und schwenkt zusätzlich um bis zu 150°. Der Typhoon H Plus hingegen besitzt sogar einen unbegrenzten Schwenkbereich von 360°: Die Kamera kann also um die eigene Achse rotieren, um vollständige Panoramen aufzunehmen. Das nach oben fahrbare Landegestell des Hexacopters macht es möglich. Flugdauer und Akkukapazität
Wichtig für den Betrieb sind natürlich auch Faktoren wie die Flugdauer mit einer Akkuladung. Fotografen, die einfach ein Luftbild schießen möchten, haben hier
natürlich ganz andere Anforderungen als Videoproduzenten, die ein fahrendes Fahrzeug von oben filmen möchten oder gar Personen und Objekte verfolgen wollen. Wechselbare Akkus sind hier natürlich praktisch, Hobbyisten schätzen aber vielleicht eher die Möglichkeit, einen vorhandenen Akku unterwegs laden zu können. Kleinere Drohnen können daher zum Beispiel direkt per Usb-c-stecker aufgeladen werden, was auch Powerbanks oder Adapter für die Kfz-steckdose einschließt. Auf diese Weise bleibt die Drohne auch „im Feld“, etwa bei Wanderungen, einsatzbereit, wenn weit und breit keine Steckdose und kein Wechselakku vorhanden ist.
Intelligente Spezialfunktionen
Natürlich ist Drohne nicht gleich Drohne: Einfache Modelle sind zum Beispiel eher mit etwas intelligenteren Modellflugzeugen vergleichbar. Kamerafahrten und Ähnliches muss der Pilot manuell durchführen. Höherwertige Drohnen bieten hingegen intelligente Modi, die bestimmte Flugrouten oder sogar die Verfolgung von Objekten erlauben, automatische Kameraführung inklusive. Auf diese Weise können spektakuläre Aufnahmen entstehen, ohne dass sich der Pilot mit der Steuerung der
Drohne befassen muss. Viele Geräte besitzen sogar die Möglichkeit, ein bestimmtes Objekt so zu verfolgen: Die Drohne agiert dann als Kameramann, fokussiert automatisch auf eine Person oder den Piloten selbst und behält ihn in der Bildmitte.
Kein Flug ohne Erlaubnis
So gut moderne Drohnen sind, so eng ist inzwischen das vom Gesetzgeber vorgesehene Korsett, das mit den Neuregelungen zum Jahreswechsel 2021 noch einmal verschärft wurde. Mal eben eine Drohne kaufen und direkt auf dem Parkplatz ausprobieren ist aber schon lange nicht mehr möglich: Es gibt viele Vorgaben, darunter Kenntnisnachweise und Versicherungspflicht, hinzukommen die vielfältigen Flugverbotszonen und Höhenbeschränkungen sowie Regelungen bezüglich des Datenschutzes und der Flugsicherheit.